Mein absolutes Mitgefühl für deine Tochter. Das tut mir wahnsinnig leid.
Ich denke ihr solltet Apollo zurück geben, damit ihr euch als Familie von diesem Trauma erholen könnt. Ich sehe es etwas anders, als andere hier. Hund und Kinder kann man nicht ständig 24/7 überwachen, dass ist Menschen nicht möglich.
Was jetzt hier passiert ist, tut mir wahnsinnig leid für alle. Besonders für eure Tochter. Ihr gilt mein ganzes Mitgefühl.
Ich denke, der Hund war viel zu kurz bei euch, um ihm soweit mit den Kindern zu vertrauen. Ihr kennt seine Vorgeschichte nicht und er lebt erst 6 Monate bei euch und dazu noch eine Rasse die nicht immer ganz einfach ist.
Du machst dir als Mutter sicher genug Vorwürfe, aber ich möchte dir mit auf den Weg geben, dass Hunde nicht alles aushalten müssen und können. Hunde und Kinder müssen von den Erwachsenen angeleitet werden, damit das Zusammenleben friedlich funktioniert. Manchmal hat man mit einem Hund auch Glück, oft sogar, und sie verzeihen uns ganz viel, mehr als sie müssten. Manche Hunde sind da halt anders und haben eine kürzere Lunte.
Ich hoffe die körperlichen und seelischen Narben deiner Tochter und auch eure können heilen, ich hoffe Apollo findet am besten ein Zuhause ohne kleine Kinder, damit er nochmal eine Chance bekommt.
Ihr müsst ja nicht dauerhaft ohne Hund leben, aber lasst euch Zeit und sucht den passenden Hund/Welpen aus. Und in der Zeit, könnt ihr eure Kinder und euch auf einen Hund vorbereiten und euren Kindern erklären, dass Hunde kein Spielzeug sind, das Hunde keine klettergerüste sind, das Hunde Bedürfnise haben, aber das Hunde auch, wenn die Kinder gut mit ihnen umgehen, deren Begleiter durch dick und dünn werden können, wenn erwachsene Menschen/Eltern anleiten und erziehen und zwar beide Parteien.
Ich wünsche euch und Apollo nur das beste und hoffe ihr kommt alle über den Schock hinweg.
Lg
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Das unterschreibe ich zu 100%. Es tut mir auch wirklich leid was passiert ist und ich wünsche eurer Tochter gute Besserung.
Ich habe selber 2 Kinder und sie sind mit einem Hund groß geworden, der auch eine "kürzere Lunte" hatte.
Es gibt tatsächlich einige Hunde, die bei Kindern wahnsinnig viel aushalten, darüber wegschauen, dass sie bespielt oder auch mal vom Kleinkind gekniffen werden. Die meisten finden das aber wirklich nicht toll, ihre Reizschwelle ist nur unglaublich groß!! Häufig reagieren die Menschen dann vielleicht schon, wenn der Hund anfängt zu knurren - das ist das was der Mensch noch mitbekommt. Aber auch abschnappen gehört eben einfach zu einer normalen Reaktion des Hundes. Deswegen ist er nicht böse und auf gar keinen Fall heißt es, dass er eingeschläfert gehört. Er hat vermutlich einfach das Gesicht vom Kind erwischt, weil es in seiner Höhe lag, das passiert leider nicht so selten. Es hätte genauso gut der Arm sein können, da darf man dem Hund keine Absicht unterstellen - auch wenn es das für euch eventuell nochmal schlimmer macht.
Wie ein Hund reagiert wenn er "genervt wird" ist individuell - dass man einen Hund erwischt, der das aushält oder der aus der Situation geht, das ist reiner Zufall. Es ist für die Spezies Hund genauso natürlich zu schnappen oder zu knurren, wie wegzugehen. Jeder Hund hat andere Strategien auf Stress zu reagieren. Nur aus menschlicher / gesellschaftlicher Sicht würden wir sagen das eine "ist ok/ verständlich" und das andere "nicht ok / böse".
Also aus meiner Sicht Möglichkeit 1:
Ihr holt euch einen Trainer ins Haus, der euch und das Familienleben mit Hund beobachtet und euch ein paar Tipps gibt. Der euch übersetzt was der Hund ok findet und was nicht, der einschätzt wie er tickt. Außerdem informiert ihr euch gut über die Körpersprache des Hundes und schult auch eure Kinder bestmöglich. Gleichzeitig seid ihr euch aber darüber bewusst, dass ihr bei diesem Hund lebenslang ein Auge drauf haben müsst und dass Kinder und Hund mal kurz in einem Raum alleine lassen nie geht. Das wird auch nicht gehen, wenn ihr einen super Trainer habt, darüber müsst ihr euch im Klaren sein!
Möglichkeit 2:
Ihr gebt den Hund zurück ins Tierheim.
Ich kann euch noch von meiner Erfahrung mit der Zeit mit meinem Hund und Kleinkindern berichten: Es war sehr viel Management und man muss sich darüber im Klaren sein, ob man das möchte. Bei meinem Hund kam es "nur" zu massivem Drohverhalten dem Kind gegenüber, das hat mir aber schon gereicht. Und mein Kind musste dazu nicht auf dem Hund spielen, ein "drauf zu krabbeln" hat gereicht, damit er geknurrt und massiv gedroht hat. Wir haben daran trainiert, dass der Hund lernt zu gehen, wenn es ihm zu viel wird. Dazu muss man den Hund aber viel beobachten, seine Körpersprache lesen lernen, sehr früh reagieren wenn er Beschwichtigungssignale zeigt und viel Zeit damit verbringen ihn in menschlich gesehen (!) "besseren Reaktionen" gut zu unterstützen (=zu gehen, statt zu schnappen). Gleichzeitig hatte der Hund einen Kennel, der für die Kids tabu war - einschließlich einer festgelegten Zone drumherum. Angefasst werden durfte der Hund nur, wenn ich dabei war. Auch das muss mit den Kindern geübt werden und es darf keinerlei Ausnahmen geben. Es ist einfach jahrelanges Management und das muss man wissen, ob man das möchte.
Meine Freundin hat 2 Labbi Hündinnen, auf denen können die Kinder tatsächlich Bauklötze bauen, die Hunde finden das nicht schlimm bzw. gehen, wenns zu viel wird. Aber auch hier wird das selten zugelassen. Zum Einen sollten Kinder lernen dass ein Hund ein Lebewesen ist, dass auch Bedürfnisse hat. Und zum anderen kann es einfach immer kippen, auch bei einem Hund mit super Nerven!! Trotzdem war das Familienleben mit Hund dort immer ein völlig anderes als bei uns, die Grundstimmung ist einfach schwieriger, wenn man schon die Erfahrung gemacht hat, dass man einen Hund hat, wo es jederzeit kippen kann.
Ich wünsche euch alles Gute für diese schwierige Situation
Betty