Beiträge von perlagonie


    Hallo Anna,


    der große Abstand ist zum lernen für den Hund was kann ich machen anstatt auszurasten, was kannst Du machen - Stichwort Sicherheit vermitteln, Erregung niedrig halten -. Wenn es passiert, dass andere Hunde zu dicht sind, kannst Du zunächst nur Management betreiben.


    Geschirrgriff wird auch erst mal ohne Ablenkung trainiert, so dass ein Reflex entsteht, der Hund sitzt.


    Bezüglich Trainer: oft hilft es, 1 - 2 Einzelstunden zu nehmen, Hausaufgaben zu trainieren, und dann mit Trainer den nächsten Schritt in Angriff zu nehmen.


    Beim Friedel habe ich mich z.B. in die Gruppe in der ich bin (übrigens nur 14-tägig, das muss gar nicht 1 mal pro Woche sein) ganz langsam rangetastet. Erst allein beruhigt, ruhige Übungen gemacht, dann in die Halle mit den Hunden rein (max. 4 Hunde in der Gruppe) teilweise Sichtschutz, schauen lassen, in Gegenwart der anderen Hunde einige Übungen abgefragt und frühzeitig! wieder raus. Mittlerweile können wir gleich in die Gruppe, hatte vor Weihnachten sogar einen Ausweichtermin in einer anderen Gruppe, ergo andere Hunde, ging auch.
    Ihr lernt halt zusammen ritualisierte Abläufe die nach und nach greifen, so dass eine Hundebegegnung nicht mehr stressauslösend ist und damit erreichst Du genau das was Du willst, nämlich entspannt einfach weiter zu gehen (da sind wir auch noch nicht, aber ich merke mittlerweile auch draussen, dass das Training greift).


    Letztendlich musst Du, egal mit welcher Methode, den Hund frühzeitig erreichen, damit ihm "einfällt" hey ich brauche gar nicht auszurasten. Wie Du ja selbst festgestellt hast, klappt das mit Deinen bisherigen Methoden nicht. Und nein, Ablenkung ist nicht das Endziel ;-).


    Trainerempfehlungen kann ich Dir für Deinen Bereich leider keine geben, mein Trainer sitzt im Münsterland


    LG


    Das problem habe ich auch, mir hat hier sehr gut der Geschirrgriff als Handlungsunterbrechung geholfen.
    Damit habe ich erst mal ein Alternativverhalten, das ich mit beruhigendem Abstreichen und halten kombiniere. Dann schaue ich ob er fressen kann (Kauen beruhigt oft) und lasse ihn noch eine einfache Übung (Handtouch, z.B.) machen.


    Wenn andere Hunde sehr weit weg sind, kann er sich auch schon direkt damit auseinandersetzen (soll heissen ansehen, futter annehmen und entspannt weitergehen).


    Allerdings habe ich die Unterstützung eines sehr guten Trainers, der durchaus bei einem anderen Hund anders vorgeht. Von daher weiss ich nicht, ob das "mal eben so" für dich passt.

    Hallo,


    nur mal so als Anregung, habe selbst einen sehr reaktiven Hund der mittlerweile gut Ruhe halten kann, aber auch immer noch sehr schnell aufdreht und oftmals allein nicht den Ausknopf findet. Er ist mittlerweile 5 und ich habe einige Irrungen und Wirrungen hinter mir. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich nicht eine normale Welpenschule besucht, sondern mir gleich einen Trainer gesucht, der sehr gute Erfahrungen mit Stress-Hunden hat.


    Ich kann zwar verstehen, dass ihr euch erhofft, endlich mal etwas mehr Zeit für Euch zu haben, muss aber rückblickend sagen, dass gerade in dieser Lebensphase "die Nervenbahn für Stress" so richtig schön ausgebaut und ganz schnell zur Autobahn wird. Lieber gezielte Welpenkontakte, vor allem kurze Phasen unter fachlicher Anleitung, als der Wahnsinn einer normalen Welpenstunde. Das ist viel zu viel! werdet ihr merken, wenn euer Kleiner totenähnlich umfällt und schläft, weil völlig überreizt.


    Nur meine bescheidene Meinung.

    Also wenns ganz warm ist, hab ich ne kleine! Bauchtasche. Da sind drin:
    - etwas Futter
    - 1 - 2 Spielzeuge
    - Tempos
    Das Wasser gibts immer wenn wir wieder am Auto sind, bei wirklich langen Touren nehme ich nen Rucksack mit, am Hund sind immer Geschirr und Schleppleine, da brauch ich keine extra kurze Leine, Schlepp kann man ja auch aufschlaufen, selten mal alle Dummys (die sind dann in der Dummy-Weste).


    Pfeife - hängt um den Hals.


    Schlüssel, Handy und Tütchen sind immer in den Hosentaschen und wenns wettermäßig passt, ist der obige Kram in den Jacken- bzw. Westentaschen.

    Zitat

    So ist es, beginnend zuhause weiß der Hund wo sein Platz ist, dass er sich auf einen verlassen kann und das ganze führt sich draußen fort. Er weiß, das er nix regeln muss und das er sich lediglich anschließen muss, da ich dafür sorge, dass nix passiert und das ungefragte Gesellen ihn nicht belästigen werden. Er hat keinen Grund zu pöbeln und darf gerne A...loch denken aber ich haue auch nicht gleich jedem auf die Schnauze der mir nicht paßt, ebenso kann er es denken, hat sich aber zu kontrollieren.


    Prima, Idealzustand!!! irgendwie werde ich allerdings das Gefühl nicht los, dass alle, die hier posten "der hund muss nur seinen Platz im Leben kennen, dann ist alles gut" nicht genau artikulieren können/wollen? was genau sie nun eigentlich machen, wenn der Hund doch mal aus der Rolle fällt.


    Danke für Deine Beiträge Kirsten, du schaffst es immer schön sachlich zu bleiben ;)

    Das finde ich eine sehr schöne Erklärung und - was ich gerade ganz frisch gelernt habe - es wird letztendlich durch den Druck/Berührung so konditioniert, dass ein Reflex entsteht. Mag bei vielen überflüssig sein, das über ein Geschirrgirff-Signal aufzubauen, allerdings bei "Gaga-Hunden" eine m.E. sehr gute Möglichkeit, auch bei komplettem Austillen (auch Jagdverhalten) einen Stop --> Reflex zu erhalten und damit eine Wiederansprechbarkeit sowie Abfrage eines Alternativverhalten, das wie auch immer geartet sein mag.

    Zitat

    Das würde ich wirklich nur dann machen, wenn NICHTS ANDERES geht, denn damit bringt man sich nur wieder negative Emotionen in die Situation. Man ist doch nur für den eigenen Hund verantwortlich, warum überlässt man es nicht dem anderen Halter, was doofes mit dessen Hund zu machen? Wenn mein Hund nicht mit mir mitgehen kann (und das würde ich mal folgern, wenn ich schleifen müsste), dann kann ich halt nicht weiter gehen. Dann helfe ich mit Geschirrgriff und Clickersalven und Entspannungswort und Alternativverhalten, sollte das möglich sein aber ich schleife nicht!!
    Wenn der andere auch nicht weiter kann, weil er auch nicht schleifen will (YEAH!!!), dann sollte man sich eben kurz verständigen, wie man die Sache am Besten händelt. Hunde nach aussen und "auf einander zu stottern" vielleicht, oder einer geht paar Schritte zurück, wo ein Hauseingang oder Garageneinfahrt oder sowas ist. Und belohnen und loben ohne Ende nicht vergessen.


    also erst mal: vielen Dank Shoppy, in Deinen letzten Beiträgen kommen so ziemlich alle von Friedels Verhaltensweisen vor ;) - incl. Deines Pflegehundes.


    Das mit dem Schleifen ist mir vorgestern auch passiert, enge Stelle, keine Ausweichmöglichkeit (ausser ins Wasser :D ) und die Besitzerin des mir entgegenkommenden Hundes meinte, der ist 4, er pubertiert gerade ein bischen. Aha. sie hat ihn sich zwischen die Beine geklemmt und mit sämtlichen Händen festgehalten und ist auf uns zu gegangen.
    In so einer Situation kann ich den Friedel stationär auch nicht halten. Er hat zwar nur ca. 25 kg, die wollen sich aber komplett auf den anderen Hund draufstürzen, da habe ich auch am Geschirr weiter geschleift, bis wir vorbei waren. Was eigentlich sehr schade ist, denn so eine Begegnung vergiftet die nächsten 2, 3 Tage.


    Dabei hatten wir mittags zuvor eine recht gute Begegnung, wo er zum Schluss sogar sitzen konnte und ich ihn am Ende tatsächlich zum anderen Hund hin freigeben konnte (beste Belohnung ever!!). Ach so, irgend jemand fragte mal (Sancho?) wg. der Schleppleine: Friedel ist ja zu 99% an der Schlepp, verschiedene Längen, und hat auch bei Hundekontakt die Schlepp an. Ich lasse dann ganz locker und wenn es eher nicht so weiträumig vom Platz ist, halte ich die Schlepp eher hoch, so dass das Begrüssen praktisch "darunter" stattfindet.

    Sancho, das hört sich doch schon toll an.


    Caro, Du hast das doch am Wildgitter so toll hingekriegt. Erinnere Dich an Deinen schönen Erfolg und nimm ein wenig den Druck raus.
    Ich habe den Friedel auch schon so lange zurück geschickt sein verstecktes Spielzeug zu suchen, bis er dann endlich den Hasen hochgemacht hat, der wohl knapp daneben sass :headbash:


    Thema Geschirrgriff:
    Friedel braucht vieeeel mehr Wiederholungen in unwichtigen Situationen, hier kommt aber sogar teilweise der Kopf zu mir rum (ich stehe seitlich) zum Essen abholen. Teilweise ist er auch bei nichtigen Situationen paralisiert, dann muss ich das Leckerchen direkt vor die Schnüss halten. Vom Buddeln Geschirrgriff-Signal und dann weiter buddeln lassen klappt gut, und da die alleralleroberste Lebensprämisse des Friedel "Vorwärts und zwar flott" lautet, kann ich das auch gut als Belohnung nehmen.


    Zeigen und Benennen hingegen geht gar nicht. Wenn er was sieht (das kann ein einzelner daherkommender Mensch sein, der abgecheckt werden muss, ob die Handtasche nicht doch ein Hund ist, oder eben ein Hund, oder eine Katze) dann steht er stock und steif und fixiert und fixiert und fixiert. Da ist nix mit Blick abwenden und somit auch kein wieder hinsehen möglich. Da habe ich echt einen Hänger. Entweder das ganze ist soooo weit weg, dass Futter vom Boden nehmen möglich ist, oder für ihn zu dicht und dann siehe oben.


    Ich muss jetzt erst mal an dieser Stelle weitermachen (danke Thera für das Stichwort):


    Zitat:
    Ich möchte möglichst viele verschiedene hochwertige Bestärker in meiner Werkzeugkiste haben.
    Mit meinen "Fast-Immer-Alles-Fressern" bin ich ja ziemlich verwöhnt, allerdings krieg ich grad viele Hunde ins Training, die da zumindest phasenweise nix vom Essen halten.


    Ich mach das so wie Trillian und Dragonwog schon beschrieben haben: ich kann die Wertigkeit von Premack-Bestärkern auf Leckerchen "abfärben" - indem ich z.B Futter zeige, und danach eine beliebte Tätigkeit erlaube (Spur ausarbeiten, spielen schicken, schnüffeln dürfen, Vögel hochmachen....) damit gewinnt das Futter an Wertigkeit, weil es voraussagt, dass vielleicht tolle Aktionen ausgeführt wrden könnten.
    Von Shoppy aus dem Thread "Leinepöbeln, wer hats geschafft"


    Da hätte ich noch die Frage, wird das Futter tatsächlich nur gezeigt, wieder weg gepackt und dann was anderes gemacht?


    Morgen kriegt er erst mal Blut abgenommen, zwecks Schilddrüse und Organprofil. Mal sehen, was dabei rumkommt. Sancho, hattest Du nicht auch einen Schliddrüsentest vor? Ist da was bei rumgekommen?

    Zitat

    Na, Gott sei Dank! :lol: Ich hab auch bei uns gemerkt, dass "Stop" besser angenommen wird in Reizsituationen als hier. Nun hab ich "Stop" aber wirklich mit "Stop" belegt. Geschirrgriff mit "Liebsein". Könnte ich das nicht i-wie kombinieren? Ich könnte ja z.B. den Geschirrgriff auch mit "Stop" belegen? Würde das gehen?


    Sancho so mache ich es gerade. Ich hatte schon vorher ein Stop-Sitz der leider in hoher Aufregung nicht immer funktionierte. Jetzt sage ich vor dem Geschirrgriff "Stop". Allerdings habe ich momentan einen Mischmasch aus stehen bleiben (gut 80%) und sitzen. Ist mir im Moment aber egal, da er eh nicht immer sitzen konnte.



    Caro meine genannten Sachen sind schon von der zugegebenermassen momentan noch gedanklichen, Belohnungsliste.


    was ich heute festgestellt habe, bei Wildsichtung habe ich doch einen deutlich breiteren Spielrahmen an angenommener Belohnung. Wir konnten halten und Stoppen (hier sogar mit Sitz) etwas näher ran wieder stopp, etwas näher ran und dann ist der gesamte Sprung Rehe weitergehüpft. da hatte ich natürlich ein quietschendes zitterndes Bündel im Arm. Aber weiter auf dem Weg parallel in Richtung der Rehe (die mittlerweile im Wald verschwunden waren) und da ich eh gerade am joggen war auch mit mehr Tempo, anschliessend noch ein Stop mit Mäuschen buddeln, ruhiger weiterlaufen und die schlimmste Aufregung war raus. Mein Entspannungssignal hat leider immer noch einen Hänger.


    Habe mir jetzt noch das Buch von Viviane Theby "Verstärker verstehen" bestellt, mal sehen ob mich das noch weiterbringt.