Ich finde auch, man muss sich nicht schämen wenn man darüber nachdenkt und auch nicht, wenn man merkt, es geht einfach nicht, es auch wirklich tut.
Wir haben auch einen gehabt, für ein paar Tage von privat. Er wurde vermittel als einfach, zutraulich, gut erzogen, stubenrein, kann allein bleiben, kurzum, der perfekte Hund.
Als er mich zähnefletschend, knurrend und bellend begrüßt hat, hätte bei mir eigentlich der Groschen fallen müssen, aber mir wurde gesagt, der ist nur bei ganz Fremden so, nach ein paar Minuten legt sich das wieder. Und tatsächlich, nach ein paar Minuten in der Wohnung hat ihn der zweite Hund nicht mehr interessiert und er hat mit mir gespielt und sich kraulen und streicheln lassen. Also durfte er bleiben.
Das Problem war, scheinbar hat die Chemie bei mir gepasst, aber weder unser Mitbewohner noch mein Lebensgefährte konnten den Hund händeln. Er hat zugebissen wenn einer von ihnen ihm das Halsband ran machen wollte, oder das Geschirr, er hat gebissen wenn man am Futter vorbei ist, er hat ans Sofa, den Türstock, die Schränke, einfach alles makiert und sein Geschäft nur im Flur gemacht. Er hat geheult wie ein Wolf sobald kein Mensch in der Wohnung war. Ich war nur am Wochenende da, mein Lebensgefährte als totaler Hundeanfänger war mit dem Hund alleine und hat kaum getraut, mit ihm raus zu gehen oder ihn anzufassen. Ich hätte ihn mitgenommen, aber mit diesem Hund war eine 8 Stunden Zugfahrt absolut undenkbar, Auto lies sich auch nicht so schnell organisieren und nachdem der Vermieter dann auch noch sauer war, weil wegen des Jaulens haben wir uns entschieden ihn abzugeben in Hände, die genug Erfahrung haben und das Wissen, diesem Hund ein normales Leben zu ermöglichen, auch wenn ich ihn heute noch vermisse und heute noch die Kleinanzeigen studiere, ob er nicht doch wieder irgendwo drin steht. Ich denke aber, so sehr er mir auch fehlt, das es besser so war, es wäre in einer Katastrophe geendet und er war noch jung genug, das man mit der nötigen Zeit und Erfahrung einen tollen Hund aus ihm machen konnte.
Und auch bei JD muss ich ehrlich sagen, da bin ich auch schon an meine Grenzen gestoßen, wo ich ihn echt am liebsten an den nächsten Zaun gebunden hätte. Natürlich bin ich froh, das ichs nicht getan hab, ich liebe diesen Hund, mein Lebensgefährte ebenfalls und er ist mittlerweile auf nem Level wo wir sagen können: Wir können, sofern wir die Augen offen halten, durchaus entspannt mit ihm spazieren gehen. Aber bis er mal da war... da waren keinen Steine auf unserm Weg, das waren ganze Gebirtsketten. Die Probleme haben sich nicht in Luft aufgelöst, aber wir haben gelernt damit so umzugehen, das sie uns nicht mehr zur Verzweiflung bringen und wir trotzdem wirklich Freude und Spaß an der Hundehaltung haben.
Also gib nicht auf, irgendwann wird der Punkt kommen, an dem du zurückschaust und sagst: Es war schwer, aber es hat sich gelohnt.
Liebe Grüße
keku
(pssst... wir haben auch einen zweiten Hund aufgenommen, den wir selber versauen könnnen, irgendwas braucht man ja als ausgleich^^ Wenn die Zeit und das Geld es zulassen, warum auch nicht^^)