Ich finde den Labrador - die die ich kenne - schon als "leichtführig" in dem Sinne, dass sie sehr gut auf Erziehung ansprechen, mitarbeiten, lernen. Aber - leider gibt es viele, die das mit "braucht nicht viel Erziehungsaufwand" verwechseln.
Und das geht total schief. Die Begeisterung des Labradors für die Zusammenarbeit mit dem Menschen muss auch wirklich bedient und befriedigt werden. Sonst werden sie - Sorry, so erlebe ich es - echt "doof". Im Sinne von nervig, aufdringlich, distanzlos. Was kein Wunder ist - die betteln halt um die Aufmerksamkeit, die sie brauchen.
Einen Labbi würde ich deshalb nur als "einfachen" Hund bezeichnen, wenn man auch vorhat, sich aktiv mit ihm zu beschäftigen. Der KANN alles lernen, der WILL aber auch!
Wenn man eher einen Familienmitläufer-Hund sucht, ist es nicht die richtige Rasse. Ich finde, die Labradore werden in der Rolle echt unglücklich. Man sieht es aber leider oft, wegen dem "idealer Familienhund" Etikett.
PS: Natürlich ist kein Hund automatisch der Familienmitläufer-Hund! Bitte nicht falsch verstehen. Ich sehe nur, dass eigenständigere und damit an sich auch "schwerer erziehbare" Rassen einfach besser damit klarkommen, wenn sich der mensch nicht so intensiv um sie kümmert. Die machen halt so ihr Ding. Ich bin mit so einem Hund aufgewachsen (Dackel-Mix), der war nu nicht wirklich erzogen (Erziehung wäre auch weitenteils an ihm abgeprallt, fürchte ich ;-), aber er war einfach immer dabei, hatte die wichtigsten Sachen verstanden und war glücklich.
Nicht, dass das meine Idealvorstellung ist, aber so läuft es halt oft. Und der Labbi ist dafür nicht gut geeignet, wie ich finde. Dem reicht das nicht.