So, nach 7 anstrengenden Stunden sind wir endlich wieder Zuhause.
Zuallererst möchte ich den Usern hier, die mir eine Tierklinik empfohlen haben, meinen tiefsten Dank aussprechen. Es war allerhöchste Eisenbahn.
Als wir ankamen und der Ärztin die Lage schilderten war sie ziemlich verdutzt, dass unser Tierarzt nicht mal Blut abgenommen hat. Kurz darauf wurde Fieber gemessen (was unser Tierarzt auch nicht tat): 40°C!!! Eine Tachykardie hatte sie auch!
Kira wurde an einen Tropf gehangen (mit irgendwelcher Lactat-Flüssigkeit) und ihr würde Vomex, Antibiotika und eine Säureschutz gespritzt. Dieses Mal tatsächlich intravenös (per Kanüle) als einfach so unter die Haut wie beim Tierarzt. Nach 30 Minuten kamen die Ergebnisse: Sehr erhöhte Entzündungswerte und ein erhöhter Lipase-Wert. Pankreatitis. Man wusste erst nicht, ob die Pankreatitis isoliert auftrat oder eine reaktive Pankreatitis durch die Magengeschichte. Es wurde dann ein Röntgenbild angefertigt. Auf diesem konnte man eine etwas dickere Magenwand sehen. Dann der nächste Schock: Der Magen ist komplett aufgebläht. So konnte man nicht erkennen, ob sich ein Fremdkörper im Darm befindet oder nicht. Deshalb wurde sie nochmal zum Röntgen geschickt. Hier der nächste Schock: Hier wurden vergrößerte Bauch-Lymphknoten, Wasser im Bauchraum, und Aufschuppungen im Darm gefunden. Laut Ärztin können das alles Anzeichen für ein Darmverschluss sein.
Sie sagte, ich soll morgen früh 9:00 Uhr wieder kommen. Wenn sich bis dahin der Gesundheitszustand nicht verbessert hat (wichtig ist, dass sie frisst, das inne behält und Kot absetzt). Ist das nicht der Fall, muss sie operiert werden. Das wäre dann ihre letzte Rettung. Wenn ich die 800€ OP-Kosten nicht bezahlen kann, dann muss man über eine Erlösung nachdenken. Natürlich werde ich alles Geld der Welt bezahlen, um meine Kira zu retten, aber das Wort "Erlösung" war für mich ein Schlag in die Magengrube. Ich fing sofort an zu weinen, aber sie Ärzte und Schwestern waren so lieb zu mir und Kira. Und ich habe mich nicht gefühlt, als würde ich für die kurz Schwäche zeigen komisch angeguckt. Man sagte, man muss sie im Falle der Nicht-Besserung aufmachen, da man sonst nicht hundertprozentig ausschließen kann, dass es sich um einen Darmverschluss handelt. Wenn sie frisst und Kot absetzt ist alles gut. Im Fall, dass während der OP doch was gefunden wird, wird das gleich entfernt und falls nichts gefunden wird, wird eine Gewebeprobe entnommen, um Morbus Crohn o.Ä. auszuschließen.
Sie sagte, dass die ganze Sache ziemlich ungewöhnlich für einen 2 Jahre alten Hund ist.
Ich fragte, wie hoch die Risiken sind. Sie sagte, dass jeder Hund Narkose-Risiken hat und dass Kira zwar schwach, aber noch ein junger Hund ist. Je nachdem was gefunden wird (ob nicht vielleicht Teile des Darmes abgestorben sind z.B.) erhöhe sich das Risiko, aber sie hätte eine Chance. Ihre Empfehlung: Sie würde es wagen.
Jetzt könnt ihr euch natürlich vorstellen, wie fertig ich mit den Nerven bin. Auf der Fahrt heim habe ich nur geweint. Auch jetzt weine ich oft. Ich hab echt Angst, dass sie bei der OP stirbt oder etwas gefunden wird, wo man ihr nicht mehr helfen kann. Meine Mum sagt dass aufhören soll zu weinen, da Kira jetzt meine Stärke braucht und sie sowas auch macht. Aber ich kann einfach nicht aufhören, egal wie stark ich es versuche.
Zuhause haben wir ihr Fressen und Saufen angeboten. Sie frisst endlich! Zwar noch langsam aber doch! Saufen tut sie auch. Das ist schonmal ein kleiner Trost, aber mir wollen einfach die Wörter nicht aus dem Kopf.
Vielen lieben Dank nochmal, dass ihr gleich auf Tierklinik gepocht habt. Das war der einzig richtige Schritt!
Edit: Was ich vergessen habe sowohl hier als auch in der Klinik zu erwähnen: Nicht nur der Seebesuch war Zeitgleich zum Krankheitseintritt. An dem Tag habe ich ihr auch zur Abwechslung mal Dosenfutter gegeben. Kann dies bereits eine Pankreatitis auslösen?