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Ja, natürlich soll sie sich, egal wer da kommt, angemessen verhalten. Es verwirrt mich halt nur, daß es so willkürlich ist, keine Ahnung, ob mir das Erkennen eines Musters helfen würde. Vielleicht liegt's auch am Hundeanfänger-Dasein, daß ich verstehen will, wieso sie etwas tut.
Bögen laufen ist hier an den meisten Stellen leider nicht möglich, das nervt ein bisschen.
Ich denke, du bist schon auf dem richtigen Weg, was deine Vermutung ( Erkennen eines Musters ) angeht. Deine Hündin reagiert nicht willkürlich !
Nur eben so, dass du ihre Gründe nicht nachvollziehen kannst. Und, das wird selbst der erfahrenste HH nie /in jeder Situation schaffen.
Ich habe seit 40 Jahren Hunde, und hatte schon sooo viele, völlig unterschiedliche Exemplare... Und trotzdem verblüfft mich mein momentaner Hund ( Chow Chow, 20 Monate ) immer wieder, was seine Reaktionen auf Artgenossen betrifft. Die allermeisten findet er interessant bis "toll", obwohl das längst nicht mehr alle sind, seit er in der Pubertät ist. Einige schaut er nicht mal an, so als wären so unsichtbar. Meist Kleine und Welpen - na ja - scheinen ihn zu langweilen. Große, und/oder aber laut "keifende", "angriffslustige" Hunde aber ( und das ist die Mehrzahl = liegt an seiner "Körpersprache"... ) scheint er absolut nicht ernst zu nehmen. Und das, obwohl er schon mindestens ein dutzend Mal gebissen wurde ( er wehrt sich nicht ). Und doch gibt es dann wieder welche ( oft ältere ), die ihn nur scharf ansehen müssen, und weicht höflich aus. Und andere wieder, die ihn "androhen" - da knurrt er seit ein paar Wochen auch mal zurück. Nur ganz kurz, sehr tief und ruhig = und "Ruhe ist". < Genau DAS macht er aber NUR, wenn er mit meinem Freund unterwegs ist ( er ist "Hunde-Anfänger" und vielleicht etwas unsicherer )...
Was ich sagen wollte: Wir Menschen können ( und SOLLTEN ) es versuchen, die Sprache unserer Hunde zu verstehen. Aber, die Signale die ( vor allem fremde ) Hunde ( und dann noch auf Distanz ) aussenden, werden WIR nie so gut deuten können wie eben ein Hund !
Deine Hündin wird sicher wissen, warum sie auf den einen so, und auf den anderen Hund so reagiert. Deine Aufgabe wäre es nun, dich mit "ihrem Wissen" vertraut zu machen, so gut das eben geht. Bücher, Filme, Tipps von "Profis" etc. helfen dabei sicher. Aber, letztlich musst du Erfahrungen sammeln ( so ähnlich wie mit einer Fremdsprache, die man auch nicht nur in Kursen lernen kann ).
Natürlich machen auch Hunde ihre Erfahrungen, und haben dann z.B. "Angst vor großen, schwarzen Hunden"... Aber, dein Hund lässt so etwas nicht vermuten.
Sie wird "ihre Gründe" haben... Unabhängig davon, wie "logisch" diese Gründe in ihren Augen zu sein scheinen: du machst das schon sehr gut - und sie auch ( dass sie z.B. Welpen gegenüber so duldsam ist, sagt schon viel.. )
Arbeitet weiter miteinander und übt ( vor allem Du ), und macht nicht dauernd "Bögen". Vermeidung ist manchmal eine gute Strategie, aber nicht STÄNDIG...
Und, vergiss nicht, dass ihr euch draußen nicht nur um die anderen... kümmern/"sorgen" solltet. Sondern VOR ALLEM an der Bindung zwischen euch !
Sie ist kein junger Hund mehr, der "mit möglichst vielen Artgenossen..., um zu"...
Lass sie Freundschaften schließen und dann auch mal ordentlich toben. Aber, sie muss nicht mit JEDEM Hund "irgendwie umgehen" (müssen). Sie kann ( und soll ) doch mit DIR unterwegs sein, Spaß haben... ! Ihr könnt dann, je nach Belieben, einen Bogen machen, oder "schauen, was passiert" ( Nicht ängstlich sein, es aber auch nicht unbedingt "drauf ankommen lassen" ).
Du "informierst" dich in der Zwischenzeit, liest, schaust, vergleichst mit dem, was du auf der Hundewiese siehst und erkennst, oder zu erkennen meinst...
Und schau mal, wie es um eure Bindung steht. Kannst du sie "ablenken", wenn ein anderer Hund kommt ? Kannst du dich für sie "interessanter machen" als eben dieser Hund ?
Durch Ablenkung ( ein Spiel oder ein Leckerlie ) verliert sie ja nicht "ihr Gesicht" ( sofern der andere nicht auf Konfrontation aus ist ). Du nimmst ihr so den Stress, überhaupt reagieren zu MÜSSEN !!
LG: Manuel