Wir haben bei unserer Angsthündin einfach alles vermieden, das ihr Angst machte. Noch heute lassen wir unsere Hunde zu Hause, wenn wir ins Restaurant, in die Stadt, auf Feste o.ä. gehen. Hundeschule oder Reitstall sind für die beiden (obwohl der Rüde nicht ängstlich ist, sondern einfach keine Veränderungen mag) mehr oder weniger die größte Belastung, die sie "mal" ertragen. Die Gassi-Wege waren im ersten Jahr immer dieselben. Laute Geräusche, Kinder, fremde Menschen - das brauchen beide nicht, also vermeiden wir es.
Nach einem Jahr wurde die Hündin offener. Sie kuschelte, wollte ab und zu Autofahren und auch mal aussteigen. Wir haben begonnen die Gassi-Wege zu verändern, sie eben mal mit in den Stall zu nehmen. Die Hündin lässt sich mittlerweile streicheln, wenn sie auf die Menschen zugeht. Der Rüde möchte nicht angefasst werden.
Ich bin der Ansicht, dass man einen Angsthund nie komplett therapieren kann, sondern Schwerpunkte setzen muss. Willst du, dass das Bellen aufhört (für mich, neben dem "Nicht Alleine sein Können", das einzige ein No-Go), dann übe dies. Meine Hunde gehen in der Stadt auch nicht gut an der Leine, obwohl sie sonst NIE ziehen. Aber sie mögen einfach die Stadt nicht. Also gehe ich mit ihnen nicht in die Stadt.
Hat er zu Hause einen Platz, an dem er alles sieht, aber aus der Schusslinie ist? Meine Hunde haben ihre Körbchen und da gehen sie rein, bleiben drin und da hat jeder Fremde 2m Abstand zu halten. Fertig. Oder dürfen sie sich in andren Sicherheiten wiegen? Meine gehen bei meiner Mutter dann ins Schlafzimmer im 1. Stock - das ist für sie die selbstgewählte Sicherheit. Ich könnte meine Hunde allerdings nicht haben, wenn ständig Besuch da wäre. 1-2x pro Woche für 2 Stunden ist ok, aber alles andere ist Stress.
Sondiere erstmal die Baustellen und dann wird das auch klappen.