Beiträge von bylla

    Also, das Grundprinzip "Mensch schützt Hund" finde ich auf jeden Fall richtig.


    Oft werden ängstliche Hund ja schnell mutiger, wenn man das einfach im Alltag umsetzt - statt selbst immer unsicherer zu werden, den Hund möglichst wenigen Umweltreizen auszusetzen, schon nach dem nächsten Angstauslöser Ausschau zu halten und die Hände um die Leine zu krampfen....


    Das souveräne Führen im Alltag muss man dann halt auch wirklich leisten können, vor allem, wenn der Hund mal wieder einen "Rückfall" hat. Da würde ich die Schwäche der Methode sehen: In der künstlichen Umgebung Round Pen kann das jeder nacharbeiten (oder es versuchen), aber die Souveränität des Menschen muss schon echt sein, wenn das ganze Bestand haben soll.


    Es ist also keine "Wunderheilung" - aber das soll es ja auch nicht sein. Um einen Zugang zu finden - warum nicht?

    Mich erinnert die Methode sehr an Join Up von Monty Roberts (bei Pferden). Natürlich sind da auch deutliche Unterschiede. Gleich ist aber, dass dem Hund bzw. Pferd absolut keine Möglichkeit zur Flucht gelassen wird. Im Gegenteil - gerade durch das runde Gatter kann das Tier rennen und rennen, aber kommt niemals weg vom Menschen.
    Deshalb sind Round Pens das "beste" Mittel, wenn man mit erlernter Hilflosigkeit arbeiten möchte...


    Auch MR behauptet ja, die Pferde würden sich dem Menschen durch diese Art der Arbeit (beim Join Up werden sie vorangetrieben, nicht erschreckt) dem Menschen schließlich anschließen. Letztendlich lernen sie aber, dass es schlicht der einzige Ausweg ist, damit der Stress aufhört. Das hat nicht bei allen Tieren schlimme Folgen, aber es gibt viele, die den psychischen Druck nicht aushalten und explodieren, versuchen, über den Zaun zu kommen, egal wie, sogar angreifen oder einfach immer weiterrennen.... Vor allem ist bei vielen Tieren das Vertrauen in den Menschen böse erschüttert und von Folgen kann ohne Zaun keine Rede sein.
    Kurzfristig allerdings erscheint Join Up (WENN überhaupt "richtig" gemacht, was auch so ne Sache ist...) unglaublich effektiv. Das "ergebene" Pferd wirkt erst mal tatsächlich völlig ruhig und folgsam. Die Schäden kommen erst mit der Zeit ans Licht... Inzwischen ist die einst so hochgejubelte Methode ziemlich out.


    Für mich wäre sowas nichts. Vertrauen muss wachsen, und das dauert eben lange. Ein Hund kann nur vertrauensvoll folgen, wenn er sich dazu entscheiden kann - nicht wenn ihm keine Wahl gelassen wird. Nicht jeder Mensch hat das Zeug dazu, einen wirklich traumatisierten Hund zu führen. Da kommt es - wie m.E. überall in der Hundeerziehung - viel mehr auf Einstellung und Persönlichkeit an als auf die reine "Technik".
    Ich wäre z.B. viel zu ungeduldig und unruhig dazu. Da könnte ich im Round pen rummachen, soviel ich will - den Grad an innerer Ruhe und Sicherheit, den ein solches Tier braucht, habe ich nicht. Haben wenige.

    Mir ging auch sofort durch den Kopf - ihr wollt einen großen Hund, der bewacht und jagt (Grundstück von Viehzeug frei halten).


    Wenn das klappt, wie ihr es ja sogar möchtet, und der Hund wacht und jagt - dann wacht und jagt er wahrscheinlich auch dann, wenn ihr es nicht wollt. Verbellt jeden, der am Zaun vorbei läuft, jagt auch eure eigenen Tiere, bewacht die Tochter, lässt keinen Besuch rein, bellt auch Nachts, nervt die Nachbarn, gräbt den Garten um, geht an der Leine auf andere los usw.
    Muss alles nicht sein, aber gerade wenn man dem Hund soviel Möglichkeiten gibt, eher schwer handelbare Gewohnheiten - Territorialverhalten und Jagdtrieb - zu entwickeln und zu festigen, muss man den Hund schon sehr souverän führen, damit er sein selbständiges Tun auch mal unterlässt.


    Normalerweise finde ich es gerade nicht empfehlenswert, einen Hund lange allein im Garten zu lassen. Lieber den Garten gemeinsam nutzen.

    Zitat

    ....mein freund hat hundi beobachtet. natürlich sprang er sofort auf... und wollte losrennen.... aber schatz hat ihn abgefangen und auf das kissen getragen.... hm, jetzt wusste ich ga nicht, ob ich das unterbinden oder tolerieren soll. ist es dabei wichtig, dass finlay von allein auf das kissen zurück geht...?
    Oh man, man kann so viele fehler machen...



    Darauf bezog sich mein Post....

    Ich finde ein paar Details wichtig:


    Wenn du ihm den Befehl gibst, in den Korb zu gehen, ist es besser, du arbeitest auch nach, nicht dein Freund.


    am anfang ist das eine Übung - du solltest den Befehl also nur geben, wenn du auch in der Nähe bleiben und achten kannst. Aber den Hund nicht offen beobachten - sonst ist er wieder in Lauerstellung. Deshalb finde ich es auch nicht gut, zwischendurch groß zu loben. Das fährt nur hoch.


    Wenn er rauskommt, sofort Leine schnappen und Hund wieder rein, ohne schimpfen oder sonstwas - aber nicht tragen.


    Am Anfang wirklich dran denken, den Befehl nach kurzer Zeit (anfangs eine Minute) wieder aufzulösen! Wenn der Hund selbstständig reingeht, darf er auch wieder raus, wann er will, aber wenn du ihn schickst, solltest du ihn auch entlassen - und dabei nicht übertreiben. Wenn er nach dem entlassen trotzdem drin bleibt, um so besser.


    Anbinden finde ich persönlich nicht gut - der Hund soll freiwillig in seinen Korb. Um das zu unterstützen, ist es gut, immer wieder mal ein Leckerchen im Korb zu verstecken und/oder ihn öfter im Korb zu füttern.


    Man erkennt den Übungserfolg daran, dass der Hund immer öfter reingeht, von sich aus. Ist das nicht so, stimmt was nicht (Korb steht an ner blöden Stelle, oder das Training ist unangenehm - z.B. Hund fasst Korb als Strafe auf, das sollte nicht sein).


    Wenn mans richtig macht, funktioniert das hervorragend!

    Super, wie sich hier alles weiterentwickelt hat!


    Eigentlich lese ich ja nur still mit, aber eine Frage habe ich: Wenn du vor dem Grillfest ein bisschen Bammel hast (verständlich), warum stellst du dir gleich die Aufgabe, dass der Hund dort frei laufen muss? Ich finde das ziemlich viel Potential für schwierige Situationen, auf die du nicht einwirken kannst. Und du wirst dich beobachtet fühlen, jeder gibt seinen Senf dazu...


    Ich würde in der Situation mit dem Hund vorher rausgehen und ihn auch kopfmässig ordentlich fordern und müde machen und dann dort neben mir lassen, Leine dran und nur den Fuß auf die Leine stellen (so dass er entscheiden kann, ob er sitzen liegen oder stehen will - dann musst du kein Kommando geben und ergo auch nicht drauf achten, ob er es befolgt) und alle bitten, den Hund in Ruhe(!!) zu lassen. Einfach PAUSE.


    Und evtl. nach ner Stunde (wenn er ruhig ist) mal mit ihm zusammen ein bisschen den Garten erkunden und Leuten Hallo sagen und noch mal draussen ne Schnupperrunde drehen und bisschen rennen.


    Wenn der da rumrennt und selbständig machen kann, was er für nötig hält, kann das ne wirklich stressige und unbefriedigende Sache werden. Damit ein Hund problemlos überall mitgenommen werden kann, muss er lernen, dass er einfach mal Ruhe geben soll, dass es nichts zum aufpassen, Anbellen und was auch immer sonst gibt. Das lernt er aber nicht, wenn es ihm keiner zeigt. Von alleine kommt da kein Hund drauf.

    Das klingt ja toll mit euch!


    Ich habe einen Tipp für dich, zum Thema Muskulatur aufbauen und Gymnastizieren an der Longe. Wie hier ja schon geschrieben wurde, ist einfaches im Kreis herumlaufen lassen nicht gut. Richtiges arbeiten am Boden aber schon!
    Schau dir mal auf http://www.wege-zum-pferd.de den Longenkurs (Kurs zum Selbststudium) an. Für jemanden, der sich so gut alles erarbeitet wie du, genau das richtige - und für mich in Sachen Gymnastizierung das beste was es gibt.

    Ich möchte dazu eines sagen: Wer einmal jahrelang viel Geld, Zeit und vor allem Kummer und Tränen in ein krankes Tier "investieren" musste - auch da kams schon krank zu mir, nur wusste ich es nicht - kann nur sagen: Lass die Finger davon. Es ist einfach schrecklich.
    Wenn ein Tier da ist und krank wird, dann muss man eben damit umgehen. Aber sehenden Auges würde ich es nie wieder tun!


    Meine Tiere seitdem kamen und kommen alle aus guter Aufzucht gesund zu mir, so dass ich nach bestem Wissen und Gewissen alles tun kann, damit sie gesund bleiben, und nicht ewig mit den Fehlern anderer hadern muss. Ein Tier leiden zu sehen, ist schrecklich... das tue ich persönlich mir nicht mehr sehenden Auges an. Meine Tiere habe ich ja auch zu meiner Freude und Entspannung, und weil ich sie geniessen will. Hätte ich die Mittel und die Zeit, und die nötige Kraft dazu, würde ich vielleicht auch mehr arme Seelen retten wollen. Aber ich habe genug Verantwortung und Stress in meinem Leben, auch ohne kranke Tiere. Da muss man sich und seine Situation ehrlich einschätzen.


    Es gibt immer noch genug Risiken, die man nicht ausschließen kann, schafft euch lieber gute Ausgangsbedingungen. Bei einem "gebrauchten" Hund kann man natürlich nicht hinter alles schauen, aber wenn schon offensichtliche Probleme da sind, würde ich persönlich sagen, Finger weg.

    Züchter .... wer lesen kann.... die Zeit für einen Welpen ist ja nicht da, wie ausführlich beschrieben!


    Meiner Erfahrung nach gibt euch tatsächlich kein deutsches TH einen Hund. Da muss man nämlich kinderlos und nicht berufstätig, aber dafür mit Haus, Hof und Vermögen ausgestattet sein. Den Frust kenne ich.


    Und ich kann die Bedenken gegen Auslandsorgas durchaus verstehen. Oft sind die Hunde dann erst mal so gar nicht fürs Leben hier geeignet, und die Zeit und das Können, was man dann braucht, muss man erst mal haben.


    jedenfalls: Ich würde Anzeigen lesen oder selbst eine aufgeben und nach einen erwachsenen Hund suchen, der z.B. aus beruflichen Gründen abgegeben werden soll. Da kann man den Hund in seinem Umfeld kennenlernen, sieht, wie er gelebt hat und muss nicht sooo sehr ein Überraschungspaket holen.


    Such mal nach dem Thread von "Nestor", da ist es genauso gelaufen.


    Was die Rasse angeht: ich würde mal schauen, was euch begegnet und es dann vom Individuum abhängig machen. vorher nur überlegen, welche Ausschlusskriterien es gibt -wenn man eh keinen großen Hund will, braucht man keinen Berner angucken gehen, bloß um sich unglücklich zu verlieben... Ebenso, wenn man genau weiß, es soll bloß kein langhaariger Hund sein etc.
    von "Spezialisten-Rassen" Abstand nehmen (Border, Mali, Aussie...) und sich informieren, welche Rassen oft krank sind - bei einem Labbi z.B. genau auf die Herkunft achten und mal nach TA Untersuchungen fragen.


    Für euch würde ich mir jetzt spontan vorstellen - Sheltie, Mittelpudel (oder Bichon), Spitz.