Beiträge von kareki

    dieminchen, es ist mir - ehrlich gesagt - ganz gleich, ob du dich davon persönlich angegriffen fühlst. Per definitionem ist es eine positive Strafe, wenn du dem Hund etwas Unangenehmes zufügst. Eine Berührung in der Erregung, um ihn "herauszureißen" (alleine der Begriff impliziert Gewalt! Dabei meine ich nun keine Brachialgewalt), kann für den Hund nicht angenehm sein.

    Zitat

    Dann solltest du dir vielleicht überlegen warum das so ist?


    Es geht einfach darum, dass du offensichtlich glaubst dass ausschließlich die von dir genannten Methoden funktionieren und KEINE anderen! Anstatt mit "Meiner Meinung nach" oder "Ich glaube" zu argumentieren, beharrst du so sehr auf deine Trainingsmethoden und denkst sie seien die einzig richtige Möglichkeit, einen Hund zu erziehen.
    Das kann doch jeder Mensch behaupten, oder? Ich könnte dir also theoretisch genauso irgendwelche Methoden nennen, mit denen du nicht einverstanden wärst, bei mir aber die Methoden super geklappt haben und mein/e Hund/e dadurch super gut erzogen wurden und keinerlei Schäden oder Fehlverhalten dadurch bekommen haben. Und trotzdem würdest du meine Methode als "schlecht" bezeichnen oder aber auch als "nicht artgerecht"...?! Woher nimmst du dir das Recht?


    Ich möchte dir echt nicht zu nahe treten, aber vielleicht überdenkst du mal die Art deiner Argumentation.


    Das eine hat mit dem anderen GAR nichts zu tun. Der Vorwurf, dass ich mein Wissen nicht habe, sondern abschreibe, hat mit deiner Interpretation meiner Worte genau gar nichts gemein.


    Es geht nicht um "meine" Methoden. Es geht um die Debatte, warum (positive) Strafe in der Hundeerziehung nichts verloren hat und warum Hemmen eines Verhaltens nichts weiter als Symptombehandlung statt Ursachenbehandlung ist.


    Und dann gehte snicht darum, was bei meinen Hunden funktioniert. Ich gebe einfach nur persönliche Beispiele für das theoretische, scheinbar schwer zu verstehende Geschriebene.
    Positive Verstärkung, wie bereits ein paar mal genannt, funktioniert bei JEDEM Säugetier.


    Hemmen und Strafen geht bei vielen Menschen lange gut, bei nicht unerheblich wenigen treten keine Nebenwirkungen ungesunder Art auf. Das macht ds Unterdrücken und Abstarfen eines Lebewesens aber nicht richtig. Besonders wenn es funktionierender Alternativen gibt. Für mich war das auch ein langer Weg der Offenbarung.




    ***




    dAlis
    Möchtest du eine Zusammenfassung wie (und warum) der Geschirrgriff funktioniert oder wie man ihn aufbaut? Oder beides?


    Und bevor jemand anderes hier denkt, dass es sich um ein bloßes Reingreifen ins Geschirr handelt - man kann den Geschirrgriff auch am Halsband oder am "nackten" Hund aufbauen. Später, wie bei meinem Hund, funktioniert er ohne Köperkontakt, sogar auf Distanz.

    @Schopenhauer
    Ich habe doch lediglich greifbare Beispiele angeführt, weil ja angeblich meine Postings nicht verstanden werden.


    Und ja, ich verstehe, was ich schreibe. Ich verstehe deine Anfeindungen langsam nicht mehr. Die Cortisolausschüttung ist gerade bei kastrierten Tieren ein großes Problem. Und genau deshalb ist dieser Dauerstress für einen Hund auch mitunter schädlich. Deswegen ist Hemmen überhaupt kein probates Mittel. Und deswegen habe ich es als Beispiel gegeben. Denn schriebe ich nur "Stresshormone"... hätte ich es mir einfach ausgedacht. Man kann es drehen wie man will. Erst unterstellst du mir dreist, das sich lüge, weil ich das Jagdverhalten meines Shibas ohne Zwang in den Griff bekommen habe, dann wird mir unterstellt, ich verstünde meine eigenen Ausführungen nicht und würde das von irgendeinem Handzettel aus einem Seminar abkupfern.
    Stell dir vor, ich schrreibe aus einem Guss. Das befindet sich alles in meinem Gehirn. Selbst die meisten Links habe ich zur Hand, weil ich genau weiß, wo ich sie abgelegt habe. Wenn ich mich für etwas interessiere, dann bin ich ein Schwamm. Nein, ein Register.
    Könnte ich dich blocken, ich würde es tun. Aber ich bezahle für so eine Funktion nicht. Und ich blockiere ganz selten Leute.


    Würde ich einfach irgendwas zitieren und abschreiben und überhaupt, könnte ich gar nicht auf eure Fallbeispiele eingehen.
    Mach bitte mal ganz langsam. Sowas unterstelle ich euch auch nicht! Ich könnte ganz genauso schäbig argumentieren.


    Ich habe es nicht nötig, mich mit fremden Federn zu schmücken. Interessanterweise höre ich diesen Vorwurf auch nicht das erste Mal. Da frage ich mich wirklich, was die Motivation dahinter ist.


    Jein
    Strafe ist nur dann wirkungsvoll, wenn sie hart genug ist. Genau dann ist die Strafe richtig eingesetzt worden. Theoretisch müsste ich dafür sorgen, dass der Hund die Strafe nicht mit mir verbindet, das geht dann nur darüber, dass ich eine andere Person ständig bei mir habe, die straft. Oder nette Gerätschaften...


    Wieso ist hier die verbreitete Meinung, dass ein Hund einen nur als aversiven Stimulus wahrnimmt, wenn man "emotional" bestraft hat? Auch völlig kaltes Strafen führt dazu. Der Hund ist deswegen nicht richtiger ode runrichtiger bestraft worden.



    Zitat

    Wenn man Meideverhalten vernünftig einsetzt, vermeidet der Hund eine bestimmte Aktion auf ein bestimmtes Signal hin, zeigt in dem Moemnenbt vielleicht sogar kurz eine meidende Körpersprache (z.b. Ohren anlegen), um sich dann zum Menschen zu orientieren und seine Belohnung abzuholen.


    Es gibt keinen vernünftigen Umgang mit Meideverhalten. Meideverhalten ist per definitionem ungut. Hemmst du Verhalten ist automatisch die innere Motivation des Hundes blockiert. Wenn er sich das Leckerchen abholt, ist das einfach nur ein trauriger Lernprozess:
    Frauchen/Herrchen ist nicht mehr sauer auf mich, ich nehm den Keks! Dennoch warst du unmittelbar zuvor unfair zum Hund. Hast ihn eingeschüchtert.






    Einen reaktiven Hund kann man so nicht desensibilsieren. Der flippt beim Übertreten der Reizschwelle aus. Setzt er sich nicht ausdauernd mit dem Auslöser auseinander konditioniert man auch nicht gegen. Natürlich hilft es ruhiges Verhalten zu bestätigen, aber das ist ein Vorbeischiffen am eigentlichen Problem.
    Hemme ich dann noch jede Anflug des "falschen Verhaltens" (was soll das sein, der Hund verhält sich in dieser für ihn schlimmen Situation richtig), setze ich die Lernbereitschaft des Hundes herab.
    Ich kann natürlich mit einem positiv verstärkend aufgebauten Abbruchsignal die Ansprechbarkeit meines Hundes wiedererlangen, das mache ich auch, brauche ich den konditionierten Geschirrgriff, aber wir sprechen hier ja von einem Hemmen und den "richtigen Umgang mit Meideverhalten". Meideverhalten erziele ich über Aversivreize. Die gehen wieder in die Richtung Unterdrückung. Daran ist nichts Gutes. Zudem noch kontraproduktiv.





    Weil Unterdrücken eines Verhaltens die Motivation verkümmern lässt. Ihn dann über Belohnungen zu ködern, empfinde ich als inkosequent. Was soll der Hund dann noch machen? Er ist einerseits im Verhalten gehemmt, Motivation wurde ja schon geblockt, andererseits kommt das Locken. Ich glaube, dass so ein Hund wesentlich schlechter lernt, selbst wenn er ab und zu positive Verstärkung erfährt.
    Ich kann das an Yoma nur bestätigen. Er hat von sich aus schon wenig angeboten und wenn ich etwas verstärken konnte, war das noch lange nicht so "gut" wie bei Akuma.



    Ganz ehrlich, wäre mir nicht aufgefallen. Positive Verstärkung versteht ja noch jeder, denke ich?


    Negative Verstärkung, positive Strafe, negative Strafe wurden nciht nur von mir erklärt, oder?


    Ich erkläre diese Begrifflichkeiten so einfach wie möglich, okay?


    Die operante Konditionierung, die ein Lernen eines Säugetieres ist (jedes Säugetier kann so lernen und tut es ständig, sogar ohne Zutun einer anderen Person!) besteht aus vier Teilen:


    Wir haben die Verstärkung - die ein Verhalten öfter auftreten lässt:
    positive Verstärkung (bei Blaschke-Berthold "befriedigende Belohnung") oder additive Bestärkung - ich gebe dm Hund etwas Angenehmes
    negative Verstärkung ("erleichternde Belohnung") oder substraktive Bestärkung - ich nehme etwas Unangenehmes vom Hund weg, z.B Zug vom Halsband, es wird sich vom Angstauslöser entfernt, etc.


    Dann haben wir die Strafe - die ein Verhalten seltener auftreten lässt:
    positive Strafe ("schmerzende/ängstingende Strafe") oder additive Bestrafung - ich füge dem Hund etwas Unangenehmes zu
    negative Strafe ("frustrierende Strafe") oder substraktive Bestrafung - ich nehme dem Hund etwas Angenehmes weg, z.B. Hund spielt zu energisch, ich nehme ihm den Ball weg - Hund bellt mich fordernd an, ich schicke ihn aus dem Raum, Hund beißt mir in die Finger, wenn ich ein Leckerli habe, ich geb es ihm nicht und entferne mich



    All das kann ich ganz aktiv nutzen. Dazu gibt es die klassische Konditionierung. Vereinfacht ausgedrückt sind das autonome Abläufe im Hundekörper, die mit bestimmten Aktionen verknüpft werden. Beispielsweise die Hormonausschüttung.
    Hund sieht Angstauslöser kommen, Cortisol (Stresshormon) wird freigesetzt, der Hund fühlt sich unwohl. Dann legt er sich in die Leine, weil er via negative Verstärkung mal gelernt hat, dass der Auslöser sich dann wegbewegt - das ist dann die operante Konditionierung.


    Noch einfacher: Hund wird hibbelig, weil er die Kühlschrank-Tür hört und er davon ausgeht, durch Lernerfahrung, dass es nun einen Leckerbissen gibt.


    Wenn ich also gegenkonditioniere, versuche ich diese Verknüpfungend urch neue zu überschrieben und ein neues Verhalten zu trainieren.
    Hund sieht Angstauslöser und bekommt Leckerli, er fühlt sich besser. Dann bringe ich ihm bei, dass er einen Bogen drumherum laufen kann.





    Was habe ich noch benutzt?
    Ah ja...


    Bestärker
    Primärbestärker - sind Belohungen, die für den Hund gut sind, ohne dass das treainiert wurde. Viele Hunde finden Futter attraktiv, deswegen für fast alle Hunde ein Primärbestärker, aber da gibt es noch viele andere. Alles, was dein Hund gut findet, kannst du nutzen
    Sekundärbestärker - kündigt die Belohnung an, der Clicker zum Beispiel. Muss man mit dem Hund trainieren, damit er versteht, dass das Geräusch ("Markersignal") immer das Tolle ankündigt. Man kann auch seine Stimme verwendet, das Markerwort
    Tertitärbestärker - kündigt den Sekundärbestärker an. Ich sage dem Hund, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet. Die intermediäre Brücke (http://www.frauhund.de/hund/tr…377-intermediaere-bruecke) ist das bekannteste Beispiel dafür.



    Und man kann ja auch immer nachfragen, wenn man etwas nicht weiß. Ich bin auch nicht so auf die Welt gekommen. Ich stand anfänglich auch da udn habe mir gedacht..., "Was ist das denn...?"



    Aversivreiz - alle Reize, die dem Hund widerstreben



    Mehr fällt mir nicht ein... und so viele Fachbegriffe waren das nun nicht.





    Alles Weitere später. Ist ja eine ganze Menge.








    @Wolfgirl
    Dankeschön :)

    Zitat

    Ich kann verstehen, dass es nervt, wenn man zu denen gehört,
    die es wirklich immer wegmachen,
    keinen Bock hat, dies ständig beweisen zu müssen. :roll:


    Aber, dass die gute Frau dir nicht glaubt, kann ich auch verstehen. =)


    Du hast ihre Reaktion geradezu provoziert, muss das wirklich sein?
    :???:


    Wenn die Madame das noch sagt, währnd er Hund seinen Scheißvorgang noch nicht mal beendet hat, dann ist das Schikane. Und auf die gibt es für mich keine höfliche Antwort. Aber das ist nur meine Meinung.

    Es ging nicht um den Aufbau. Ich war bereits bei einem Hund, der das Spiel spielt. Und die Fragestellerin ebenso.
    Shoppy hat es in ihrem Eingangspost eh schon erklärt - "Erregung versehentlich hineinkonditionieren".


    Fakt ist, dass ich keine Hundekumpels mehr fürs Spiel genutzt habe, weil er dann die anderen Hunde irgendwann nicht mehr anzeigen wollte - er war überfordert, so dass ich weitläufig umrunden musste.


    Und es ging auch darum, ob es dem Training abträglich ist, wenn sie in der Hundeschule damit aussetzt. Ist es nicht.


    Und im Vorbereitungskurs für die Prüfung kannste nciht mal eben ein paar Hunde zu deinem persönlichen training herausnehmen... deshalb hat sie wohl die Frage überhaupt gestellt.

    Zitat

    wie sieht das "Mitarbeiten des Hundes" aus? Ich denke, das wäre auch für die TS sehr interessant(mich interessiert es auch) :smile:


    Was schlecht klappt, ist immer ein Hund, der Clickertraining/Markertraining nicht kennt, dann plötzlich "Zeigen & Benennen" beizubringen, gerade wenn er eine sehr weite Wohlfühldistanz hat bzw. die Umgebung nach dem Feindbild zu scannen.
    Der Hund muss ja prinzipiell erstmal ein Hund werden, der mitarbeitet. Ist er draußen schon dabei zu scannen, arbeitet er grundsätzlich nicht mit.


    Für den konkreten Fall habe ich das angedacht.


    An sich kann man aber mit leichteren Dingen "just for fun" beginnen. Damit der Hund begreift, dass Arbeit mit dem Menschen Spaß macht, besonders wenn das Clickdings dabei ist. Bei Akuma war das so. Der war schon mit Feuereifer bei der Sache, wenn er das orange Ding gesehen hat (ich habe ja bei ihm so gut wie alles gemarkert!). Das war wesentlich einfacher als bei Yoma, der die Arbeit mit dem Clicker bis dato nicht kannte bzw. nur für ein bisschen Trick-Shaping.