Zum Thema Konsequenz (lat. folgen): Konsequenz hat nichts damit zu tun, dass man immer positiv oder immer negativ reagiert. Mischformen sind - im Grunde genommen - sehr konsequent, solange man auf Verhalten A immer mit Verstärkung reagiert und auf Verhalten B immer mit Strafe.
Willkürliches Verhalten hingegen (Mal finde ich es egal, dass der Postbote angebellt wird und mal strafe ich. Mal lobe ich den Hund, wenn er ruhig am Hund vorbeigeht, mal reagier ich gar nicht.) ist inkonsequent und führt - über kurz oder lang - nicht zu einer Verhaltensänderung, weil das Verhalten nicht in den Zusammenhang mit einer Konsequenz (Folge) gebracht werden kann.
Willkürliche Strafen wiegen hier natürlich viel schwerer, als willkürliche Lob und wenn man mal so, mal so straft, lernt der Hund nicht, wie er den unangenehmen Situationen entgehen kann.
Natürlich kann man konsequent positiv und freundlich sein, erwünschtes Verhalten bestätigen und als Konsequenz für unerwünschtes Verhalten z.b. Ignoranz oder auch negative Verstärkung anbieten - immer und jederzeit. Das ist konsequent.
Man kann aber auch genauso jedes erwünschte Verhalten bestätigen und jedes unerwünschte Verhalten sanktionieren - auch das ist ein konsequentes, für den Hund berechenbare Erziehungskonzept (solange man nicht überzogen straft).
Das hat nichts mit Inkonsequenz zu tun.
"Auf Worte folgen Taten." ist etwas, das erzieherische Konsequenz wohl am ehesten beschreibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Konsequenz
Konsequent ist man dann, wenn man für den Zu-Erziehenden logische Folgen heranzieht, die er als lehrreich verstehen kann.
Logische Konsequenzen für Kinder, die mit dem Älterwerden immer mehr durch Einsicht lernen:
Kind möchte sich morgens nicht umziehen, es hat noch den Schlafanzug an.
Logische Konsequenz: "Dann geht es eben im Schlafanzug in die Kita."
Finden die wenigsten Kinder witzig - aber das ist nun einmal die logische Folge seines Handelns.
Schon die Kleinsten lernen so:
Zwergi baut nen Turm, schmeißt den um. "Mama, aufbauen."
Mama baut den Turm wieder auf, stärkt das Selbstbewusstsein ihres Kindes, hilft ihm, seine motorischen und kognitiven Fähigkeiten zu erweitern und bestätigt ihn positiv.
Das Spiel zwischen den beiden geht eine ganze Weile, nur irgendwann muss die Mutter auch etwas anderes machen.
"Schatz, ich muss jetzt die Wohnung aufräumen. Das ist die letzte Runde, danach musst du den Turm alleine wieder aufbauen, o.k.? Ich baue den Turm noch ein Mal auf. Wenn du möchtest, dass der Turm stehenbleibt, darfst du ihn nicht mehr umstoßen. "
Sie bauen den Turm zu Ende auf.
"Denk dran: Danach geh ich in die Küche."
Der Kleine schmeißt das Teil um.
Inkonsequent wäre es nun, doch noch weiter zu bauen, obwohl man bereits angekündigt hat, dass jetzt die Spielzeit vorbei ist.
Konsequent wäre es, sein Wort zu halten - somit lernt der Zwerg (in dem Fall unter wütendem Protest), dass er sich auf eine Ankündigung verlassen kann, weil seine Mama konsequent ist.
Wenn ich - um mal wieder in der Hundewelt anzukommen - eine ganze Weile mit dem Hund spiele (positiv verstärke), um dann das Spiel mit einem "Schluss" abzubrechen und das Spielie wegzulegen ist das durchaus konsequent, denn der Hund kann lernen, dass nach dem "Schluss" ein Spielende erfolgt.
Konsequenzen sind dann am wirksamsten, wenn diese durch das Verhalten selbst ausgelöst werden - deshalb ist negative Verstärkung/negative Strafe ja auch unglaublich wirkungsvoll.