Ganz ehrlich? Für nen TWH (bzw. Mix) finde ich euren Hund nicht unbedingt auffällig
Meine Beine willst du gar nicht sehen...hier wird gezwickt und gezwackt, das "abgewöhnen" geht halt auch nicht von heute auf morgen. Ist aber halt normales Verhalten. Wenn Brösel das bei mir macht, rufe ich kurz "AU!" und ignorier ihn, bis er sich beruhigt hat. Ist wohl kein Patentrezeot, aber für ihn genügt es. Klar, wenn dann Kinder mit ihm Haus sind, hilft nur ständiges Dabeisein und vor allem auch immer wieder den Kindern predigen, wie sie sich verhalten sollen. Gerade Kinder sind ja in Welpenaugen tolle Spielkameraden. Die laufen, hüpfen, kreischen und quietschen und wenn man die etwas bedrängt, werden die meistens sogar noch zappeliger. Vor allem pack auch alles quietschende Spielzeug weg! Quietschen macht aua und ist nicht lustig...also ist quietschendes Spielzeug fehl am Platz.
Und ja, auch ich arbeite gerade am "Beute rausgeben". Eben speziell was Fundsachen angeht. Ich mache es auch über das "Austausch-Prinzip". Wichtig ist immer, das man dann was ganz Tolles anbieten kann. Brösel´s Highlight ist Leberwurst aus der Tube. Die gibt es aber nur für ganz tolle Leistungen Also Nahrungsaustausch, Rückruf, Abbruch. Für den Rest benutze ich ganz normale Leckerlies. Wenn ich an sein Futter wollen würde, würde er auch grummeln. Er ist mit seinen Geschwistern aufgewachsen und hat gelernt, nur wer sich durchsetzt bekommt auch was ab. Sein Futter ist sein Futter. Wenn mir als Kind mir meinen Teller Nudeln weggenommen hätte, hätte ich wohl auch Trara gemacht Und so geht es dem Hund eben auch, nur es kommt noch dazu, das er eben nicht weiß, wann es das nächste Mal etwas gibt. Kann ja auch sein, das ich jetzt sag, gibt ne Woche lang nix mehr (...mal etwas übertrieben dargestellt). Er sichert also sein Überleben. Das werde ich später angehen, denn nach 6 Tagen hat er noch nicht das Vertrauen zu mir, um zu wissen, das ich für regelmäßige Futtergabe sorge
Das mit dem 5-stündigen Alleinelassen würde ich auch er zwiespältig sehen. Habt ihr denn schon mit kleinen Schritten angefangen? Wo hat sie ihren Platz? Wo soll sie sich aufhalten, wenn keiner Zuhause ist? Für den Notfall würde ich mich auch nach Alternativen umschauen (also Betreuung).
Mein Hund kann schon einiges, das stimmt auch. Aber er ist nicht mein erster Hund, ich hatte mir vorher schon gedanklich einen Plan zurecht gelegt und ich habe vom ersten Tag, wo er bei mir ist, in kleinen Schritten angefangen. Bei euch stehen nun aber erstmal andere Dinge im Vordergrund. Da ist es jetzt nicht so wichtig, ob er zwei Wochen früher oder später Sitz machen kann.
Vor allem solltet ihr euch nun schnellstmöglich überlegen, ob ihr in der Lage seid, das durchzuziehen. Vor allem Geld und Zeit in die Ausbildung zu investieren. Alleine herumdoktorn würde ich an eurer Stelle nicht. Es werden nicht umsonst so viele Wolfshunde wieder abgegeben.
Man kann Glück haben und erwischt einen vom Schlag wie Jogi´s Süßen. Aber man kann halt auch Pech haben und dann?
Was dir auch klar sein muss, du hast einen Mix mit zwei sehr aktiven Rassen. Nur spazierengehen wird da nicht wirklich reichen. Da solltest du dir schon mal Gedanken machen, ob es für dich in Frage kommt, den Hund regelmäßig auszulasten, vor allem auch mit geistiger Beschäftigung.
Ich würde an deiner Stelle auch wirklich einen sehr guten Hundetrainer aufsuchen oder den Hund tatsächlich (auch wenn es schwerfällt) wieder abgeben. Wenn du schon am Welpen-Alltag scheiterst, was wirst du tun, wenn dein Hund in die Pubertät kommt? Im schlimmsten Fall hast dann noch einen ganzen Batzen mehr Probleme.
Und materielle Verluste solltest du auch lieber einkalkulieren, das wird sich mit dem Zahnwechsel defitiv nicht erledigen.