Ich schlag Dir jetzt einfach mal eine Führleine vor:
http://www.hund-unterwegs.de/h…311bcf1cb899b6c8230a86594
Diese Leine ist frei verstellbar und aus rund gearbeitetem, griffigem, robustem Tau (maximale Länge: 2,60 m). Ich hab sie selbst für meine Dogge und bin damit sehr zufrieden. Die Schlaufe kann ich frei so einstellen, dass ich sie über die Schulter hängen kann. Das ist sehr bequem und beide Hände sind frei.
Meine Hündin ist Deinem Nathan glaube ich ähnlich. Leicht unsicher, sehr reizempfänglich, aber im Freilauf absolut loyal (die würde nie weglaufen). Sie interessiert sich grundsätzlich für alles. Hunde, Menschen, andere Tiere, Tüten, neu aufgestellte Schilder... besonders irritiert ist sie, wenn sich auf bekannten Strecken etwas geändert hat (z. B. ein Holzstapel, der gestern noch nicht da war).
Ich hab deswegen erstmal gaaaanz langsam angefangen und es ihr so einfach wie möglich gemacht. Training immer am Halsband und erstmal nur auf Wegen und in Gebieten, die sie kennt und die mehr oder weniger langweilig sind (kannst auch im Garten üben, wenn du einen hast).
Die Leine habe ich zu Anfang so lang wie möglich eingestellt. Dann bin ich losmarschiert. Möglichst flott, damit ich ihrem natürlichen Marschtempo zumindest nahe kam. Sobald der Hund Gefahr lief seitlich, vor oder hinter mir an der Leine zu ziehen, habe ich geklatscht, mir auf den Schenkel geklopft oder lockende Geräusche gemacht (kein richtiges Kommando - die Leine an sich bedeutet ja schon "Folge mir"). Wandte sie sich mir zu - super! Lob, Begeisterung und Belohnung. Lief sie unbeirrt weiter, blieb ich stehen, bis sie sich irgendwann wieder näherkam (kann schon mal die eine oder andere Minute dauern). Dann wieder Lob & Belohnung.
Ich gebe zu, dass ich kein Profi bin, denn es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich die Früchte meiner Arbeit ernten konnte. Als ich mir sicher war, dass mein Hund begriffen hat, dass es mir darum geht, dass sie nicht zieht, habe ich mit etwas kürzerer Leine geübt. Schritt für Schritt, ganz geduldig und langsam.
Heute läuft sie (meistens) entspannt neben mir. Ohne sich den Hals zu verrenken, aber eben auch ohne mich komplett zu vergessen.
Schwer wird es noch mal, wenn wir in neuen, super spannenden Gebieten sind (z. B. im fremden Wald). Die Gerüche... Hach da kommt der Hibbel in ihr wieder hoch! Und wenn dann noch ein fremder Hund auftaucht... Kann ich vergessen, so entspannt ist mein Quatschkopf noch nicht.
In solchen Momenten drehe ich um, laufe im weiten Bogen oder biege ab, weil ich weiss, dass sie das noch nicht kann. Ich gehe also Situationen, die wir m. E. noch nicht meistern können, möglichst aus dem Weg, weil es mir wichtig ist, dass wir möglichst nur Erfolge, gute Erlebnisse und keine Rückschläge haben.
Ein Geschirr habe ich übrigens auch benutzt, das jetzt aber schon seit Monaten im Schrank rumgammelt. Das Geschirr hatte sie immer dann an, wenn ich in Eile war und deshalb nicht konsequent sein konnte. Hat sie sehr schnell begriffen, dass Geschirr "lauf nur" und HB "jetzt aber ordentlich" heisst.
Gibt sehr viele hier, die sicherlich bessere Ideen und mehr Erfahrung haben als ich. Ich hoffe, die melden sich hier noch.