So, nun kann ich auch einen Erfahrungsbericht liefern, wir haben die erste Läufigkeit erfolgreich (oder für JD erfolglos^^) rumgebracht.
Angekündigt hatte sich die Läufigkeit schon gute zwei Wochen bevor es tatsächlich losging. JD war auffällig an ihr interessiert, er hat sie nicht bedrängt aber wollte in ihrer Nähe seind und mehr an ihr geschnuppert als üblich. Ein Paar Tage vor den 'ersten Blutstropfen' hat er dann angefangen über ihre Pinkelstellen zu schlabbern und zu schäumen, da war dann für mich klar: "Okay, bald gehts los."
Die ersten Tage war er einfach nur anhänglicher als sonst, wurde aber von Tag zu Tag aufdringlicher, wollte seine Nase immer an ihrem Hinterteil haben, aber aber immer gut kontrollierbar und hat sein Bedrängen gelassen wenn man ihn ermahnt hat (dabei musste man nicht mal streng sein, nen Räuspern hat schon genügt).
Auf dem Level ist er dann einige Tage geblieben, bis es wieder quasi einen Sprung gemacht hat und man dann schon recht deutlich werden musste, wenn man wollte das er sie in Ruhe lässt. Sie war von ihm einfach nur genervt und ist eim ersten Ansatz von Annäherung gleich vor ihm geflüchtet, war aber ansonsten recht entspannt und hat auch gehört wie eine 1.
Vor den Stehtagen wurde es dann wirklich richtig ätzend, da konnte man ihn nur von ihr fernhalten indem man sie räumlich getrennt hat oder er angeleint war. Er hat nur mehr sehr mäkelig gefressen, viel geheckelt und getrunken und hat ingesamt einen recht gestressten Eindruck gemacht. Er hat zwar ansich gehorcht, auf Komandos reagiert, aber stand sichtlich unter Strom.
Sie war nach vor gelassen, hat ihn nicht angemacht oder so, sondern ist ihm eher aus dem Weg gegangen.
In den Stehtagen war sie wie vorher auch schon, aber er hat wirklich angefangen sich extrem rein zu stressen. Fressen war gar nicht mehr, nicht mal mehr Leckerlies. Er war nahezu am Dauerhechel, nur am suchen wo sie gesessen ist und überall wo sie war hat wie ein Bekloppter rumgeleckt und war davon auch kaum abzubringe. Getrunken hat er deutlich weniger als sonst und war sehr viel am Jammern. Zusammen Gassi gehen war ein Ding der Unmöglichkeit, nicht wegen ihr, sie hat von sich aus Abstand gehalten, aber hat leider nur mehr gezerrt, gejammert und beim Spaziergang keinerlei Geschäfte erledigt (nicht mal makiert).
Er hat wie Espenlaub gezittert wenn jemand zu uns ins Zimmer geschaut hat, wenn man ihn gestreichelt hat, wenn man ihn gelobt hat, wenn man ihn nur angeschaut hat. Wenn man mit ihm raus gegangen ist, dann war es etwas besser, aber nicht wirklich viel.
Wenn er doch mal was gefressen hat, hat er bei ersten Minimalsten Streß, und sei es nur an der Straße warten weil ein Auto kommt, wieder erbrochen. (Wir haben für ihn jeden zweiten Tag Hühnerbrühe mit etwas Reis und Karotten gekocht, das er wenigstens ein bisschen was im Magen hat und ihm das in kleinen Portionen immer wieder angeboten)
Die beiden warn in der Zeit natürlich nicht zusammen im gleichen Raum, sie durfte auch nicht bei uns im Zimmer schlafen und Gassigänge wurden getrennt und auf anderen Strecken absolviert.
Wie die Stehtage vorbei waren, ist das Verhalten von Tag zu Tag besser geworden und nach ungefähr einanhalb Wochen war er wie vor der Läufigkeit.
Seit gute zwei Wochen ist es jetzt wieder so entspannt, bisher kann ich bei ihr keine Veränderungen feststellen, sie hortet kein Spielzeug, Zizen sind auch ganz normal, generell ist sie wie immer. Schein froh zu sein das JD wieder 'normal' mit ihr spielt ohne sie zu bedrängen.
Sie selber war die ganze Zeit über genauso ruhig wie immer, etwas verschmuster und anhänglicher als sonst. Ich war mit ihr im Agi-Training und von den Rüden dort war keiner dabei, der sich da extrem reingesteigert hätte. Hat sich auch keiner am Start festgeschnuppert oder solche Scherze, die Cholophiltabletten scheinen also ansich schon gewirkt zu haben.
Auch wenn wir die Zeit ohne 'Unfall' überstanden haben, ich denke, wir werden JD kastrieren lassen. Angesichts dessen das er wirklich defintiv niemals decken soll und sie bisher mit ihrer Läufigkeit keine Probleme hat (oder gemacht hat) ist der Streßpegel für meinen Geschmack einfach zu extrem gewesen.
Dabei gehts mir auch nicht um die Bequemlichkeit, sondern mir hats wirklich in der Seele weh getan, das man ihn nicht mal loben konnte. Es kam vor, das ich aufgewacht bin, weil er bei mir im Bett lag und angefangen hat zu Zittern weil er das Auto vom Nachbarn gehört hat. Fast zwei Wochen kaum Fressen... denke das ist einfach ein Streß Level, das ich ihm nicht zumuten muss.
Hätte nicht gedacht, das er sich so reinstreßt und ich kannte ihn auch vorher so nicht, obwohl wir oft besuch von intakten und auch läufigen Hündinnen, auch in den Stehtagen hatte. Da war er zwar sehr interessiert aber Futterverweigern oder Ähnliches gabs nie.
Fazit von dem Ganzen: Es ist defintiv möglich ein intaktes Paar während der Läufigkeit so zu halten, das keine Welpen rauskommen. Selbst dann wenn man einen wirklich sehr, sehr 'notgeilen' Rüden hat...