ZitatAlles anzeigenhallo
ich hab mich hier nun gerade nur grob durchgelesen...
interessantes thema ,aber auch sehr komplex.
ich denke mal richtig artgerechte haltung bzw erziehung gibt es durch den menschen nicht.da müßte es dann eher annähernd artgerecht heißen.
keine in menschenhand lebende tierart wird heute artgerecht gehalten!
auch unser "mimosenhund" bekommt klare ansagen und erlebt auch mal konsequenzen für unerwünschtes verhalten.
anders wäre ein zusammenleben ja garnicht möglich,zumindest nicht das beide seiten zufrieden sind.
ok,wir haben einen hund der auf kleinste anzeichen einer ansage schon reagiert(kann aber auch mal hinderlich sein)...
aber auch sam testet gern mal seine grenzen aus,besonders wenn er zuhause ist,und dabei ist er sogar recht kreativ :-)
mit leckerli bestärken wir ihn garnicht,auch als belohnung gibt es die nicht.anfangs nahm er garkeine,nicht mal beim tierarzt konnte man ihn damit bestechen(brauchen wir aber auch nicht,sam geht gern dort hin)
leckerli kommt bei uns zum einsatz ; wenn wir unsere runde beendet haben und beide wieder im auto sitzen,dann gibt es für sam ein leckerli,für mich meist ein brötchen o. ein paar kekse.
was ganz besonderes ist es für sam wenn er mal (meist sonntags) ein zipfelchen wurst von unserem brötchen abbekommt,oder wenn wir gemeinsam mit ihm im kofferaum(kombi) sitzen und picknick machen
dies gemeinsame,das ist für ihn belohnung ,das er dabei ist,dazu gehört... das zählt viel mehr als die tube leberwurst o. der futterbeutel mit fleischwurststückchen am gürtel des halters, damit er unterwegs ohne meckern an anderen hunden vorbei geht o. jogger in ruh läßt.(hat bei sam von anfang an nicht funktioniert)
für kleine dinge gibt es einen streichler,oder nette worte.
für "vergehen" gibt es klare ansage das da was falsch gelaufen ist u.u. auch mal einen "rempler"(eher mal ein wegschieben zur wegseite wenn er vor mir vorbei will,aber nicht soll)
sagt mal....
es würde doch keiner auf die idee kommen seine kinder nur über positive verstärkung zu erziehen...
denkt man sich das mal um,dann hieße das
für jede sache die wir eltern gut finden,das das kind es gemacht hat bekommt es eine belohnung z.b. ein bonbon o.ä.
spinnt das doch mal aus,was dabei rauskommen würde :-)
bleibt ein kleinkind im buggy fein sitzen,gibt es einen keks
brabbelt ein kleines das erstemal mama,ist mama so entzückt ,es gibt ein gummibärchen
ein bischen extremer
kind läuft über die strasse,mama entsetzt,ruft das kleine ,kind kommt zurück(über die strasse),mama glücklich das das kleine gehört hat u. kommt,gibt nen keks
es wird nicht geheult weil heute mal sandmännchen ausfällt,dafür gibt es dann nen keks
beim einkauf wird gebockt,sich im laden auf den boden geworfen... peinlich für mama... sobald auch nur der ansatz da ist das ruh ist,gibt es was aus dem naschregal... oder besser noch,beim menschenkind klappt das ja,es kommt die ansage ,wenn du aufhörst bekommst du....
das alles wäre doch total unsinnig und würde einem kind das spätere leben sehr erschweren(und das der eltern sowieso)
lg kirsten
Ich stimme dir zu. Beim Erziehen von Menschenkindern kommen wir ein bisschen weiter mit unseren eigenen natürlichen Instinkten als beim Hund. Wir greifen daher wohl etwas weniger auf abstrakte Modelle zurück. Das ist aber ein sehr sehr weites Feld.
Die Belohnung durch soziales Zugehörigkeitsgefühl, bzw. der Befriedigung des Bedürfnisses danach, ist sicher auch beim Menschen das zentrale. Gehts nur um Gummibärchen - dann wird das nix gescheites...
Ein kleiner Denkfehler steckt aber noch in deinen ausführungen drin: Mit Belohnen kann man IMMER nur ein Verhalten verstärken, niemals ein NichtVerhalten.
Du kannst Nicht-Weinen nicht belohnen und verstärken. Ebensowenig wie Nicht-An-der-leine-ziehen.
du kannst mit positiver Verstärkung (dem Hinzufügen einer Belohnung) nur verstärken, was der Hund/das Kind gerade tut. Beim Hund: er setzt sich auf Kommando - Lob. Oder: Er geht neben mir und schaut hoch: Lob.
D.h. du musst immer definieren, was du willst (welche Handlungsalternative du anbietest) und ein gutes Timing entwickeln. Das geht leider furchtbar oft schief, und was rauskommt, sind bettelnde, nervöse Hunde, die allen Quatsch machen um an ein Leckerli zu kommen. Sie wissen gar nicht, wofür sie belohnt werden.
Allzu gerne belohnen Leute Hunde, die gerade gar nicht an der leine giften. Toll! leckerli!! In wirklichkeit hat der Hund vielleicht gerade fixiert, und man hat da belohnt.
Wenn man mit einem Konstrukt wie "positiv verstärken" hantieren will, dann muss man sich im Klaren sein, was man da wirklich tut.