Beiträge von NufNuf

    Zitat

    Ja, aber eben, halt Gottlob schon kein Stress bei dem man denken muss "der arme Hund" (oder doch? ^^ )


    Ich glaube, deswegen musst Du Dir keine Gedanken machen. ^^


    Meine Hündin vergöttert meinen Bruder. Wenn der zu Besuch kommt, denke ich eher "der arme Mann", als "der arme Hund". Normalerweise fahre ich sie in einem Nebenzimmer erstmal ein wenig runter, bevor sie zu meinem Bruder darf. Dann bleibt alles im Rahmen und trocken.


    Beim letzten Besuch hat mein Mann leider nicht bemerkt, dass mein Bruder eingetrudelt war und hat den Hund "unvorbereitet" zu uns in die Küche gelassen. Desaster! Erst hat sie ihm - sei's nun aus Freude oder Demut - auf die Jeans gepinkelt, ihm danach beim Versuch in seine Hosentasche zu kriechen die Nase ins Gemächt gerammt und als er sich darauf hin krümmte, gab's noch ein paar extra feuchte Zungenküsse von Schnuffi obendrauf.


    Ich weiss, ich hätte das verhindern müssen, konnte ich aber nicht, weil ich mich selbst gekrümmt habe - vor Lachen. :D

    Ich lasse meinen Junghund laufen. Ohne Schleppleine. Mein Hund ist in seinem jungen Alter natürlich noch nicht zu 100% abrufbar.


    Statt meiner Hündin mit der Schleppleine zu Leibe zu rücken, setze ich darauf, meinem Hund verständlich zu machen, dass er sich an mich zu halten hat und keines Falls anders rum, dass er ohne Rückendeckung darsteht, wenn er sich vom "Rudel" entfernt.


    Ich habe den Vorteil, dass es in unserem Umfeld viele weit einsehbare Gebiete ohne drohenden Strassenverkehr gibt. Dort kann ich meinen Hund gefahrlos ableinen.


    Mein Hund (Deutsche Dogge) macht es mir aber sicherlich auch einfach. Sein natürlicher Radius ist nicht sonderlich gross. Vielleicht 30 Meter. Zudem ist es ihm durchaus wichtig, den Anschluss an seine Menschen nicht zu verlieren. Situationen in denen ich nach rechts gehen möchte und mein Hund ignorant weiter geradeaus läuft und sein Ding macht, gibt es nicht. Guter Hund.


    Ich habe das von Anfang an für mich ausgenutzt. Wenn mein Hund abgelenkt ist, suche ich mir gern ein nettes Versteck. Armer Hund, hat nicht aufgepasst, jetzt ist der Mensch weg. Und da mein Hund, obwohl wir Schnüffelspiele spielen, zu doof ist, seine Nase auch im Ernstfall zu benutzen, um mich aufzuspüren, sucht er dann erstmal eine Weile. Die Wiedersehensfreude ist danach auf beiden Seiten riesig.


    Mittlerweile klappt das mit dem Verstecken kaum noch, was ich als Erfolg verbuche. Hundi hat ein Auge oder Ohr auf mich und bekommt es mit, wenn ich versuche abzuhauen. Dann rast sie mit diesem "Hab-ich-Dich-erwischt"-Blick auf mich zu und freut sich 'nen Keks über ihren Erfolg.


    Mein Hund weiss, dass ich mich nicht um seinen Verbleib schere (stimmt zwar nicht, aber ich konnte ihm das glaubhaft vorgaukeln). Entfernt er sich unerlaubt von mir, brülle ich ihm nicht nach, laufe ich ihm nicht nach, ich warte nicht auf ihn. Ich rufe einmal oder auch nicht und gehe gelassen weiter meines Weges. Mich zu überwinden, mich so zu verhalten, war das Schwierigste an der ganzen Sache. Es ist aber sicherlich der Grund, aus dem ich mich auf meinen Hund verlassen kann.


    Kürzlich beim Spaziergehen lief ein mittelgrosser Hund auf uns zu, war wohl ausgebüxt. Er sah meine grosse Hündin und trat sofort den Rückzug an. Dem Reiz, einem plötzlich vor ihr auftauchenden Spielgefährten nachzulaufen, konnte meine Lütte nicht wiederstehen. Ich habe sie einmal gerufen und bin dann ohne mich umzudrehen weitergegangen. Nach kaum 10 Sekunden war sie wieder da.


    Wie eingangs geschrieben hört meine Hündin noch nicht perfekt auf den Abruf, denn das würde bedeuten, dass sie auf mein Wort hin sofort umdreht. Aber ich kann mich darauf verlassen, dass sie nicht stiften geht, dass sie sich für mich entscheidet und ganz, ganz schnell zurück kommt. Obwohl sie ein pickliger Teeny mit nix als Flausen im Kopf ist, hat sie doch ihre Prinzipien.


    Auch mein Hund ist nur einmal Kind und er soll gern die Welt - jetzt wo er sie so intensiv wahrnimmt und sie so spannend vor ihm liegt - frei und neugierig erkunden dürfen. Dafür, dass ihm dabei nichts passiert, sorge ich, schaffe die nötigen Vorraussetzungen, gebe seinem Erkundungsdrang einen angemessenen Rahmen. Das ist meine Aufgabe - finde ich.

    Tama war heute einfach nur dabei.


    Mein Mann und ich haben den Tag gemeinsam mit meinen Geschwistern plus Anhang bei meinen Eltern verbracht. Neun Menschen, drei Hunde, gutes Wetter. Hundi hat sich recht brav benommen, viel gespielt und liegt jetzt komatös und schnarchend im Körbchen - sicheres Zeichen dafür, dass der Tag spannend war. :smile:

    Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass so ein Halsband im Endeffekt einen positiven Nutzen hat. Für Hund und Halter. Hat man einen Hund, dem man - warum auch immer - kräftemässig unterlegen ist, kann der tägliche Spaziergang schnell zur Tortour werden.
    Am Horizont erscheint ein anderer Hund. HH bekommt Stress. Der Stress färbt auf den Hund ab, der dadurch noch mal extra so gut abgeht. Ein Teufelskreis aus dem man schwer wieder rausfindet.


    Ein solches Hilfsmittel kann helfen, den Teufelskreis zu durchbrechen. Der Halter merkt, er kann den Hund kontrollieren. Begegnungen lösen weniger Stress aus, was auch dem Hund hilft, ruhiger zu werden. Es werden Situationen hergestellt, in denen der Hund locker an der Leine geht und die der Halter bestätigen kann.


    Ein solches Halsband könnte helfen auf Spaziergängen eine lockere und entspannte Atmosphäre herzustellen, die das Hilfsmittel am Ende überflüssig macht.


    Gibt genug HH die gewillt sind, den Hund zu erziehen, die Hundeschule besuchen, aber innerlich durch zu viele schlechte Erfahrungen aufgegeben haben. Bevor man dann den Hund auf- und abgibt oder sich mit ihm nicht mehr aus dem Haus traut, was für den Hund auch eine blöde Situation sein dürfte, würde ich mir ehrlich überlegen, so ein Hilfsmittel zu verwenden. Als Hilfe und Übergangslösung.

    Ich hatte bisher keine Sorgen auf der Wohnungssuche mit Hund. Ich ziehe allerdings das Landleben vor und Wohnungen/Häuser auf'm Dorf werden hier nicht wirklich umkämpft.


    Traurig fand ich bei meiner Wohnungssuche Gespräche, wie diese:


    - Ich habe einen grossen Hund, ist das für Sie ok?
    - Kinder haben sie aber keine, oder?
    - Nein, keine Kinder.
    - Nö, also dann ist alles in Butter. Der Hund stört mich nicht.


    Schon übel.

    Meine 10 Monate alte Hündin kann ich nicht damit Hinterm Ofen hervorlocken, dass es bei einem Abruf nur ein Leckerchen gibt.


    Meine Hündin weiss nicht, was sie erwartet, wenn ich sie zu mir rufe. Es ist aber immer was hundemässig Gutes! Das kann ein Leckerchen sein oder bloss ein Lob, es kann ein Wettrennen mit mir sein, ein Zergelspiel oder vielleicht sogar ein ganzes Würstchen.


    Aufgebaut habe ich das ganze erstmal im Haus. Hund unverhofft rufen und dann 'ne ganze Scheibe Käse rein oder ein zünftiges Spiel oder was auch immer. Draussen habe ich sie erstmal nur dort abgeleint, wo ich den Weg gut einsehen konnte und keine Störungen zu erwarten hatte.
    Man macht es sich wesentlich leichter mit dem Training, wenn man Vorraussetzungen schafft, die erfolgversprechend sind.
    Wenn mein Hund über eine längere Strecke abgerufen wird, feure ich ihn auf dem Weg zu mir zusätzlich an, damit er unterwegs nicht vergisst, was er machen soll.


    Es kann natürlich trotzdem mal was schief gehen. Ich hab z. B. mal mit meinem Rückruf ein Rebhuhn aufgeschreckt, dass ziehmlich nah bei Schnuffi im hohen Gras saß. Bei einem so jungen Hund ist es dann auch normal, dass er den Impuls hinterherzugehen kaum unterdrücken kann, wenn sich ihm die Beute schon so aufdrängt.
    In einem solchen Fall gebe ich Gas und suche mir ein gutes Versteck, falls Hundi nicht allein durch mein Wegrennen schon entscheidet umzudrehen und mir zu folgen. "Rudel weg" ist für meinen Hund eine ganz gruselige Sache und wir freuen uns beide 'nen Knast, wenn er mich wiederfindet.

    Egal welchen Ratgeber, welchen Trainer, welches Internetforum man befragt, immer wieder erhält man den Rat, man dürfe Hunde nicht vermenschlichen.


    Ich empfinde diese Aussage genaugenommen als falsch. M. E. kann man das Verhalten von Menschen gut auf Hunde übertragen. Beispiele:


    Mit 15 Jahren war der Besuch einer Diskothek für mich so verheissungsvoll, dass ich Verbote meiner Eltern umgangen habe. Der Spass beim abendlichen Ausgehen mit Artgenossen überwog die Angst vor der zu erwartenden Strafe. Meine Regelübertritte hatten nichts damit zu tun, dass ich meine Eltern nicht gemocht oder respektiert hätte.


    Der vorm Supermarktregal krakelende und tobende Hosenmatz tut dies nicht, um seine Mutter zu blamieren, sondern weil er an die Schokolade will.


    Menschen arbeiten für eine Bezahlung - und nicht wegen einer guten Erziehung oder Bindung zum Chef.


    Meiner Meinung treffen Menschen genau wie ihre Hunde Entscheidungen auf Grund der Überlegung, ob eine Handlung für sie angenehme (Bezahlung, Spass, Zuneigung, Bewunderung, Selbstbestätigung) oder unangenehme (Strafe, Entzug von Zuneigung, Schmerz, Ablehnung) Konsequenzen hat.
    Viele unserer Handlungen sind (ebenfalls wie beim Tier) instinkgeleitet. Wie z. B. das Umsorgen von Nachwuchs, die Partnersuche, "Nestbau" oder den Wunsch nach Sozialkontakten.


    Würde der Mensch bei nüchterner und realistischer Betrachtung seines eigenen Verhaltens Parallelen zu seinem Hund ziehen, verstünde er dessen Motivation und Handlungsentscheidungen meiner Meinung nach sehr gut.


    Wer von seinem Hund verlangt, Kommandos aus Liebe zum Besitzer oder reiner Gutartigkeit auszuführen, wendet ein Ideal auf das Tier an, dem er selbst nicht gerecht werden kann. Zum Altruismus neigen meiner Erfahrung nach weder der Normalmensch, noch der Normalhund. Ghandi und Lassie sind Ausnahmeerscheinungen.


    Das sind meine Gedankengänge zum Thema "Vermenschlichung". Was meint ihr dazu? Liege ich falsch?


    Gruss
    Annika

    Habt ihr euren Hund euren Aktivitäten angepasst oder andersrum?


    Beides. Ich habe nach einem Hund gesucht, der zu mir passt. Also einen, der gern kuschelt, aber auch lauffreudig und verspielt ist.
    Natürlich habe ich mich ihr aber auch angepasst. Ich gehe ja nicht ohne Hund in die Hundeschule oder lege Leckerlispuren im Wald aus. Ich würde auch ohne Hund nicht bei Regen spazierengehen.


    Hattet ihr euch ein anderes Leben mit euren Hund erwartet?


    Nur ein kleines bischen. Ich hatte mir vorgenommen, meinen Hund überall mit hinzunehmen. Dafür ist sie (Deutsche Dogge) aber zu gross. In den meisten Restaurants oder im Bus nimmt sie einfach zu viel Platz weg, so dass sie zwangsweise im Weg liegt. Da zudem einige Leute Angst haben, wenn sie auf so engem Raum einem so grosssen Hund begegnen, lassen wir das einfach.
    Das selbe gilt, wenn ich sie z. B. kurz beim Bäcker anbinde. Sie benimmt sich zwar, die meisten Ladenbesitzer finden es aber nicht toll, wenn mein Monster bei ihnen vor der Tür sitzt.


    Seid ihr enttäuscht worden?


    Manchmal. Seit sie z. B. kürzlich das erste Mal läufig wurde, sind ihre Ohren recht häufig auf Durchzug gestellt. Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass es mich nicht traurig stimmt, bei meiner Lütten nicht mehr die ungeschlagene Nummer eins zu sein und dass sie ehemals sitzende Kommandos überhört. Ich finde es auch nicht toll, ihr deswegen den Freilauf streichen zu müssen (ausser morgens, wenn sie draussen ihr Frühstück bekommt - da hört sie wie 'ne Eins und darf ohne Leine laufen ;) ) .


    Habt ihr euren Hund speziell für Sport oder andere Aktivitäten ausgesucht?


    Nein. Ich wollte eigentlich nur einen netten Hund, der mit mir und meinem Mann das Leben teilt. Da bei uns auf der Ecke viele Einbrecher unterwegs sind, sollte es gerne ein grosser Hund sein. Seit das Monster durch die Glastür guckt, wenn jemand vorm Haus rumläuft, haben wir unsere Ruhe.


    Oder habt ihr euch auf euren Hund eingelassen und geschaut was dem so gefällt, was sich für ihn eignet?


    Sie ist mit 10 Monaten noch zu jung für grossartige, sportliche Aktivitäten. Wenn sie älter ist, möchte ich mal schauen, ob Mantrailing oder Zughundesport was für sie sind. Ich wäre aber auch nicht enttäuscht, wenn sie ein "Wald-und-Wiesen-Hund" bleibt. Hauptsache sie und ich sind zufrieden.

    Meiner Erfahrung nach gibt es bei der Leinenführigkeit nicht "die eine Methode" nach der es garantiert immer klappt.
    Es kommt dabei m. E. auf den einzelnen Hund an.


    Es gibt Hunde, die so gierig nach Futter sind, dass es reicht, bei zufällig lockerer Leine ein Stück Futter und Lob zu geben, damit die verstehen, dass es sich lohnt beim Menschen zu laufen. SO EINEN hätte ich auch gern. ;D


    Dann gibt es wieder Hunde, die zielgerichtet ziehen. Die sehen/riechen irgendwas oder wollen auf's Feld und drängen dann direkt dort hin. Bei denen bringt umdrehen/stehenbleiben sicherlich Abhilfe. Irgendwann begreift der Hund schon, dass er am gewünschten Ort nur an lockerer Leine ankommt. Das Ankommen an sich ist dann schon eine dicke Belohnung.


    Und dann gibt es noch Kandidaten wie meinen Hund. Die ziehen ohne Sinn und Verstand. Entweder weil sie Laufen und Toben wollen oder vielleicht gestresst sind. In dem Fall ist es nutzlos eine Kehrtwende zu machen, weil Hundi sofort in die neue Richtung weiterzieht.
    Bei meiner Hündin hat es geholfen jeden Tag 10 Minuten "nur" Leine zu üben und das ganze spielerisch zu gestalten. Ich baue viele Tempowechsel ein, bei denen ich sie anfeuere ("jetzt aber flott / gaaanz langsam / halt / schnell weiter") und schlage unberechenbare Haken wie ein Hase ("komm rum") BEVOR die Leine sich spannt. Das Ganze ist eine Art Nachlaufspiel. Wenn sie schön mitmacht, bekommt sie Belohnungen, wie gemeinsam die Strasse-Runterrennen, Gummitier-Beissen, oder ein Leckerli. Nach einiger Zeit hatte sie sich daran gewöhnt, mir an der Leine Beachtung zu schenken, statt ziellos durch die Gegend zu Dödeln. Wenn sie jetzt beim Spazierengehen noch mal zieht, reicht es, wenn ich kurz "Action" mit ihr mache, dann habe ich ihre Aufmerksamkeit wieder.


    Beim "Leineziehen" ist es für mich am wichtigsten erstmal rauszufinden, was der Hund damit bezwecken will. Hat er ein Ziel vor Augen, weiss er es einfach noch nicht besser, ist er vielleicht gestresst oder will er einfach Tempo machen?