Hallo,
Als Neumitglied bei DF und von zwei spanischen Hunden und einem deutschen Hund wollte ich 'uns' kurz vorstellen und damit auch meine Meinung zum Thema Tierschutzhund bzw. Auslandstierschutzhund kundtun.
Wir, das sind:
1. Lotta, 13 Jahre, Langhaar-JRT aus Deutschland. Unser erster und einziger Rassehund... Da ich damals, zu Zeiten des JR-Hypes, auch geritten bin, habe ich mir, mit damals15 Jahren, natürlich genau so einen Hund gewünscht. Lotta ist dann damals als dritter Hund zu uns gekommen, sie musste sich ihr Zuhause mit einer zwei Jahre älteren Schäferhündin (ungeplanter Nachwuchs vom Wachhund bei unserem damaligen Reitstall) und einem älteren Schnauzer-Pudel-Mix (aus einem deutschen TH) teilen.
2. Emmi, ausrangierter Jagdhund (Pointer-Windhund-Mix) aus Spanien. Erst vom Jäger wohl für gut genug befunden und Rute abgeschnitten, dann mit 4 Monaten doch auf der Straße gelandet. (Da ich mich seit jetzt 5 Jahren mit dem Thema Auslandstierschutz speziell in Spanien beschäftige, kann ich nur sagen, dass sie Glück gehabt hat, 'nur' ausgesetzt worden zu sein! Vielen Artgenossen geht es da deutlich schlechter). Da ich zu der Zeit in Spanien studiert habe und ehrenamtlich bei einer TS-Orga ehrenamtlich mitgeholfen habe (Betreuung der Flugpaten mit den Hunden und Katzen am Abflugtag), habe ich viel von dem Elend vor Ort mitbekommen. Und mir war klar, dass ich bei meinem Rückflug auch einen eigenen Spanier mit im Gepäck haben werde
So war es dann auch. Und obwohl die erste Zeit mit Emmi chaotisch war, und sie noch immer teilweise ziemlich anstrengend ist, ist sie ein wahnsinnig lieber, menschenbezogener Hund. Und im Gegenteil zu 'Prinzessin' Lotta, die von Anfang an nur verwöhnt worden ist, alle Gefälligkeiten als selbstverständlich betrachtet und uns das Gefühl gibt, sie würde ihr Zuhause großzügiger Weise mit uns teilen, ist Emmi einfach nur dankbar für alles. wenn sie bei schönem Wetter im Garten auf dem Rasen liegt, sich umschaut, dann lacht dieser Hund. Und das Gefühl, das man als Besitzer und Retter (das ist man bei spanischen Hunden, bei denen die Alternative nach einer gewissen Zeit 'unvermittelt' die Tötung ist, tatsächlich) in diesem Moment verspürt ist einfach unbeschreiblich!
3. Lana, ebenfalls Spanierin. Aber ganz untypisch ein Husky-Mix. Obwohl sie jetzt bald 7 Monate alt ist, kann man noch nicht wirklich sagen, was in dem Mix noch alles steckt. Lana ist mit zwei Monaten (!!!) von der Straße in Murcia aufgegabelt worden und in einer privaten Auffangstation gelandet. Da war sie mit Groden Hunden auf einer Pflegestelle, bevor sie im November nach Deutschland kam. Hier dann auch erst auf einer großen PS mit vielen anderen Hunde, bevor sie im Dezember zu uns kam. Ich kann über sie nichts Negatives sagen, sie ist einfach der perfekte Junghund, dankbar, dass sie es jetzt so schön hat und insofern unheimlich bemüht, alles richtig zu machen.
Ich, für meinen Teil, kann nur sagen, dass von allen eigenen Hunde, die mir in meinen 30 Jahren schon begebet sind (2 Hunde aus deutschen TH, ein Unfallwelpen, ein Welpe vom Züchter und zwei vom Auslandstierschutz), die Spanierinnen die beiden mit dem besten Charakter sind (in Bezug auf Verträglichkeit mit anderen Hunden, Kindern usw.). Die anderen waren auch alles tolle Hunde, jeder auf seine Art, und Lotta hat, weil sie mich in den wichtigsten Phasen meines Lebens begleitet hat, was ganz Besonderes. Aber Emmi und Lana würde ich nicht missen wollen!!
Wer sich einmal mit dem Thema Auslandstierschutz auseinandersetzt und auch den Mut aufbringt, nicht wegzuschauen, sondern sich auch mal entsprechende Bilder von aufgehängten Galgos am Ende der Jagdsaison, überfüllten "Tierheimen" in Italien oder ganz aktuell erfrorenen Hunden in Osteuropa zumutet, wird sich sicherlich zweimal überlegen, ob es denn ein Hund vom Züchter sein muss. (Wobei das Wort "Züchter" im Zusammenhang mit den Themen Wühltischwelpen und Welpenhandel in deutschen Zoofachgeschäften auch doppelt und dreifach zu prüfen ist!!) Falls jemand Fragen zu Hunden aus Spanien und / oder zu der Organisation Podencorosa hat, kann er sich gerne an mich wenden.
So, die spanische Frostbeule will wieder zugedeckt werden, insofern verabschiede ich mich....
LG, Julia