ZitatMir gefällt nur nicht, dass der Toller mmn auch durch seine Optik irgendwie von den falschen Leuten ansprechend gefunden wird. Damit meine ich hier niemanden konkret, aber eigentlich gehört so ein Hund in Jägerhände. Ich weiß, dass es durchaus auch anders geht, habe ja selber meinen Jagdhund ohne Jagdschein, aber manchmal wird in gewissen Threads vom Aussie abgeraten, weil mittlerweile da jeder Depp mitbekommen hat, dass die mehr sind als plüschig und anhänglich und man will stattdessen nen Toller.
Dazu muss ich jetzt doch mal was loswerden. Wir haben uns schon mal bezüglich des Border Collies und meiner Züchterwahl gelesen. Du scheinst sehr darauf bedacht, jedem "Gebrauchshund" seine ursprüngliche Aufgabe zukommen zu lassen. Allerdings widersprichst Du Dich meiner Meinung nach selber, indem Du zum einen selber einen Jagdhund nicht jagdlich führst und entsprechend einräumst, dass es auch anders geht. Somit gibst Du die Lösung doch schon vor: Jeder Hund aus einer Nicht-Leistungszucht ist auf individuelle Art auch für den "Otto-Normal-Verbraucher auslastbar. Über die verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten kann man sicherlich geteilter Meinung sein, kommen aber letztenendes auf das Mensch-Hund-Team an.
In einer Sache kann ich nur von meinen Erfahrungen sprechen: Gerade die genannten Border oder Aussies die aus z.B. aus einer VDH-Zucht kommen, haben Besitzer die sich bereits vor der Anschaffung in den meisten Fällen genau über Rassemerkmale und entsprechende Aktivitäten gründlich informiert und setzen dies anschließend um. Die Kaufentscheidung wird meist nicht aus dem Bauch heraus getroffen. Ich halte mich an das Motto: "ein glücklicher Hund ist der, dessen Besitzer sich mit Freude und Motivation gemeinsam mit der Fellnase auf den Weg macht." Dies trifft in sämtlichen Punkten auch auf den Toller zu, der zudem auch nicht das Prädikat "Modehunde" trägt.
Problematischer empfinde ich beispielsweise Hunde aus dem Tierschutz. Diese Tiere erfordern oft ein viel höheres Maß an Einfühlungs- und Durchhaltevermögen durch den Menschen, da die rassetypischen Eigenschaften vermischt oder garnicht bekannt sind. Ich erlebe das gerade selber am Beispiel meiner Eltern, die eine Junghündin aus Rumänien aufgenommen haben, und trotz jahrzehntelanger Hundeerfahrung eine Menge Arbeit investieren müssen, mit dem Ziel die passende Beschäftigung zu finden. Leider ist es halt oftmals so, dass bei Tierschutzhunden die komplette Prägephase gut aufzuarbeiten ist. Ich denke wir sind uns einig, dass dies sehr anspruchsvoll ist. Ich habe mich deshalb gegen einen Tierschutzhund entschieden, da meine Ansprüche und Vorstellungen an die Rasse dort nicht in einem gewissen Maße vorhersehbar sind. Und natürlich zählt auch der eigene Geschmack hinsichtlich der Optik.
Die größte Misere sehe ich allerdings bei Hunden vom oft zitierten Vermehrer, deren Käufer häufig unwissend und unvorbereitet sind. Spontan- und Mitleidskäufe stehen an der Tagesordnung. Da passt Deine Beschreibung meiner Ansicht nach am besten zu.
Bei meinen Ausführungen habe ich den gesundheitlichen Aspekt ganz außen vor gelassen, da dies am Thema der Diskussion vorbei gehen würde.
Nix für Ungut!