Meine Güte, hier ist ja was los!
Ich habe alle Seiten gelesen, war von Anfang an dabei. Natürlich kann ich aus der Entfernung keinerlei Aussage darüber treffen, wie Ares sich nun wirklich verhält und die Anfälle, von denen @GhAres spricht haben wir nicht gesehen.
Aber mal ganz nüchtern betrachtet: Wer kann sich wirklich vorstellen, dass ein Hund wegen ein bisschen Sorge um ihn ausrastet, um sich schnappt, fletscht und niemanden (auch den Besuch etc.) mehr an sich heran lässt?
Mir ist schon klar, dass Hunde mit Stress oft nicht gut umgehen können und das ggf. auch in "eigenartigem" Verhalten kanalisieren. Aber dass der Hund von ein bisschen Sorge um ihn so ausflippen soll? Nein, tut mir leid, dass erscheint mir völlig unmöglich. Ein Hund bekommt von Anfang an mit, dass wir uns eben nicht immer neutral und völlig nüchtern verhalten. Auch ihm gegenüber nicht. Ich habe noch nie davon gehört, dass ein Hund deswegen anfängt regelrechte Aussetzer zu haben, die beinahe einem Anfall gleichen. Und so nüchtern und sachlich wie @GhAres uns darüber berichtet hat, schien sie zumindest mir nicht in schierer Panik zu sein und sich sehr zu bemühen, den Hund in Ruhe zu lassen, ihn nicht zu betüddeln oder zu maßregeln (etc.) wegen seines veränderten Verhaltens.
Wenn dem so wäre - angenommen Ares ist kein absolut eigenartiger Einzelfall - und ein Hund auf solch kleine Verhaltensänderungen/Gefühlsschwankungen bei uns derart überzogen und beängstigens reagieren würde, hätte man da mMn schon vielfach von hören müssen. Habe ich aber ehrlich gesagt noch nie.
Ich kann mir in diesem Fall nur zwei Dinge vorstellen. Entweder hier hat sich ein massiver (!) Fehler in der Erziehung und dem Umgang mit dem Hund eingeschlichen, der Ares völlig verunsichert hat und ihn jetzt wahllos austicken lässt. Oder er hat Schmerzen, was ich für die deutlich wahrscheinlichere Variante halte.
Natürlich ist es möglich, das Ares sich bei der Züchterin @Schnepfenhund, völlig anders verhalten hat als bei @GhAres zuhause. Wie gesagt, die Hündin meiner Bekannten, meine Sitterhündin hat sich die ersten 2-3 Wochen im neuen Heim auch überhaupt nichts anmerken lassen. Und das obwohl sie sogar am Kopf und an den heillos entzündeten Ohren gekrault wurde. (Übrigens auch von mir, als das alles noch nicht bekannt war. Sie hat mich niemals auch nur ansatzweise angeknurrt.)
Tut mir wirklich leid, das wir hier nur "Leute aus einem Internetforum" sind. Aber wenn das mein Hund wäre, würde ich ihm die Narkose zumuten um ihn auf den Kopf zu stellen. Und zwar so viel mir möglich ist. Der Diagnosemarathon meiner eigenen Hündin hat damals Monate gedauert, bis wir endlich ein Ergebnis hatten und sie behandeln konnten. Zwischendurch haben mir zig Menschen gesagt - auch Tierärzte in der Klinik - das sie nichts finden können, weil sie einfach an den falschen Stellen gesucht und die falschen Schlüsse an dem gezogen haben, was sie als Krankheitsbild zeigte. Am Ende hat dann ein Test auf Myasthenia gravis, den meine Tierärztin vorschlug, weil sie persönliche Erfahrungen mit dieser seltenen Krankheit hat, die Erlösung gebracht und wir konnten sie medikamentös einstellen. Und meine Hündin hatte keine so überdeutlichen Anzeichen, wie Ares sie hat. Sie ist "nur" schlecht gelaufen, war lustlos und hat ab und zu mal ein Bein minimal hastiger gesetzt als ein anderes. Hätte ich aber gewartet und nach der Klinik gesagt: "Tja, dann hat sie halt gar nichts." hätte sie Monate lang weiter gelitten, bis sich die Krankheit so weit verschlimmert hätte, dass man sie überdeutlich hätte sehen können.
Natürlich ist MRT/CT kein Zuckerschlecken, aber selbst wenn bei den Untersuchungen wirklich gar nichts festgestellt wird, habe ich zumindest hinterher die Gewissheit, dass mein Hund tatsächlich gesund ist. Das wäre es mir in diesem extremen Fall, den @GhAres uns hier beschrieben hatte, allemal wert. Und einen Trainer kann ich mir danach immer noch suchen, wenn es denn notwendig ist.