Beiträge von kareki

    Ein Kind, das "Nein" nicht logisch versteht, hat vor dem Fernseher nichts verloren.


    Warum es immer mit Kindern verglichen wird, ist mir schleierhaft. Kinder verstehen menschlich gesetzte Grenzen. Weil sie auch Menschen sind.
    Hunde verstehen von Hunden gesetzte Grenzen, weil sie Hunde sind. Der Mensch kann dies nur bedingt nachstellen udn Hunde verbieten anderen Hunden nicht, vom Tisch zu klauen.


    Wenn man schwerwiegende Dinge mit positiver Verstärkung hinbekommt, warum dan nicht solch einfache Dinge auch? Ein Hund, der positiv verstärkend trainiert wird, versteht so etwas in der Regel schnell. Er versteht nämlich das ganze Konzept. Wenn ich einen Dackel meiner Freundin dazu kriege, keine Katzenhinterlassenschaften mehr zu fressen (innerhalb von ein paar Tagen stand das Grundgerüst! Und alle "Neins" brachten da mal gar nichts...), dann bekommt ihr doch bei euren Hunden so ein bisschen "Nicht ins Bad gehen" hin, oder nicht?

    Es ändert ja nicht die Reaktion (nun ja, ein bisschen schon!), nur die Wahrnehmung. Und in der Wahrnehmung steht "nein" oder noch schlimmer, der Name des Hundes, für "Schimpfe".


    So wie ich dir das Spiel erklärt habe, musst du "Lass es" gar nicht gesondert betonen, weil du dem Hund beibringst, was "Lass es" bedeutet. Du kannst stattdessen auch "Haselnuss" sagen, es wäre das gleiche Ergebnis.
    Ich glaube nicht, dass wir vom gleichen Spiel reden. Ich habe früher, in meiner Aversivzeit, auch "Nein" über Tabusierung aufgebaut. Da sist aber etwas anderes als das, was ich dir beschrieben habe. Wir spielen mit dem Hund. Der Hund lernt, dass es Spaß macht, etwas zu lassen, er bekommt ja was dafür :)

    Zitat

    Bellend in der Leine stehen ist auch nicht immer aggressionsbedingt.
    Ich kann einfach auch durch falsch platzierte positive Verstärkungen Verhalten fördern, das mir und dem Hund auf Dauer Probleme macht.


    Ich wüsste nicht wie. Erkläre es doch bitte.


    Oder meinst du Verhaltensketten wie - Hund knurrt Hund an, Marker, er orientiert sich um und wird dann vermehrt den Hund anknurren?
    Das kann sicherlich passieren, ich mache das teilweise gewollt so. Denn mir geht es um die Umorientierung. Hat der Hund so eine Verhaltenskette gelernt, ist er nämlich schon einen Schrit weiter. Aleine schon mit Timing/Verzögern kann ich die Kete gut aufbrechen. Oder ich schiebe was dazwischen.

    Aber diese Betonung ist ja strafend/unangenehm. Wenn ihr Nein in solchen Situationen gebraucht, nutzt ihr die schöne Verknüpfung ab... das meinte ich. Damit ist "Nein" vergiftet.

    Zitat

    Und was wenn die Fehlverknüpfung lautet "seh Hund, schmeiß mich bellend in die Leine" = Leckerli?
    Natürlich kann man sich Beispiele auch gezielt harmlos wählen, aber das verfälscht einfach das Problem


    Da ist die Frage - wie ist sie entstanden? Ich habe nun tatsächlich überlegt, wie sowas zustande käme. Einzige Sache, die mir einfällt, wäre, dass der Hund dann unbedingt zum anderen möchte, man dies aber nicht gestattet und stattdessen ausweicht. Der Hund wirft sich aber nicht in die Leine und tickt aus, weil man einem Hund Leckerlis gibt.


    Ich clickere ja ins Problemverhalten hinein und breche es damit ab. Deshalb schmeißt sich mein Hund nicht mehr in die Leine als vorher.

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    Aha. Also gibt es doch Fehlverknüpfungen, aber die findest Du nicht so schlimm. Korrekt?



    Wenn ich dies nicht beabsichtigt habe, dann ja, dann ist es eine Fehlverknüpfung. Die aber keineswegs gefährlich ist. Wenn der Hund aber gesteigertes Aggressionsverhalten gegenüber Artgenosen entwickelt, weil man ihm eine draufgibt, ist das durchaus schlimm(er).

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    Und wie geht's dann weiter?
    Hund tappt immer wieder zur Barriere, weil er gern Lecker hätte. Und dann?


    Genau das soll er doch (zeigt, dass die Verstärkung funktioniert --> Verhalten wird öfter gezeigt!). Orientiert er sich dann wirklich JEDES Mal sofort um, kann man anfangen nur noch variabel zu belohnen. Sowohl was ide Wertigkeit ds Verstärkers anbelangt als auch dessen Ausgabe.



    Zitat

    Jo - und wieso net gleich größere Distanz?


    Weil du ja noch gerne eine Desensbislierung und eine Gegenkonditionierung hättest. Oder sich Aversivleute dann hinstellen und sagen - "man kann nicht allem aus dem Weg gehen!"