Überrumpeln solltest du deinen Mann nicht, allerdings finde ich es immer schwierig, wenn sich ein Partner gegen den Traum des anderen sträubt. Dies beziehe ich nicht speziell auf Tiere, sondern auf den gesamten Alltag. Ich wollte nie einen Hund, mein Mann aber aufeinmal schon und nachdem ICH alle Eventualitäten durchexerziert hatte, denken wir nun sogar an einen Zweiten. Davon abgesehen würde ich meinem Mann nie ein Tier/Kind/Urlaubsziel etc. aus dem Kopf schlagen wollen, nur weil ich es nicht unbedingt möchte/bräuchte (z.B. das Kind).
Folgende finanzielle Dinge habe ich vorher abgeklärt:
1) Anschaffungskosten (Hund aus dem TH + Geschirr, Leine, Korb, Box etc.) = 500 Euro
2) Hundesteuer für Ersthund = 100 Euro
3) Haftpflicht = 65 Euro
4) KV + OP - Versicherung bei der Agila = 42 Euro / Monat = 500/ Jahr
5) Futter + Leckerlis = 60 Euro / Monat (obwohl mein Hund nur 7kg hat, aber nur das Teuerste frisst und verträgt) = 720 / Jahr
6) Rücklagen für TA o.ä. = 50 Euro / Monat = 600 Jahr
= 2500 Euro / Jahr FEST = knapp 200 Euro / Monat
Zusätzlich, aber kein Muss:
- Hundeschule = 50 Euro/ Monat
- Physio + Schmerzmittel (wir wussten davon, aber es kann jeden treffen) = 300 - 400 / Monat, jetzt, wo es auf einmal wieder nasskaltes Wetter gibt, brauchen wir von heute auf morgen mehr Schmerzemittel und wöchentlich 1-2 zusätzliche Physio-Termine
- Betreuung, falls Hund nicht alleine bleiben kann = 150 - 300 Euro /halbtags
- Hundepension während des Urlaubs = 300 Euro für 14 Tage
Du siehst, wir kommen regulär mit 200 Euro zurecht, zahlen aber durch die Krankheit knapp 500 Euro im Monat und wenns in die Ferien geht sind wir fast 800 los. Ich möchte dir keinen Schrecken einjagen, aber genau diese finanzielle Belastung ist oft der Grund, weshalb Tiere nicht geimpft oder gescheit behandelt werden, im hohen Alter ins TH kommen oder bei Problemen jeglicher Art einfach an der Rastätte vergessen werden.
Gleichzeitig musst du die Zeit, die du für den Hund benötigst, gut kalkulieren. Kannst du mit dem Hund, wenn dein Mann sich eben nicht kümmert, 4-5 x am Tag auch wirklich raus. Bekommst du Kinder + Hund vor dem Arbeiten gebacken und bist du bis 21 oder 22 Uhr wach, um nochmals mit dem Hund rauszugehen? Dass es Tage gibt, an dem der Hund nur mal kurz Pipi geht, ist ok, aber es sollte die Ausnahme sein. Mein Mann geht z.B. die Runden morgens und abends, worüber ich sehr froh bin, denn ich kann mir Schöneres vorstellen als jeden Tag bereits um 5.45 oder max. 6 Uhr rauszugehen (und da muss ich bereits fix und fertig geduscht usw. sein) und um 20.30 Uhr verabschiede ich mich normalerweise unter der Woche bereits ins Bett. Wenn er allerdings auf Messe ist, muss ich alles übernehmen (ca. 3,5-4h / Tag) und da bin ich manchmal schon genervt, v.a. weil unsere definitiv nicht in den Garten oder auf die Wiese direkt neben unserem Haus macht.
Ich möchte dir nichts schlecht reden, v.a. da ich mir einfach einen Hund holen würde, wenn ich ihn denn wollte. Aber es muss einfach alles gut durchdacht sein.
LG