Ich persönlich sehe das mit dem Alleine lassen ja mittlerweile recht locker und meine sind auch ab und zu 8 oder 9 Stunden alleine, aber das funktioniert nur, weil ich zwei Hunde habe,
- die "älter" sind (4+5 Jahre geschätzt, vielleicht auch älter, grau um die Schnauze sind sie jedenfalls)
- vorher keinerlei menschliche Zuwendung gewohnt waren und somit immer alleine durchs Leben liefen
- zufrieden waren, als die Katze ihnen zu Anfang Gesellschaft leistete
- morgens nach dem Gassi Gehen erstmal 5-6 Stunden schlafen müssen
- kein Interesse haben mit anderen Leuten spazieren zu gehen bzw. von anderen betreut zu werden.
ABER:
- wir hatten 3 Wochen Urlaub, als Tassia kam und sie vorher 3 Wochen kennengelernt,
- eine Hundebertreuung für den Fall des Falls parat (knapp 400 Euro pro Hund und Monat = 800 Euro)
- genügend Geld, um z.B. auch Urlaub und kurzfristige Ausfälle zu kompensieren (20 Euro pro Hund und Tag = 40 Euro täglich)
- ich habe regulär eine tägliche Arbeitszeit inkl. Fahren von 6.45 - 13 Uhr und 14 Wochen Ferien.
Beide können zusammen und einzeln Alleine bleiben, aber das war uns am Anfang nicht klar und wir haben das auch nicht als Prämisse angesehen. Vielmehr waren wir froh, dass es so unkompliziert mit ihnen war. Zudem haben wir uns erst einen bzw. zwei Hunde geholt, als mein Mann und ich beruflich fest im Sattel saßen, die Arbeitszeiten, die Umgebung und das Einkommen stimmten. Für uns war auch klar, dass nur ein älterer und ruhigerer Hund in Frage käme und meine beiden wären z.B. in einer Familie mit bereits vorhandenen Kindern nicht glücklich - somit haben sich zwei langweilige Hunde zwei langweilige Besitzer gesucht und es passt. Unsere Dackel müssen auch Treppen laufen - zumindest müssen sie es vor & nach dem Gassi gehen und ansonsten hängt es eben davon ab, wie oft sie hoch und runter laufen. Dennoch tragen wir sie immer noch die steile Außentreppe hoch.
Ich wäre als junder Mensch erstmal darauf bedacht, dass die äußeren Umstände passen und v.a. würde ich das Ganze ohne Freunde, Lebenspartner, Mitbewohner oder Familienmitglieder planen. Wenn du dann siehst, dass du ALLEINE das Ganze entweder zeitlich oder finanziell oder beides eigenständig nicht wuppen kannst, dann solltest du mit der Entscheidung warten. Es gibt im Leben immer Dinge, die warten oder ad acta gelegt werden müssen bzw. einen erhöhten Organisationsaufwand erfordern. Bei dir mag es der Hund sein, der noch ein wenig warten muss, bis alles so ist, dass du es ALLEINE schaffst. Bei mir ist es z.B. die Tatsache, dass ich max. ein Jahr in Elternzeit gehen kann (sofern das Kind gesund ist), weil mir selbst mit dem Höchstsatz des Elterngeldes jeden Monat mehr als 1000 Euro fehlen.
....du wirst sicherlich eine gute Hundehalterin, doch mache nicht den Fehler, JETZT bereits Mitbewohner und Oma einzuspannen, das Alleine bleiben vom Hund zu verlangen, keinen Urlaub zur Verfügung stehen zu haben usw.... das Leben mit Hund (wie auch mit Kindern) ist eine Bereicherung, aber nicht immer einfach...ehrlich gesagt, darf man weder auf die Zeit, die persönlichen und finanziellen Einschränkungen schauen, ansonsten muss man sich selbst einen Dachschaden bescheinigen.