Beiträge von praise

    Ich bin zumindest froh, dass ich noch Zeit habe, ihn kennenzulernen. Bislang glaube ich, dass es durch Training und Bindung hinzubekommen ist, ihm ein entspanntes Hundeleben, später auch ohne Maulkorb, zu bieten. Dazu muss ich allerdings noch einige Situationen mit ihm beobachten, z. B. das Verhalten gegenüber anderen Hunden. Das geht nicht während er noch im Tierheim ist, weil ich dort unterschrieben habe, dass er nicht an andere Hunde herangelassen wird. Auf jeden Fall werde ich mir einen kompetenten Trainer suchen.

    @ bordy: Genau das ist mein Problem. Ich habe ihn bisher als sehr gelehrigen Hund kennengelernt. Zwar mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne, aber daran lässt sich arbeiten. Das, was mir die Pfleger so erzählt haben, lässt sich überhaupt nicht mit dem Hund vereinbaren, den ich bis jetzt kennengelernt habe.


    Eine Pflegerin sagte zu mir, ich solle ihn bloß nicht unterschätzen. Als er sich in den Starkstromkasten verbissen hatte, sei überlegt worden, ob man ihn vielleicht erschießen müsste, weil er sich nicht mehr davon ablenken ließ. Da habe ich schon stark geschluckt, aber für mich lassen sich diese beiden Bilder einfach nicht übereinander legen.

    @ asterix99: Soweit ich weiß, wurde er im Tierheim kastriert. Auf dem Schild an seinem Zwinger steht nämlich:


    Kastriert: Nein (das nein wurde durchgestrichen und handschriftlich ein "Ja" dahintergeschrieben)


    Die Aggressionen hat er allerdings von Beginn an gezeigt. Ich glaube, die Kastration hat nichts daran geändert, aber da frage ich nochmal nach.


    @ KamiKatZeChArLy: Das sind genau die Dinge, vor denen ich Sorge habe. Er ist ja schon sehr kräftig und wenn dann mal jemand eine falsche Bewegung macht, während er sich in seiner eigenen Welt befindet... Das will ich mir lieber nicht vorstellen. Deine Geschichte ist ja schon sehr dramatisch und sowas will ich Frisko ersparen, weil er eigentlich ein ganz toller Kerl ist.


    @ rotti-frauchen: Danke dir, das werde ich mir mal anschauen! Das mit der Liste ist mir bekannt, aber in den Köpfen der Leute steckt das ja nach wie vor drin ;)


    @ Ferrypaula: Danke dir und ja, du hast vollkommen recht =) Wird mir gerade erst so richtig bewusst ^^


    Leute, ihr seid echt klasse. Danke für die vielen Tipps, davon kann ich bestimmt einiges ausprobieren!

    @ asterix99: Die Antidepressiva erhält er erst seit sehr kurzer Zeit. Als ich ihn das erste Mal getroffen habe, hat er sie erst drei Tage genommen. Soweit ich weiß, wirken diese Medikamente meistens erst nach zwei Wochen. Die Zeit ist auch jetzt noch nicht ganz um. Seine Pflegerin sagte mir aber, dass sie ihm noch Blut abnehmen wollten, um das zu prüfen, aber diese Pflegerin sehe ich vermutlich erst Donnerstag wieder.


    Ich habe den Eindruck, dass er sehr viel mitbekommt. Er wirkt nicht apathisch oder Ähnliches und ist die meiste Zeit sehr gut ansprechbar.


    Ich wohne in einer ca. 60 m² großen Wohnung in einem Vorort von Hannover. Allerdings weiß ich noch nicht sicher, ob ich hier einen so großen "Kampfhund" halfen darf. Einen Termin mit der Hausverwaltung habe ich morgen. Ich würde allerdings auch umziehen, vor allem, wenn mir die Haltung hier nicht erlaubt wird und dann in eine noch ruhigere Umgebung ziehen.


    @ woodyfan: Danke sehr =) Ich glaube, dass sowas in dem Tierheim nicht angeboten wird, aber ich hake da mal nach. Vorschläge wird man ja noch machen dürfen. Ich habe sogar daran gedachte, mal einen Tiertrainer anzufragen, ob er ihn sich gemeinsam mit mir anschaut. Aber da gibt es so viele schwarze Schafe...


    @ steffi2389: Ja, ganz genau. Ich war mir nicht sicher, ob Fremdverlinkungen erwünscht sind.

    Hallo zusammen,


    bin noch relativ neu hier und auf der Suche nach Rat. Ich bin momentan häufig in einem Tierheim und besuche dort einen Rottweiler namens Frisko. Wir waren bislang drei Mal spazieren. Frisko ist seit fast einem Jahr im Tierheim und dort ein sogenanntes Sorgenkind.


    Eigentlich wollte ich wieder einen Welpen vom Züchter holen, dachte dann aber, dass es so viele Hunde im Tierheim gibt, die auf ein neues Zuhause warten. Ich habe mich dann umgeschaut und bin bei Frisko hängengeblieben. Etwa eine Woche später bin ich dann ins Tierheim gefahren, um ihn kennenzulernen.


    Schon auf der Internetseite stand geschrieben, dass Frisko einen starken Beutetrieb hat und gut Dinge bewachten kann. Im Tierheim hörte ich dann noch einige Sachen, die mich erstmal sprachlos machten. Frisko bekommt derzeit ein Antidepressivum. Er hat einen Starkstromkasten zerbissen und reagiert sehr aggressiv auf auf Plastikgegenstände. Wenn er sich in etwas verbeißt, ist er so weggetreten, dass er nicht mehr ansprechbar ist. Er wurde deshalb sogar in ein CT-Gerät geschoben, um zu schauen, ob es ein Tumor oder Ähnliches sein kann, aber es gab keine Auffälligkeiten.


    Soweit die Theorie. Als ich das erste Mal mit ihm unterwegs war, kam kurz vor dem Ausgang des Tierheims ein Pfleger auf mich zu, der mir sagte, ich solle ihn weiter von dem Auto wegführen, an dem ich gerade vorbeilief, da er schnell abdreht und sich dann zum Beispiel in der Stoßstange verbeißt. Ich war dann etwa zweieinhalb Stunden mit ihm unterwegs und hatte ein absolutes Lämmchen an der Leine. Manchmal musste ich mich umdrehen um zu sehen, ob überhaupt noch ein Hund an der Leine hängt.


    Beim zweiten Spaziergang brachte ich eine Freundin mit. Er reagierte sehr freundlich auf den "fremden Menschen", genau wie bei mir zu Beginn. Ich habe dann Futtersuchspiele mit ihm veranstaltet. Seitdem ist es eine reine Freude, zu beobachten, wie oft er die Nase am Boden hat. Beim ersten Spaziergang sah das noch ganz anders aus.


    Ich habe mir inzwischen den Kopf zerbrochen, welches Alternativverhalten ich im anbieten kann, damit er seinen aggressiven Beutetrieb nicht ausleben muss. Gestern war ich das dritte Mal mit ihm spazieren. Wir waren auf einer Wiese, haben wieder Suchspiele veranstaltet und ein paar Übungen eingebaut (Komm, Sitz, Platz, Sitz-Bleib im Anfangsstadium). Seine Aufmerksamkeitsspanne ist sehr gering, aber er hat Freude am Lernen und kommt freudig, wenn ich ihn rufe.


    Auf der Wiese standen zwei Baumstämme, die noch im Boden verwurzelt waren. Einer davon hatte es ihm sehr angetan und er fing an, daran zu kauen. Dabei machte er rottitypische Brummgeräusche. Ich kenne mich mit der Rasse bislang nicht so gut aus, ging aber bisher davon aus, dass das eher ein Zeichen von Wohlfühlen ist. Ansprechbar war er in der Situation nicht und als ich weitergehen wollte, sträubte er sich so stark, dass ich ihn nicht vom Fleck bekam. Ich beobachtete sein Treiben eine Weile und warf dann einen Futterbrocken dicht an ihm vorbei. Der lenkte ihn ab und ich konnte ihn weiterlocken.


    Danke erstmal an alle, die soweit gelesen haben. Meine Frage ist jetzt: Hat jemand bereits Erfahrung mit Hunden mit einem starken Beutetrieb gemacht? Ist das mit dem Baumstamm vergleichbar? Gibt es Trainingsmethoden, um den Trieb abzuschwächen?


    Ich habe einen Futterdummy gekauft, aber leider darf ich ihn genau wie eine Schleppleine laut Tierheim nicht verwenden. Ich habe ein bisschen Sorge, wie er in meiner Wohnung reagieren wird. Er wird allerdings von den Pflegern noch an einen Maulkorb gewöhnt.


    Frisko sollte auch auf die Begleithundeprüfung vorbereitet werden, wurde aber vom Trainingsplatz genommen, da er dort immer abdrehte. Eventuell, weil er durch frühes Protection-Training erinnert wurde, aber das liegt alles im Nebel. Ich weiß eigentlich nur, dass er aus schlechter Haltung kommt und bevor er im Tierheim landete etwa ein Jahr ausschließlich in einer Wohnung gehalten wurde.


    Danke nochmal fürs Lesen und ich freue mich auf eure Tipps und Meinungen.


    LG
    praise