Beiträge von SirBeno

    Hi Freulein!


    Ja, man braucht einen langen Atem - aber den braucht man bei jeder Methode =)

    Wenn du gefühlsmäßig mit deinem Hund verbunden bist und ihm mit Verständnis begegnest ist das nicht schwer.


    Er bellt ja nicht um dich zu ärgern, sondern weil er unsicher ist und er im Grunde deinen Support braucht um zu lernen sich nicht so leicht verunsichern zu lassen.


    Ich belohne nicht direkt jeden Schritt, weil ich nichts besonderes draus machen will und eigentlich möchte ich da gar nichts groß bestätigen, denn es gibt ja keinen Grund sich aufzuregen.


    Aber gestern hab ichs zum Beispiel selbst gehabt. Hund knurrt und ich sage ihm, komm, ist gut lass es bleiben. Im Hinblick auf - du brauchst jetzt nicht auch noch bellen. Im Nachhinein hätt ich gesagt, ach ja, da hört man was - jetzt komm und wir chillen weiter, knurren ist ok, aber jetzt brauchen wir dem keine Beachtung schenken.


    Also allgemein ist mein Fokus eher am rausholen des Hundes und vermitteln von Entspannung als am Loben oder Abbrechen.


    Vl. gar nicht so verkopft Abläufe einüben, sondern in der Situation schauen, wie kann ich ihn ruhig rausholen. Manchmal gebe ich auch dem Impuls nach gem. das bedrohliche Flugzeug zu beobachten und sag ihm dabei was wir sehen und dass das da fliegen darf. Für manche vl. verrückt... aber er kann dann entspannt daneben stehen und gucken.


    Wenn es kein Bett ohne Fensterplatz gibt, kannst aber evtl. an dem einen oder anderen Platz das Fenster schließen um die Außenreize etwas zu dosieren ;)

    Hallo Leafilemon!


    Ich kann deine Gedanken nicht so ganz nachvollziehen. In so einer Situation frage ich mich nicht nach der Schuld und wobei ich zahlen "muss". Wenn mein Hund einen anderen verletzt und ich das mitbekomme, dann stehe ich dafür grade (oder versuche zumindest wie bereits vorgeschlagen eine entgegenkommende, gemeinsame Lösung zu finden) egal wo das ganze stattgefunden hat und wer angefangen hat. Denn du hast in diesem Moment deinen Hund nicht ausreichend gesichert und den dazu führenden Handlungen zugestimmt. Künftig wirst du dich und deinen Hund vor solchen Situationen besser schützen.


    Ich würde mich bei der Besitzerin erkundigen, was genau für Verletzungen passiert sind. Ist es eine kleine Schramme oder ein Loch was ordentlich versorgt werden muss? Um welche Summe geht es denn überhaupt?


    In deinem Fall würde ich das auch aus dem Grunde schnellstmöglich tun, um da keine weiteren Probleme zu bekommen und am direktesten Weg die versäumte Versicherung und Anmeldung des Hundes nachholen. In Wien ist eine HPV verpflichtend und Voraussetzung für eine Anmeldung. Ich weiß nicht wie lange es diese Regelung schon gibt... aber es scheint so als würde da etwas nicht stimmen.


    Sei dankbar, dass nicht mehr passiert ist und habe es als dumm gelaufen ab ;-)

    Hi Freulein!


    Das klingt ein wenig als ob dein Hund grundsätzlich (zeitweise) etwas nervös ist. Ich würde mal beobachten ob du am Alltag was anpassen kannst. Also an welchen Tagen ist er nervöser und weniger ansprechbar? Was kannst du an diesen Tagen ändern um die Anspannung zu reduzieren?


    Wie ist denn Hund denn allgemein drauf? Schläft er gechillt in einem Körbchen und springt nur auf wenn er was hört? Oder tiegert er allgemein herum, ist angespannt und aufmerksam bei jeder "Störung"?


    Mein Pflegling hat auch lange bei jeder Gelegenheit gebellt. Wir haben es über Ruhe hinbekommen. Das Tagespensum an Input muss stimmen und dann bin ich mit der Bellerei bewusst entspannt umgegangen.


    Ich bin bei jedem Thema im Hundetraining überzeugt davon: wenn ich will, dass etwas als normal/entspannt hingenommen wird, muss ich es auch so behandeln. Also wenn ich einen lauten Abbruch mache, wir der Hund vl. irgendwann sein Verhalten einstellen, weil er deine unangenehme Reaktion vermeiden will, wird aber nicht entspannt sein und sich ruhig wohlfühlen..., wenn ich alles mit Leckerchen hervorhebe, mache ich ebenfalls was besonderes daraus.


    Wenn ich hingegen ruhig zu meinem Hund hingehe und ihn vom Ort der Aufregung entspannt weghole, im ruhig vermittle er soll sich doch wieder in sein Körberl chillen, weil es keinen Grund zur Aufregung gibt, glaubt er einem das auch mit der Zeit. Wichtig ist, dass da kein Druck drinnen ist. Also ohne bleib und angespannt beobachten, zurechtweisen... wenn er aufsteht. Sondern einfach immer wieder wiederholt entspannt zum entspannen animieren, ohne der Ablenkung zu viel Aufmerksamkeit zu schenken.

    Oft schnaufe ich auch bewusst durch, wenn ich was höre was ihn aufregen könnte und signalisiere so, dass es keinen Grund zur Aufregung gibt. Ich spreche auch mit ihm, dass alles ok ist und da jeder vorbei gehen darf etc.


    Am Idealisten reagierst du schon bevor er richtig loslegt. Also beim ersten aufhorchen, knurren, anspannen. Du kannst ihn in dem Moment schon loben und abholen.


    Wenn er sich schwer überzeugen lässt mitzukommen, hängst du ihm eine Hausleine um, wo du ihn ganz entspannt mitnehmen kannst.


    Nat. braucht diese Methode wie jede andere auch Vertrauen, dass es funktioniert und eine konsequente Umsetzung. Es ist vl. leichter oder vl. schneller einen starken Abbruch zu etablieren. Aber so baust du zusätzlich Beziehung und Vertrauen zu deinem Hund auf. Du hast mit der Zeit einen Hund der wirklich entspannt, weil er gelernt hat, dass er sich fallen lassen kann und keine Bedrohung ist was er hört. Dies wirkt sich auch in anderen Lebenbereichen aus und ist der Start in eine mitfühlende, liebevolle Beziehung, weil du die Gefühle (Unsicherheit, bedroht fühlen...) des Hundes ernst nimmst und ihn im wahrsten Sinn des Wortes abholst, wo er gerade ist.


    Um es deinem Schatz leichter zu machen und auch mal ein Abschalten zu ermöglichen, würde ich ihm vorerst auch einen Schlafplatz einrichten in einem Raum, wo die Fenster zu sind ;-)

    Hi Glasi!


    Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, sicherlich finden sich da noch andere Hinweise.


    Wenn Hunden so unwohl ist beim Autofahren liegt es oft am "Gleichgewichtssinn"/Übelkeit und der fehlenden Gewöhnung. Es wird sich also nicht von alleine lösen, sondern braucht Übung. Ich würde mit dem Hund regelmäßig kurze Fahrten machen, vorsichtig fahren und es mit etwas Positivem verknüpfen. Schöne Ausflüge, Suchspiele, Kumpels treffen, gem. Kuscheln wenn er das mag. Manchen Hunden hilft es auch auf der Fahrt etwas zu kauen.


    Manchmal hilft auch eine Box. Wenn du schreibst er verkriecht sich im Fußraum, könnte eine Box passend sein für deinen Wauz.


    Evtl. kannst du es anfangs auch mit alternativen Heilmitteln unterstützen, damit ihm nicht immer schlecht wird und es leichter eine positive Belegung gibt.


    Alles Gute!

    Hallo Ll0rd!


    Ich muss zugeben, dass ich den Threadtitel etwas makaber finde - auch auf die Gefahr hin, dass es Wortglauberei ist. Der Spaß bei aversiven Training kann kein Ende haben, weil es den Anfang meiner Ansicht nach nicht gibt. Welcher Hund hat auch nur ein Fünkchen Spaß an aversiven Training? Und ich hoffe sehr, dass es keine Menschen gibt, die Spaß daran haben - denn es ist und bleibt eine vorsätzliche Handlung die einem Hund unangenehm ist und in den meisten Fällen Angst und Schreckmomente, manchmal sogar Schmerzen verursacht. Ich lehne das ab und es fällt mir schwer nachzuvollziehen, dass Menschen das bewusst in Kauf nehmen und gut heißen.


    Aber nun zu deiner Ausgangsfrage:

    Was macht so ein Verhalten mit einem Hund? Und was passiert, wenn unsere Hunde zusammen etwas machen wollen? Was gibt es da für Verknüpfungen?

    Aversives Training und dann noch gepaart mit der beschriebenen Unberechenbarkeit verursacht Unsicherheit und Angst - das hast du am Verhalten des Hundes ja selbst festgestellt. Ich glaube nicht, dass deine Hündin einen Schaden davon trägt wenn sie mit dem Hund Kontakt hat, sofern er sozialverträglich etc. ist. Was schon einen Einfluss hat ist, wenn sie die "Maßregelungen" abbekommt, die ihr unangenehm sind. Wenn sie wie du beschreibst so gechillt damit umgeht, dass sie halt von einer Disc getroffen wird, kannst du es wahrscheinlich als Training sehen: es passieren komische Dinge und sie betreffen mich nicht. Worüber ich mir Gedanken machen würde ist, dass ich mich mit einem Menschen zum Spielen treffe und dabei zusehe wie er seinen Hund drangsaliert... Sollte ich mich aus welchem Grund auch immer weiterhin mit dem Gespann treffen, hätte ich ein gutes Auge auf die Dynamik die sich durch zusehends wachsende Unsicherheit bei dem Rüden nat. verändern kann.


    Betreffend der Rudelführer/Respekt/Leinenführigkeitsgeschichte: denkst du, dass dein Hund ein Blockieren, Richtungswechsel, im Kreis laufen - ständiges Wegabschneiden wirklich als bessere Entscheidung sieht und dich dadurch als souverän erlebt? Mit dem Zusatz, dass er dafür auch noch ständig seine eigenen Bedürfnisse hintenanstellen muss? Meiner Meinung nach läuft ein Hund entsprechend der menschlichen Erwartung, wenn man es im gelernt hat. Entweder weil er lernte anders komme ich nicht weiter oder weil er lernte es ist toll wenn ich das tue oder weil er lernte wenn ichs nicht tue passiert etwas was unangenehmer ist als mich hier zurückzunehmen.

    Auch über "Reue" (Stichwort jagen gehen) kann man wohl endlos philosophieren. Ich glaube nicht, dass Hunde so etwas wie Reue empfinden, schon alleine deswegen nicht, weil sie im Moment leben. Das was menschlich bei Hunden als Reue interpretiert wird, ist meiner Meinung nach nichts anderes als Angst/Unsicherheit/Beschwichtigung, weil der Hund entweder gelernt hat, dass jetzt was unangenehmes folgt oder weil die Anspannung/Ausstrahlung des Menschen diese Verunsicherung auslöst.


    Vielleicht magst du ja mal für dich ein Experiment wagen und deinen Hund mal x Wochen als ebenbürtiges fühlendes Wesen sehen, in all seinen Bedürfnissen, ohne der Erwartung, dass er dir Respekt zollen muss. Nat. bist du sein Beschützer, der ihn auch mal ausbremst und Grenzen setzt - er muss sich ja wo orientieren können. Aber, dein Hund macht nicht absichtlich Dinge falsch, für die er bestraft werden muss, damit er sichs abgewöhnt, sondern, er ist in dem Moment für die Situation einfach noch nicht weit genug, weil ihr noch nicht genug mit gesteigerter vergleichbarer Ablenkung trainiert habt. Freu dich, dass du eine Lücke gefunden hast wo ihr gemeinsam weiter an Erfolgserlebnissen arbeiten könnt!

    Ich kann mir vorstellen, dass ihr auf diese Art beide mehr Lebensqualität erfahren werdet!


    Liebe Grüße!

    Hi!


    Eine interessante Ideensammlung!


    Eine Idee (nicht unbedingt zum Kauen, aber zum Beschäftigen ein Weilchen) ist noch Kongs mit Leckerchen und Stoffresten zu füllen. Ich habe früher oft Stoffreste genommen, teils in Streifen geschnitten und mit Leckerlies in den Kong gestopft. Wenn's noch länger beschäftigen soll, kann man da auch was streichbares dazwischen machen. Evtl. sogar bisserl antrocknen lassen.


    Eine andere Idee ist noch (könnte aber sein, dass das für sie zu herausfordernd ist) alte Socken zu einem mehrschichtigen Sack oder Ball zu "basteln" (schwer zu erklären: einfach immer wieder übereinander drüber ziehen, ich glaub wenn man es ausprobiert ist es eh selbsterklärend) und auch da dazwischen Leckerchen oder "Schmiere" rein. Die Socken könnten der Einfachheit halber extra gelöchert werden oder du bastelst die "Kugel" aus Streifen. Bzw. müssen die Socken auch nicht komplett auseinander genommen werden, weil sies ja auch einfach auslutschen kann.


    Bei diesen "Methoden" kann ich mir vorstellen, dass der Vorteil ist, dass sie ihr Zahnfleisch weniger "belasten" muss, da es eher ums Zupfen, evtl. schütteln, zutzeln etc. geht als zerkauen.


    Viel Spaß : D

    Hm. Danke für die Infos!


    In Wien ists mir klar. Da kann ich ohne HFS nichts machen. Daher war die Überlegung ob man von NÖ aus helfen kann.


    Im NÖ Hundehaltungsgesetz Paragraph 8 - Führen von Hunden findet man in Absatz 1 nur den Hinweis, dass die Personen denen Hunde zum Führen oder Verwahren überlassen werden nur die "dafür erforderliche Eignung" insbesondere in körperlicher Hinsicht und Erfahrung haben müssen. In Absatz 4 wird sich auf die Listenhunde bezogen mit dem Hinweis, dass diese mit Leine und Maulkorb zu führen sind. Ob man daraus schließen kann, dass man keinen HFS/SKN braucht?


    Möglich sollte auf jeden Fall die Betreuung eines Wiener Listenhundes sein, der nicht in NÖ auf der Liste steht.


    Ich bin gespannt ob du mehr rausfinden kannst.

    Ich hab das jetzt einfach so genannt, ich meine einen vorübergehenden Pflegeplatz der durch die Coronakrise notwendig wird ;-)


    Also bspw. weil jemand zur Risikogruppe gehört und selbst nicht mehr rausgehen kann oder durch eine Quarantaeneauflage seinen Hund vorübergehend nicht selbst versorgen kann.

    Liebe Foris,


    ich spiele mit dem Gedanken einen Corona-Pflegeplatz für einen (Listen-)Hund zur Verfügung zu stellen. In Wien weiß ich, dass man um einen Listenhund zu betreuuen/Gassi zu führen selbst den Hundeführerschein haben muss.


    Wie sieht das in NÖ aus? Brauche ich da ebenfalls einen Hundeführerschein/Sachkundenachweis oder darf ich auch ohne HFS/SKN einen mit Maulkorb und Leine gesicherten Listenhund betreuen und Gassi führen?

    Bzw. wie würde die Situation aussehen, wenn der Hund nur am eigenen Grund (NÖ) betreut wird?


    Freue mich über Antworten und wenn sich eine "legale" Unterstützungsmöglichkeit findet!

    Hallo!


    Ich würde mit den Nachbarn das Gespräch suchen. Entweder mit dem Ziel gemeinsam mal spazieren zu gehen -ohne direkten Kontakt der Hunde - oder einem gemeinsamen abgestimmten Training, dass man sich ignoriert (die Hunde).


    Beim Spaziergang hätten sie die Möglichkeit sich mit Abstand "kennen zu lernen", miteinander zu kommunizieren und evtl. festzustellen, dass der Hundenachbar doch nicht so doof ist, zusätzlich kann Mensch ein wenig regulieren und Sicherheit/Anleitung geben. Mit etwas Glück werden sie früher oder später vl. sogar Freunde... für mich wäre diese Methode die erste Wahl. Würde da die eigenen auch einzeln mitnehmen, dann hast du weniger Gruppendynamik.


    Training kannst du nat. auch alleine machen. Dass du mit ihnen nur einzeln, anfangs an der Leine und unter Aufsicht rausgehst und sie lernen mit ihrer Aufmerksamkeit wo anders zu sein und die Nachbarhunde zu ignorieren. Du kannst gezielt xy mit ihnen trainieren, sie ablegen während du yz machst und so immer mehr steigern und mehr "Unabhängigkeit" reinfließen lassen. Der Nachteil ist, dass zwar deine Hunde dann die Nachbarhunde nicht mehr verbellen werden, aber evtl. die der Nachbarn eure wenn ihr euch nicht abstimmt. Vl. kann man aber auch da Glück haben und es wird ihnen zu langweilig.


    Tun, würde ich auf jeden Fall was - da bin ich ganz bei dir. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass sich das sonst richtig hochschaukelt und sie sich so hassen, dass es bei einem unerwarteten Zusammentreffen auch gefährlich werden kann.


    Bei beiden Methoden verbietest du nicht grundsätzlich das Bellen -was dir ja wichtig scheint - sie lernen bloß, den anderen Hunden keine Aufmerksamkeit zu schenken. Es braucht bestimmt viel Geduld, sollte aber in kleinen Schritten schaffbar sein!


    Viel Erfolg :)