Hallo zusammen!
Wir versuchen gerade, Caspar (kastrierter Rüde) mittels Schleppleine Abrufbarkeit anzutrainieren. Aus diesem Grund (und auch aus vielen anderen, soziale Kontakte etc.) sind wir einmal am Tag in einem Gebiet unterwegs, in dem sich viele andere Hunde herumtreiben.
Viele von denen laufen durch die Landschaft, wie es ihnen gefällt und kommen so auch zu unserem angeleinten Hund hin. An sich ist es mir relativ egal, ist es doch eine schöne Gelegenheit zum Trainieren unter Ablenkung.
Aber es gibt natürlich hin und wieder auch Hunde, die schlicht und erfreifend auf Ärger aus sind.
Gestern war es wieder soweit, Caspar hatte gerade Spielpause mit einem anderen Hund, als plötzlich aus den Nirgendwo ein Australian Shepherd auftauchte und zu stänkern begann. Fixieren im Vorfeld o.ä. hatte von Caspars Seite nicht stattgefunden, er hatte den Hund vor lauter Spielen nämlich gar nicht gesehen. Er kam schon knurrend an und versuchte direkt, Caspar den Kopf aufzulegen. Seine Spielgefährtin hat ihn dann verscheucht und er rannte zurück zu seiner Halterin, die am Horizont laut rufend auftauchte Da unser voriger Hund auch ein unkastrierster kleiner Macho (und furchtbar unerzogen, mea culpa) war, haben wir die Situation als klassisches jugendliches Pöbeln abgetan und sind weiter unserer Wege gezogen.
500m Meter weiter kommt auf einmal ein felliges Geschoss auf uns zu - genau, es war wieder unser Freund. Frauchen hatte sich inzwischen in die andere Richtung entfernt und war nur noch als kleiner Punkt zu erahnen. Ich hab versucht, mich vor Caspar zu stellen, allerdings hat der andere Hund mich komplett ignoriert und ist um mich herum gelaufen. Caspar wollte sich auch nicht kampflos ergeben, und kam ihm entgegen. Die beiden hätten eine schöne Dominanzstellung-Bilderserie abgegeben, von T-Stellung bis Kopfauflegen war alles dabei. Caspar blieb dabei ruhig, aber der andere Rüde knurrte die ganze Zeit sehr tief. Ich war vollkommen hilflos, weil ich inzwischen hinter den beiden Hunden stand und den fremden Hund auch nicht anschreien wollte, damit Caspar nicht denkt, ich feuer ihn an. Irgendwann hat zum Glück die unsichtbare Besitzerin ihre Hundepfeife entdeckt und uns aus dieser Situation erlöst. (Wir haben sie leider nicht mehr eingeholt, ich hätte ihr gern ein paar warme Worte gesagt. :stick1: )
Da wir neulich schonmal in einer ähnlichen Situation waren mit einem jungen Schäferhundrüden ("Die müssen das unter sich ausmachen") und die Halter in beiden Situationen nicht ansatzweise in Eingriffsnähe waren, wäre ich unglaublich dankbar für Tips, wie ich mich in so einer Situation verhalten sollte. Hund hinter sich halten und den anderen nicht heranlassen ist halt alleine nicht so einfach, wenn sich der eigene Hund dauernd hinter einem vorschieben will. Und der fremde Hund nimmt mich in der Regel nicht ernst, also muss ich da evtl. wohl noch an meiner Haltung arbeiten?
Und wie agieren, wenn man luxuriöserweise zu zweit ist? Bei dem Schäferhund hab ich irgendwann seine Schleppleine erwischt, so daß sich jeder von uns einen Hund angeln konnte, aber leider hat ja nicht jeder Hund sowas an...und einfach ans Geschirr greifen, wenn er eh schon auf Krawall aus ist, könnte ins Auge gehen.
Ist jetzt ein halber Roman geworden, aber vielleicht weiss ja jemand Rat.
LG,
Nadine