Ich mein ja nur, weil hier gleich wieder 200 Hundehalter gerannt kamen, die einen erzählt haben, warum ihre Hunde nun Klamotten anhaben. Darum ging es hier aber gar nicht. Es ging darum, das Hündchen bewusst und nur aus optischen Gründen zu stylen wie eine Barbie. Mein Hund hat auch einen Mantel getragen und auf dem Weihnachtsmarkt ein T-Shirt, damit er nicht friert. Für ein Karnevalsfoto hab ich ihm mal einen Cowboyhut aufgesetzt. So what? Darum geht es hier doch gar nicht. Es geht um Leute, die ihre Hunde ankleiden wie Püppchen, ihnen teure Seidenklamotten schneidern lassen, mit denen sie dann den Boden nicht berühren dürfen, weil sie fein bleiben sollen. Findet hier wirklich jemand solchen hirnverbrannten Blödsinn gut? Ich hab kein Problem mit Mänteln, verzierten Halsbändern (ob nun mit Strass, bestickt, verchromt oder was auch immer) oder Halstüchern, aber Hunde im Röckchen mit lackierten Krallen find ich abartig und das unterscheidet für mich diese Hunde von richtigen Hunden. (btw habe ich auch nie behauptet, dass nur der Labrador ein richtiger Hund ist - für mich ist er der richtige Hund, weil er zu mir passt und weil ich mir so einen Hund für mich vorstelle, das bedeutet aber nicht, dass ich den kleinen Mischling von einem guten Freund nicht als Hund bezeichnen würde, nur, weil er kleiner ist als meine Katzen. Ich würde einfach nur keinen kleinen Hund haben wollen, das ist ja wohl kein Verbrechen. Richtig lesen scheint hier nicht jedermanns Stärke zu sein...) Ein Hund trifft Artgenossen, wetzt durch den Dreck, schnüffelt an Bäumen, der eine wälzt sich gern, der nächste buddelt gerne nach Mäusen. Klar hab ich meinen Hund (im Welpenalter) auch schon auf den Arm genommen, damit keiner rauf latscht und ich hab Verständnis, wenn ein kleiner Hund in der vollen U-Bahn auf dem Arm getragen wird. Aber es sei mir verziehen, dass ich davon ausgehe, dass das winzige Hündchen im rosa Spitzenoutfit in der Gucci-Tragetasche auf Frauchens Schoß nicht nur in der Tasche sitzt, weil es auf dem Boden ach so gefährlich ist.
Wir hatten bei uns mal auf der Hundewiese eine junge Frau mit nem Chihuahua, der ist am Rad mitgelaufen, hat mit den anderen Hunden getobt und hat noch nie eine Tasche von innen gesehen. So was finde ich gut und das ist für mich ein richtiger Hund, aber nicht so ein Modeaccessoire, das nur angeschafft wurde, weil es so süß ist und sich passend zur neusten Pradakollektion verkleiden lässt.
Ich musste vorhin beim TA an diesen Thread denken. Er hat einen riesigen "Stammbaum der Hunderassen" im Wartezimmer an der Wand, da sind die verschiedensten Hunde drauf, alle Formen und Größen, alle "nackig". Nur der Yorkie hat eine rote Schleife auf dem Kopf. Wie lange es wohl gedauert hat, das so hin zu züchten...?