Hallo zusammen,
jetzt habe ich auch mal eine Frage wegen unserem Futterplan.
Da ich heute die aktuellen Blutwerte von unserer Hündin habe (gestern untersucht) habe, stelle ich sie mal hier rein.
Ende April waren anorg. Phosphat, Kreatinin und die Leberwerte leicht erhöht. Harnstoff-N grenzwertig.
Daraufhin haben wir den Futterplan ein wenig nierenschonend gestaltet.
Nun füttern wir 60% tierischer Anteil und 40% pflanzlicher Anteil.
Gliedert sich auf in 50% Muskelfleisch, 250g Pansen, 100g Innerein und 350g Knochen/Knorpel = die durch gemahlene Eierschale ersetzt.
Gefüttert wir vorrangig Hühnchenbrust ohne Haut, Rind Muskelfleisch, Kronfleisch, Seefischfilet. Etwas Leber zur Deckung des Vitamin A - Bedarfs (meist 50g) und ein paar Hühnerherzen. Haben weniger Phosphat als Mägen.
An Ölen gibts meistens hochwertige Fischöle, selten ein Bio-Hanföl.
An Getreide gibts matschig gekochten Reis, Nudel und Kartoffel.
Gemüse nehme ich die oxalatsäurearmen Sorten.
2 x pro Woche noch ein Ei, einmal ein gekochtes und einmal ein rohes Eigelb.
Futtermenge 2 % vom Körpergewicht von unsere 20kg Hündin vom o.g. Verhältnis.
Müßte allerdings die Futtermenge auf 2,5% bis 3 % hochschrauben, da sie im Moment ein wenig zu dünn ist. Heißt dann aber auch mehr Fleisch. Soll ich dann auf ein Verhältnis von 50% zu 50% runtergehen oder bei 60/40 bleiben
Der aktuelle Kreatinwert ist 1,8 mg/dL Referenz 0,3 - 1,4 (*)
Auch der Cholesterinwert ist unverändert (war aber füher noch höher) bei 298 bei einer Referenz von 125-270 (*)
Erfreulicherweise sind abert im Moment alle Leberwerte sehr gut und auch Natrium und Kalium sind wieder im Referenzbereich.
Auch der Globulinwert ist wieder im Normbereich.
Wie muß ich jetzt den Kreatinwert im Bezug auf die Fütterung bewerten? Ist der jetzt eigentlich bedenklich hoch?
Grund für die Untersuchungen war Anfang April eine stark erhöhte Trink- und Urinmenge mit einer sehr geringen Harndichte. Die sich im Moment gsd. minimal auf aktuell (Wert von gestern) 1014 erhöht hat.
Hier mal die Krankheitsgeschichte, wer sie lesen möchte. Aber Vorsicht
lang!!!
Unsere Hündin hat von heute auf morgen vermehrt getrunken und ihr Urin hat keine hohe Konzentration mehr. Das spezifische Harngewicht lag Anfang April bei 1008. Trinkmenge 1500ml bis 2000ml bei 18,8 kg Körpergewicht und Frischfutter.
Also zuerst wurde ein Urintest auf Dichte, Bakterien, Diabets Mellitus gemacht -ohne Befund, eben "nur" die geringe Harndichte.
Dann großes Blutbild, ohne Befund, da Cholesterin und Leber ja immer mal minimal erhöht waren. Die beiden darauf folgenden Test waren ja mit dem erhöhten Crea-Wert.
Nun folgten 3 Cushings-Test's. 2 davon in der Grauzone und der 3. (Low Dex???) hatte das Cushing definitiv ausgeschlossen. Eine Schilddrüsenunterfunktion mit erniedrigtem T4 Wert, aber ohne erhöhten TSH liegt ja auch seit Dezember 2008 vor und wird mit Forthyron 200 (2 x
eine 3/4 Tablette) behandelt. Ein Dursttest über Nacht mit 10 Stunden Wasserentzug wurde gemacht mit dem Ergebnis eine sehr geringen Harndichte. Abends 1009 und morgens 1004.
Ultraschall von Nieren, Leber, Milz und Blase - gsd keine Auffälligkeiten.
Blase unter Ultraschall punktiert um sterilen Urin zu bekommen (da lag die Harndichte sogar unter 1000). Es wurden keine Bakterien, allerdings wenige Calciumoxalatkristalle gefunden.
Unsere TÄ hat inzwischen einen Prof. der Uni Gießen zu Rate gezogen, der auch die AB über mind. 3 Wochen anordnete, wegen dem einzigen Indiz auf eine evtl. versteckte bakteriellen Entzündung, den Calciumoxalatkristallen, die wohl beim Hund noch relativ selten vorkämen. Bakterien wären wohl bei sehr stark verdünnten Urin schlecht bis gar nicht nachweisbar. Dazu muss man sagen, das unsere Hündin versehntlich in einem total verschmutzen Teich gebadet hat und sich somit E-Coli, etc. hätte einfangfen können. Auch war unser Trinkwasser mit E-Coli verunreinigt und die Warnung kam erst am Mittag
Leishmaniose (wir waren letztes Jahr an der franz. Atlantikküste, allerdings dachte ich das es dort keine Sandfliegen gibt!) Leptospirose negativ!
Auch an Diabetes Insipidis ist gedacht worden. Die renale Form haben wir durch eine Gabe von HCT Entässerungstabletten (die wohl in diesem Fall das Gegenteil bewirken sollen) ausgeschlossen und die zentrale Form haben wir 4 Tage mit Minirin Augentropfen ohne Erfolg getestet.
Nach Rücksprache mit einem Speziallabor gäbe es zwar so etwas wie einen "Washout" der Nieren, durch die hohen Harnmengen und deshalb könne das Minirin nicht anschlagen. Es müßte dann erst ein aufwändiger Durstentzug über einen längeren Zeitraum gemacht werden.
Also haben wir jetzt eine Antibiotika Therapie (Baytril) über 6 Wochen gemacht. Die Trinkmenge (ca. 600ml) ist zurückgegangen und die Abstände wo wir rausmüssen sind auch länger.
Zuvor waren wir tagsüber so alle 3/4 Stunde bis Stunde draußen und Nachts haben wir alle 2 1/2 Stunden den Wecker gestellt und da ist sie trotzdem noch ausgelaufen.
Nun ist sie seit ein paar Tagen toitoitoi nachts dicht, leider immer noch eine Harndichte von 1014.
Unsere TÄ hält jetzt nochmal Rücksprache mit der Uni!
Gruss
Tanja