2009/2010 waren bei uns richtig bescheidene Jahre. Ich im Referendariat mit knapp 1000 Euro Gehalt, mein Mann arbeitslos, da er mir nachgezogen war (das Weiterführen unserer Fernbeziehung hätte das Ende derselbigen bedeutet) und auch knapp 1000 Euro in der Tasche. 2000 Euro hören sich erstmal viel an, doch alleine unsere 2-Zimmer-Wohnung hat warm und inkl. GEZ + Festnetz/Internet gut 1000 Euro verschlungen - Metropolregion Rhein-Neckar eben und in einem Schimmelmoloch muss ich auch nicht leben. Außerdem mussten wir vorher 2 Wohnungen unterhalten, allerdings lebte mein Mann in meiner abbezahlten ETW und hatte noch einen Job. Am problematischsten war es, Versicherungen u.ä. so weit herunterzufahren bzw. zu auszusetzen, dass genügend Geld für das Notwendige da war. Zwei Autos wurden gebraucht, da die öffentlichen Verkehrsmittel mich nicht zur Arbeit und meinen Mann nicht zu den Vorstellungsgesprächen brachten....da lobe ich mir das Frankfurter Umland, in dem man einfach kein Auto braucht. Wir führten die 20-Euro-Wochen ein - d.h. einen Wocheneinkauf mit allem drum und dran für nur 20 Euro....klappte auch, allerdings kann ich seitdem Kartoffeln nicht mehr all zu oft essen.
Zu dieser Zeit holte ich mir einen Kater - kein Problem. Und dann einen zweiten - und die Probleme begannen. Der zweite Kater bekam kurz nach der Impfung FIP. Da wir diese Krankheit als Neulinge nicht kannten, fuhren wir in die Tierklinik und bezahlten knapp 1500 Euro für die Untersuchungen..naja, der Kater wurde nach 24h trotzdem erlöst. Wie es der Zufall will erkrankte auch der erste Kater an FIP. Blöd nur, dass FIP EINGENTLICH nicht ansteckend ist, daher wurden wieder Untersuchungen von knapp 1000 Euro gemacht...Hannes ging dann 2 Wochen später von uns. Also knapp 2500 Euro "für die Katz" - das tat weh, richtig weh, also noch mehr Kartoffeln. Dennoch wäre es uns nie in den Sinn gekommen, nicht zum TA zu gehen und auf Raten hätte ich auch nicht bezahlt bzw. bezahlen können....der TA ist keine Bank und nicht wenige Unternehmen gehen wegen mangelnder Liquidität ihrer Kunden bankrott - meine persönliche Meinung. Meine Eltern würde ich nie anpumpen- ich bin doch keine 15 mehr, sondern 30 und da gehört für mich eine gewissen Eigenständigkeit dazu.
Nun haben wir 1 Katze und 2 Hunde. Die KV-/OP-Versicherung kostet knapp 93 Euro/Monat...würde ich als erstes streichen. Physio 200 Euro/Monat...bekäme sie nicht mehr. Schmerztabletten/Alprazolam 30 Euro im Monat...muss sein. Haftpflicht+Hundesteuer knapp 35-40 im Monat...kann ich nicht ändern. Futter und Leckerlis würden reduziert werden, aber unter 80 Euro/Monat für alle 3 ist utopisch....da lobe ich mir Hundefutter, denn das gibts recht billig im Vergleich zum Katzenfraß. Hundeschule wäre gestorben und ein Geschirr+Leine wäre eben genug. Also unter 150 Euro ginge eigentlich nichts...aber ich weiß natürlich auch, dass in der Not alles nochmals reduziert werden kann - hauptsache satt, warm und geliebt. Das Impfen würde ich wohl nicht mehr jährlich machen lassen, die Analdrüse würde ich selbst ausdrücken...aber auch jetzt gehe ich nicht wegen jedem Mist zum TA.
Meine Tiere würde ich nur dann hergeben, wenn ich mich langfristig zeitlich/körperlich nicht mehr um sie kümmern könnte. Finanziell sieht es bei uns mittlerweile sehr gut aus und durch die Verbeamtung a.L. ist mein Job eigentlich zu 100% sicher und selbst wenn ich krank und damit dienstunfähig werden würde, wäre ich immer noch mit ca. 2000 Euro netto/Monat lebenslang abgesichert.
Nie mehr möchte ich die Jahre 2009/2010 wieder erleben, aber wir sind seitdem sehr genügsam, brauchen wenig Geld für Extras und können sehr viel sparen. Aber das konnte ich auch vorher - von zu Hause aus bekamen wir schon immer den Rat wenigstens 5000 Euro IMMER flüssig zu haben (obwohl die einem jetzt im Erwachsenenalter auch nur 2 oder 3 Monate weiterhelfen würden)...darauf wurde bereits als Jugendlicher immer hingespart und somit würden meine Tiere auch immer eine Mindestversorgung haben.
LG