Beiträge von NufNuf

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    reinrassig heißt für mich nicht, dass der hund aus einer anerkennten zucht kommt und papiere hat. so hatte ich den beitrag verstanden, oder war er anders gemeint?


    Er bezog sich prinzipiell auf beides.


    Beispielsweise wurde einem DSH-Züchter in unserer Region vor etwa 10 Jahren die Anerkennung durch den VDH wieder entzogen. Der gute Mann hatte ein Alkoholproblem entwickelt und sich seine Schnäpschen eben auch durch miese Praktiken in der Hundezucht verdient, u. a. soll er seine Hündinnen zum Decken in ein Gestell gespannt haben, um eine eventuelle Gegenwehr zu vermeiden.
    Vor seinem Freiflug hat er aber an den Tieren durchaus noch ein paar Mark verdient.

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    Falsch, so jemand kann kein VDH Zuechter sein, weil die Vereine genau vor sowas mit ihren Regeln das unterbinden.
    ;)


    Auch nicht ganz richtig: Der Verein gibt sein Bestes, Schindluder durch Regeln und vorläufige Mitgliedschaften zu unterbinden. Ein Komplettschutz vor schwarzen Schafen lässt sich aber auch dadurch leider nicht gewährleisten.

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    Das ist kriminell, aber so ist eben nicht jeder ohne Papiere.


    Ich finde die Papiere in dieser Hinsicht nicht sooo ausschlaggebend.


    Lässt jemand seine reinrassige Hündin bei jeder Läufigkeit von einem ebenso reinrassigen Rüden decken, gibt aber nichts auf die Gesundheit der Elterntiere, ein Vorkaufsrecht oder die Umstände in die die Welpen vermittelt werden, dann ist dieser "Züchter" für mich auch nichts anderes, als ein (schlechter) Vermehrer.

    Hallo,


    meine Erfahrungen mit Vermehrern decken sich leider mit denen Leos.
    Ich bin eindeutig im Besitz eines Vermehrerhundes, obwohl es sich dabei um eine reinrassige Dogge mit entsprechenden Papieren handelt.


    Wäre der "Hersteller" meines Hundes auch nur ein halbwegs gewissenhafter Züchter gewesen, hätte er das Tier behalten. Die Dogge wurde als Geburtstagsgeschenk verkauft und dann in eine kleine Wohnung in der Grosstadt (fünfter Stock ohne Aufzug), in der die künftige Besitzerin mit Zwillingsbabies wohnte, verfrachtet.
    Der Welpe bekam dort freilich nicht die nötige Zuwendung (wie auch mit zwei Kleinstkindern) und versuchte daraufhin durch Bellen und Sachbeschädigung Aufmerksamkeit einzufordern. Der Vermieter der jungen Frau stellte daraufhin ein entsprechendes und berechtigtes Ultimatum.


    Mein Mann erfuhr durch einen Arbeitskollegen hiervon. Wir waren schon etwas länger auf der Suche nach einem (eigentlich ausgewachsenen) TS-Hund, aber bis dato nicht fündig geworden.
    Ich hatte durchaus meine Zweifel, als ich den völlig aufgedrehten Welpen das erste mal sah. Auch, dass der kleine Riese die Treppen für jedes Gassi selbst rauf- und runtersteigen musste, löste bei mir in Bezug auf dessen künftige Gesundheit mulmige Gefühle aus.
    Wir haben die 15 Wochen alte Hündin trotzdem mitgenommen - aus blankem Mitleid.


    Ich bereue es nicht. Sie hat sich nach schwieriger Anfangsphase gut entwickelt, ist gesund, sehr sozial und zeigt mittlerweile ihr eigentlich ausgeglichenes Wesen.


    Ein Hund vom Vermehrer kann, genau wie ein Hund vom Züchter, ein toller Gefährte sein - ohne Zweifel, das Tier kann für seine Herkunft ohnehin nichts. Es würde nur so mancher armen Kreatur aber ein unnötig schlechtes Leben oder zumindest einen schlechten Start (oftmals gepaart mit einem späteren Aufenthalt im TH) erspart bleiben, wenn den (schlechten) Vermehrern entgültig dadurch der Saft abgedreht würde, dass man von ihnen keine Hunde (mehr) kauft.

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    Was auf jeden Fall passiert ist ein Vertrauensverlust gegenüber der Person, die dem Hund die Schmerzen zufügt.
    Tolle Basis für ein weiteres zusammenleben.


    Zusätzlich stumpfen die Tiere gegenüber solchen Massnahmen schnell ab.
    Ich bin sicherlich nicht die einzige, die Hunde gesehen hat, die trotz Würgehalsbandes oder trotz eines "nein hier" kreischenden Hundehalters, der ihnen die Leine über den Hintern zwiebelt, ziehen als sei der Leibhaftige hinter ihnen her... Vielleicht ist auch genau das die Erklärung. :headbash:

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    Und ob der Kerl nun groß/klein, Mexikaner, Ire oder Kanadier ist hat mit der Diskussion was zu tun? :???:


    Nichts, das war lediglich humorig gemeint und drückt meine Verwunderung darüber aus, dass wegen einer amerikanischen Fernsehsendung eine solch ausufernde Diskussion entstanden ist.


    Wenn mein Eintrag, mit dem ich lediglich ein wenig die Hintergründe oder die Lebenssituation vieler amerikanischer Grossstadthunde beleuchten wollte, so unangebracht war, entschuldige ich mich natürlich gern dafür.


    Mir stellt sich aber trotzdem folgende Frage:
    Ist es als gut oder schlecht zu bewerten, dass im US-TV eine Serie zu sehen ist, die den HH zumindest darauf hinweist, dass ein Hund Beschäftigung, Erziehung und Zuneigung zum Glück braucht und das durch einen Mangel an diesen Dingen Verhaltensstörugen entstehen (auch wenn unangebrachte, zu drastische Methoden gezeigt werden)?
    Mein Hund daheim wird nicht "gekickt", nicht "alphageworfen" oder gar mit dem Würger traktiert. Ich bin aber leider auch davon überzeugt, dass eine Sendung, wie die eines positiv bestärkenden und reizangelnden Martin Rütter in den USA ratzfatz wieder abgesetzt würde. Zu wenig spektakulär, keine Stars, keine wildgewordenen Pitbulls, keine Lebensgefahr - wie langweilig.


    Und bevor mir etwas anderes unterstellt wird: Nein, die Amerikaner sind - wie bereits ausdrücklich gesagt - nicht durch und durch alle schlechte Tierhalter. Der Anteil der Gleichgültigen liegt aber zumindet in den Städten ungleich höher als hier zu Lande.

    Respekt. Eine mehr als hundertseitige Diskussion wegen eines sehr kleinen Mexikaners. :smile:


    Eines habe ich während meiner einjährigen Verweildauer in Denver gelernt: Zwischen den Ansichten eines amerikanischen und eines deutschen Hundehalters liegen Welten. Und nicht so popelige Welten, wie unsere Erde, sondern eher was in Jupiter- oder Neptungrösse.


    Beispiel:


    Der amerikanische Grossstädter kauft sich einen Weimaraner. Die sind momentan sehr hip und sehen vor allem bei Sonnenschein oder im Cabrio öcht edel aus.
    Allerdings muss es dem waschechten Jäger reichen, vom Besitzer zwei, drei mal die Woche um den Block geschleift zu werden. Mehr ist nicht drin, man hat ja noch wichtigeres zu tun, als Schnuffi zu bespassen. Fängt Schnuffi wegen mangelnder Auslastung an sich schlecht zu benehmen... nun, viele Leute haben 'nen eingezäunten Hintergarten oder 'ne Waschküche - da kommt der Hund dann rein, da kann er nix kaputt machen. Und wenn das Fehlverhalten zu arg wird... Hey! Wozu gibt's Teletac- und Würgehalsbänder?


    Natürlich sind (ausdrücklich!) nicht alle so, vor allem nicht die aus ländlicheren Gegenden, aber oft ist der Hund für den Amerikaner nichts weiter, als ein nettes Accessoire für die perfekte Selbstinszenierung. Das fängt beim Chi in der Tragetasche an und hört beim Bully mit Nietenhalsband auf. Es gibt in den Städten viele traurige Dinge zu sehen, wenn man nur hinschaut und -hört.


    Unter diesen Umständen fällt Mr. Millan, der zumindest propagiert, dass ausreichende Bewegung für den glücklichen Hund an erster Stelle stehen muss, schon eher angenehm auf.


    Für den amerikanischen Tierschützer und den deutschen Hundehalter im Allgemeinen sind seine Methoden viel zu drastisch. Wenn der Mann es allerdings schafft, einen kleinen Teil der Halter dazu zu bringen, sich zumindest mit ihrem Tier zu beschäftigen und für Auslastung zu sorgen, hat er das Schicksal vieler armseeliger Kreaturen aus Übersee schon um 100 % verbessert.


    Von Millans Methoden halte ich weitgehend gar nichts, von einem Grossteil der amerikanischen Tierhalter jedoch noch wesentlich weniger.


    Herzliche Grüsse
    Annika

    Nachdem wir umgezogen sind, zeigte meine Hündin diese Marotte auch kurzzeitig.


    Ich bin mit ihr an die Strasse gegangen und als sie das erste Auto fixierte, habe ich "Nein" in einem Ton gegröhlt, dass sich die Passanten umdrehten und habe sie zusätzlich abgedrängt. Ihr also übertrieben deutlich gezeigt, dass mir ihr Verhalten ganz und gar nicht passt.
    Das Spiel haben wir drei mal wiederholt. Beim vierten Auto schaute sie mich bereits an, statt in die Leine zu springen und zu bellen. Ich habe sie dafür gelobt und belohnt - was für ein grossartiger Hund! Danach haben wir uns einträchtig ein paar weitere Autos angesehen. Für's ruhig bleiben gab's jedesmal eine Belohnung.


    Das Thema "Autos-Anpöbeln" war ab da gegessen.

    Hallo,


    ich danke euch sehr für die aufmunternden Worte. Es tut gut zu wissen, dass wir kein Einzelfall sind.


    Wahrscheinlich habe ich mir die Sache zu rosa vorgestellt. Immerhin hatte ich zuvor schon 3 Hunde gemeinsam mit meiner Muter aufgezogen. Das klappte super, weil wir immer schön an einem Strang gezogen haben. :smile:


    Das mit der Handfütterung ist eine sehr gute Idee. Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Vielleicht kommen sich die beiden dadurch wieder näher und mein Mann könnte mit Glück merken, dass Tama nicht der dümmste Hund auf Gottes Erde ist, sondern durchaus gerne und freudig lernt, wenn man fröhlich und locker an die Sache rangeht, anstatt in einen Kasernenton zu verfallen.
    Danke für den Tipp, Vanessa.


    In die Hundeschule habe ich meinen Mann zu Anfang schon mal mitgenommen. Wir sind aber erst seit einem Jahr wieder in Deutschland. Mein Mann paukt zwar fleissig Vokabeln, in der Hundeschule - besonders, wenn die Leute anfangen durcheinander zu reden oder Anweisungen über eine weite Strecke gerufen werden - versteht er bisher leider nur Bahnhof.
    Vielleicht kann ich ihn in einem Jahr, wenn er die Sprache besser drauf hat, überreden, dass er mit Tama zu einem Mantrailing-Kurs geht. Der Hund liebt Nasenarbeit und mein Mann war ganz begeistert, als ich ihm gezeigt habe, dass sie einen von mir getragenen Handschuh selbst in einem Korb voll Schmutzwäsche zielsicher findet.


    Sollte das aber alles und weitere Gespräche mit meinem Mann nicht fruchten... nun, dann kann ich mich sicher auch damit abfinden, dass sie meine Hündin ist. Manchmal kommt es mir ohnehin schon so vor, denn oftmals benimmt sie sich ihm gegenüber aufdringlich und fordernd und egal was er macht, sie hört erst auf, wenn ich "nein" dazu sage.


    Herzlichen Dank an alle. Ihr habt mir wirklich weiter geholfen. :gott:


    Viele Grüsse
    Annika

    Hallo ihr zwei,


    Danke für die Ratschläge.


    Konsequent bin ich, ich setze am Ende immer das durch, was ich möchte und es macht schon einen grossen Unterschied, wer von uns mit dem Hund umgeht. Auf mich hört Tama um Längen besser und geht auch wesentlich schöner an der Leine - wenn wir alleine sind. Ist mein Mann dabei, verschlechtert sich die ganze Sache mit dem Benehmen erheblich.


    Was mich verzweifeln lässt (ich fürchte das habe ich nicht ordentlich beschrieben) ist, dass mein Mann sich immer mehr aus der Sache zurückzieht. Er geht nicht mehr mit ihr raus - weil sie bei ihm höllisch zieht. Er übt nichts mehr mit ihr, weil er schmollt und mir vorwirft "er mache ja eh alles falsch".
    Machen wir etwas zu dritt, bringt er eine sehr negative Erwartungshaltung mit, durch die ein schöner Sonntagsspaziergang schnell zu etwas Unangenehmen wird.


    "Wir" wollten den Hund. "Wir" wollten ihn gemeinsam grossziehen. Und "wir" wollten schöne Dinge, wie z. B. Zoobesuche, mit ihr unternehmen. Nun stehe ich mit ihr alleine da. Er möchte den Hund immer öfter nicht dabei haben, wenn wir z. B. wandern gehen wollen. Das finde ich - ganz platt ausgedrückt - doof und traurig.


    Herzliche Grüsse
    Annika