Ohne die Protokolle der letzten mind. 5 Jahre würde ich überhaupt nichts kaufen. Da stehen auch andere sehr wichtige Sachen drin, wie geplante Sonderumlagen, Modernisierungen, Schäden am Gemeinschaftseigentum etc. Die würde ich mir in jedem Fall vorlegen lassen. Sonst wird das evtl. richtig teuer und nach einem Kauf sitzt das Geld meist nicht mehr so locker, dass z.B. mal eben für 15tsd. Euro neue Fenster eingebaut werden können, wie es die WEG beschlossen hat. So etwas muss sich im Kaufpreis niederschlagen und dazu brauche ich die Einsicht in die Protokolle der letzten Jahre. Genauso wie bekannte Schäden z.B. am Dach usw.
Wie abgestimmt wird, steht in der Teilungserklärung. Das kann in verschiedenen WEGs unterschiedlich geregelt sein.
Die meisten Beschlüsse erfordern nur eine einfache Mehrheit. Aber Beschlüsse, die so massiv in die Nutzung des Sondereigentums eingreifen wie komplettes Verbot der Hundehaltung erfordern eben eine Einstimmigkeit. Dass Eigentum Geld kostet, weiß man beim Kauf und auch, welche Kosten von den Eigentümern allein zu tragen sind. Ebenso, ueber welche Maßnahmen die Eigentümer gemeinsam oder alleine entscheiden müssen. Das steht auch in der Teilungserklärung. Diese kann auch nur einstimmig geändert werden. Das sollte bei einem Kauf durchaus auch berücksichtigt werden.
Bei uns ist beispielsweise alles so geregelt, dass jeder Eigentümer für sein Sondereigentum und Sondernutzungsflaechen selbst verantwortlich ist. Man darf alles, Art und Zeitpunkt der Ausführung, selbst bestimmen und muss dafür auch alles selbst bezahlen. Aber ich kann dem Nachbarn auch nicht vorschreiben, wann er seine Fenster zu wechseln hat. Deshalbakb ist trotz nur drei Parteien die Teilungserklärung zig Seiten lang, weil quasi alles abweichend vom WEG geregelt ist. Einfach, weil sich die Eigentümer untereinander einig waren, dass man so wenig Zustimmungen die unbedingt nötig von den anderen brauchen will und sich untereinander möglichst wenig Vorschriften machen will.