Wir haben auch einen Hund aus dem Tierheim, er war nicht ganz einfach und ich habe von Anfang an mit einer Hundetrainerin zusammengearbeitet (kam zu uns nach Hause, ist mit uns spazieren gegangen und hat uns Tipps gegeben). Sie hat uns damals erklärt, dass viele Leute den Fehler machen, dass sie den Hund anfangs "mit Samthandschuhen" anfassen, nach dem Motto "armer Tierheimhund" und er erstmal alles darf. Nach drei Wochen hat er sich eingewöhnt und dann will man mit der Erziehung anfangen und die Regeln aufstellen, die für den Alltag gelten sollen. Das versteht aber der Hund nicht, warum nun plötzlich wieder alles anders sein soll. Sie gab uns den Tipp uns vorher zu überlegen, was wir vom Hund erwarten und dies auch gleich durchzuziehen, natürlich mit einer angemessenen Rücksicht auf das was der Hund schon gewohnt ist, wo er herkommt und was er kann. Und das heißt ja nicht, dass man den Hund nicht viel Kraulen und liebevoll Zeit mit ihm verbringen darf.
Wir haben drei Wochen Urlaub genommen, dabei vom zweiten Tag an den Hund daran gewöhnt, dass wir das Haus verlassen und er auch mal alleine bleiben muss. Erst nur ein paar Sekunden, dann Minutenweise gesteigert. Nach drei Wochen musste ich wieder arbeiten und er war stundenweise alleine - hat super geklappt.
Grundkommandos, die ihm alle unbekannt waren wie Sitz, Platz, Hier, Schleppleinentraining etc. haben wir von Anfang an geübt - nach und nach natürlich.
Hundeschule (im Sinne von einer Gruppe mit anderen Hunden) habe ich erst nach einigen Wochen angefangen. Aber vorher sind wir auch schon mit anderen Hunden spazieren gegangen.
Unser TH hätte das mit den "Probetagen" glaube ich nicht gemacht - das ist für den Hund halt auch echt heftig, falls er dann wieder zurück muss. Die Idee selber verstehe ich natürlich, aber für den Hund ist das wie gesagt schwierig. Ich bin vorher mit Meinem häufiger mal spazieren gegangen und hab seinen Betreuer ein Loch in den Bauch gefragt. Trotzdem kam später einiges auf, mit dem wir nicht gerechnet haben. Und es ist halt wirklich so, dass der Hund in der Regel in den ersten 2-3 Wochen in neuer Umgebung deutlich zurückhaltender ist und man ihn erst richtig einschätzen kann, wenn er sich eingewöhnt hat.
Viel Erfolg!