Hast du mal probiert statt jedesmal NUR die Ruhigen Momente zu belohnen durchgehend Leckerlies zu werfen, unabhängig davon ob er eigentlich bellt oder nicht?
Bei uns war der Anfang auch sehr schwer und es hatte sich ein ähnliches Verhalten gezeigt.
Das wichtige ist, dass du verstehen musst, dass das Ausleben seines Verhaltens für ihn stark selbstbelohnend ist. Mit dem Bellen befriedigt er sein Verlangen nach Glücksgefühlen selbst, JEDES Bellen wirkt für ihn also als Verstärker, macht ihn im Endeffekt happy und festigt sein Verhalten.
Wenn er also schon gebellt hat kannst du sogut wie nichts mehr machen.
Ich beschreibe dir mal wie ich es gehändelt habe:
Ich bin gelassen in die Situation gekommen, habe des Sichten und das Anwesen sein von 'Gefahrengut' strikt belohnt (so 'Zeigen und Bennenen'- like).
Dabei habe ich IMMER belohnt, egal ob Hundi sich danach zum Bellen hat hinreissen lassen oder nicht. Sie sollte erst lernen, dass ICH der vorrangige Auslöser für Glück (Futteraufnahme hat auch etwas mit Glück zutun) bin, nicht das Bellen. Ihr Egopush sollte ihr als 'von Frauchen verursacht' im Gedächnis bleiben, damit sie überhaupt erstmal soweit ist, dass sie mich wahrnimmt.
Viele Hunde blenden ihr komplettes Umfeld aus, wenn es soweit ist und genau das wollte ich nicht.
Mit der Zeit hat sie also gemerkt: Hui, da kommt generell erstmal was tolles von Fraule.
Ich konnte dann langsam, langsam den Zweiten Schritt gehen und vorrangig (aber nicht nur!) ruhige Momente oder zumindest das nicht- bellen belohnen.
Sollte sie bellen, sich dabei aber zu mir umsehen, Hilfe oder Leckerlies bei mir suchen wurde das auch noch belohnt. Jeder Schritt in meine Richtung sollte sie daran erinnern, dass ihr Glücksgefühl von mir kommt, nicht von den Prozessen in ihrem Hirn.
Hatte ich sie dann soweit, dass sie sich oft zu mir bezogen hat, Hilfe gesucht hat, dann habe ich ganz langsam angefangen nur noch die ruhigen Momente zu belohnen.
Bellen wurde ignoriert oder (bei 'halbaufmerksamen' Verhalten mit einem Negativwort belegt ['Fräulein' zeigt an, dass ich Konsequenzen einleite, wenn das Verhalten nicht sofort unterbunden wird. Konsequenzen waren unter anderem, dass ich wegrenne, sie an die Leine kommt usw]) unterbunden.
Parallel dazu habe ich stark an ihrem Vertrauen gearbeitet. Geholfen hat mir dabei, dass ich mich an die unterschiedlichsten Orte gesetzt habe und sie einfach massiert habe.
Dabei sollte es so weit gehen, dass sie sich komplett entspannt, die Augen also zumacht und den Kopf ablegt, ihr Umfeld also ausblendet.
Das hat stark dazu beigetragen, dass sie gelernt hat sich mir anzuvertrauen. Sie braucht nicht immer unter Strom zu stehen, weil ich ihr deutlich mache, wann ich sie brauche und wann alles easy ist.
Ich hoffe es war nicht zuviel Text für dich.