Beiträge von jansens

    Dein Hund muss ja erstmal lernen, Hunde aus einer gewissen Distanz zu akzeptieren. Wenn das klappt, verringert man die Distanz immer mehr, bis man irgendwann soweit ist, an einem Hund normal vorbeigehen zu können. Erst wenn die Ängste abgebaut werden, kannst du langfristig im Bezug auf ihr Verhalten etwas erreichen.
    Bachblüten kann man zusätzlich versuchen, aber ich sehe eher das Problem darin, dass ihr einem ängstlichen Hund noch mit dem Leinenruck einen obendrauf setzt und das finde ich falsch.

    Ich halte leider gar nichts von den Methoden deines Trainers, eben weil du einen sehr unsicheren und ängstlichen Hund hast.
    Stell dir bitte mal vor, du hast vor etwas furchtbar Angst und wenn du schreist, haut dir jemand auf den Kopf. Du wirst das angstauslösende Objekt danach nicht weniger argwöhnisch als vorher betrachten, sondern bist nur gehemmt, weil du Angst vor den Konsequenzen hast.
    Ich würde ihr viel mehr Sicherheit geben, mit Zeigen und Benennen auf große Distanz arbeiten und ihr tatsächlich in bestimmten Situationen ein gut sitzenden Maulkorb aufsetzen.

    Zitat

    Vielleicht ne doofe Frage, aber das geht mir grade durch den Kopf:


    Kann fehlende Auslastung Unsicherheit bzw. Pöbelei verstärken?
    Ich hab das starke Gefühl, dass es seit ca einer Woche deutlich schlimmer geworden ist, seitdem sie kastriert wurde und Leinenpflicht hat, also Rumrennen und körperlich Auspowern total flach fällt. :???:


    Kann es sein, dass sie ihre überschüssige Energie jetzt ins Stänkern umsetzt??


    Klaro. Wenn, dann wäre dein Problem bald ziemlich flott gelöst!


    Und auf deine Frage vom Anfang, ob das Zeigen und Benennen auch beim ansprechen greift: ja.
    Du solltest dabei nur auch die Wohlfühldistanz deines Hundes zum Menschen einhalten, und dich auch auf den Hund konzentrieren und nicht nur mit dem Menschen quatschen und den Hund dabei im Grunde gewähren oder alleine lassen.
    Manche Menschen haben ja die Angewohnheit auf einen zuzugehen beim anreden, dafür gehe ich dann die Schritte mit dem Kommentar, dass mein Hund sonst hochgeht, auch zurück. Also immer die Distanz wahren (die im Training ja auch verringert werden kann), selber absolut ruhig bleiben und auch keine große Sache draus machen, wenn man angesprochen wird.

    Welcome to my life!


    Angefangen hat das bei uns schon relativ früh und exakt wie bei dir.
    Wir haben mit Zeigen und Benennen angefangen und ich weiß gar nicht mehr, wann er das letzte Mal geknurrt hat, wenn uns jemand entgegen kam. Was ihm übrigens hilft, wenn er sich setzen kann. Das nimmt ein wenig von der Hektik, so habe ich das Gefühl.
    Heute Morgen erst war kein Platz zum ausweichen und natürlich mussten die Walkerinnen nebeneinander uns passieren, während wir schon ziemlich eng an die Seite gequetscht waren. Aber... kein wuff, kein knurren, nur schauen und mich anschauen, leckerchen usw. Man merkte ihm an, dass er innerlich ein wenig nervös war, weil es wirklich wirklich eng war und in der Regel halte ich lieber eine gewisse Distanz ein. Aber er ist innerlich gar nicht so weit hochgefahren oder musste nach vorne schießen, weil dieses Alternativverhalten schon so tief sitzt, dass es Alltag geworden ist.