Unser Vermehrer-Welpe starb. Im Alter von 8 Wochen:
Als ich um die 10 Jahre alt war, starb unser damaliger DSH "Rocky". Wir wollten als Familie ganz schnell wieder einen Hund haben und hatten uns lange alle gemeinsam über Rassen informiert.
Lange Rede kurzer Sinn: wir entschieden uns für einen passenden Zeitpunkt und eine passende Rasse: Golden Retriever.
Eines Nachmittags fuhren meine Eltern schließlich zum 100km entfernten "Züchter", der auf einer Art umgebauten Industriegelände mehrere Rassen in größeren Boxen hielt. Darunter auch Golden R. Welpen..
Meine Mum hatte sich wohl vehement dagegen gewehrt, dort einen Hund mitzunehmen, also kamen meine Eltern ohne Welpe wieder. Bei uns Kindern war da natürlich das Geheule am Abend groß.
Einige Tage später kam mein Vater abends von der Arbeit.. mit einem Goldi Welpen im Schlepptau!
Er hatte sich zum Feierabend mit dem "Züchter" auf halber Strecke getroffen. Auf einem Parkplatz, weil der direkt an der Autobahnabfahrt für beide passend lag.
Mein Vater wollte uns Kindern eben eine Freude machen und der "Züchter" hatte ihm angeblich den "letzten übrigen Rüden" mitgegeben.
Wenn ich heute Fotos des Kleinen anschaue, wird mir immernoch übel. Der war niemals älter als 6 Wochen. Total abgemagert, absolut verängstigt und unterentwickelt.
"Sammy" tat meiner Mutter auf Anhieb leid und ich glaube meine Mum hat meinem Vater die Aktion nie verziehen. Sie hat von Anfang an ein ungutes Gefühl gehabt und das war berechtigt: Sammy erbrach bereits in der ersten Nacht bei uns Blut. Er konnte nichtmal Wasser zu sich nehmen, ohne schlimmen Durchfall (ebenfalls blutig) zu haben.
Als wir am nächsten Tag zum TA gefahren sind (ich weiß noch genau wie ich Sammy damals auf dem Schoß hatte) behielt der den Kleinen 1 Nacht da um ihm am Tropf aufzupeppeln und derweil die Laborwerte abzuwarten.
Am 3. Tag nach dem Kauf kam Sammy zu uns zurück. Immernoch total geschwächt war er dann noch 4 Tage am Leben, übergab sich aber weiterhin pausenlos und kippte vor Erschöpfung ständig um.
Nach nur einer Woche, schätzungsweise in seiner 7. oder 8. Lebenswoche, mussten wir den Kleinen einschläfern lassen.
Mein Vater hat seither nur einen weiteren Hund gehabt. Aus dem TS.
Meine Mum und ihr Lebensgefährte haben 2 Bordeaux Doggen vom VDH Züchter und mein kleiner Mops ist auch aus einer ehemaligen MPRV Zucht.
Ich denke, unsere ganze Familie hat eine wichtige Lektion gelernt.
Bis heute bin ich über die Naivität und das Unwissen meines Vaters geschockt - man muss sich einfach besser informieren, bevor man sich einen Hund und besonders einen Welpen zulegt. Informieren, was einen guten Züchter ausmacht und vor allem: wie ein gesunder Hund auszusehen hat und ab wann er abgegeben werden kann usw. Der Vermehrer hat an der Dummheit meines Vaters verdient - und der Hund musste daran sterben.
(Übrigens habe ich wegen dieser Geschichte gerade meinen Vater aus dem Bett geklingelt, damit er mir hilft mich an die Details zu erinnern;) Ich arbeite gerade (ein Hoch auf die Freiberuflichkeit) und hab wohl irgendwie die Zeit vergessen hihi )