Ganz ehrlich? Nach teilweiser Forenmeinung wäre mein Hund wohl nicht ausreichend ausgelastet. Ich gehe morgens und abends kleine Pullerrunden mit ihm und mittags geht mein Mann (am Wochenende ich) eine große Runde. In der Regel ist die große Runde maximal eine Stunde, nur selten länger.
Ja, wir faxen dann auch mit Janosch rum, machen mal ein Rennspiel oder ein kurzes Dummyintermezzo, aber zu 90% besteht unser Spaziergang einfach nur aus Spazieren gehen.
Ansonsten liegt er tatsächlich recht viel draußen auf dem Grundstück. Oder er ist drin bei uns, wo er in der Regel schläft oder zu kurzen Schmuserunden kommt.
Was ich hier viel lese sind tägliche Spaziergänge von minimal 2 Stunden (einer), dabei mehrmals zwischendrin UO/Dummyarbeit, zweimal die Woche zum Agility, zweimal ins Freilaufgebiet um Sozialkontakte zu pflegen und und und...
Ich persönlich bin mit unserer Haltung zufrieden. Der Hund erhält die Möglichkeit seine Umwelt zu erkunden und soziale Kontakte zu pflegen, gleichzeitig dreht sich meine Welt aber auch nicht nur darum ihn zu bespaßen und zu beschäftigen. Somit würde mein Hund - im Vergleich zu manch anderem DF-Hund - wohl zu der Kategorie der wenig beschäftigen gehören.
Allerdings, meine auch ich dass die Rasse passen muss.
Janosch ist als Berner Sennenhund sehr genügsam. Ist das Pensum zuviel, überdreht er schnell oder ist völlig erschöpft. Wir sind am Samstag von einer Woche Urlaub an der Ostsee zurückgekommen. Da sind wir sicherlich am Tag 4-5 Stunden mit dem Hund unterwegs gewesen. Nicht immer gelaufen, auch im Café etc. - er ist heute noch völlig erschlagen von dem Urlaub und möchte nicht mal raus gehen sondern liegt die ganze Zeit im Flur und schläft.
Will sagen, einen JRT oder einen Husky bspw. kann ich mich jetzt schlecht als genügsame Hofhunde vorstellen. Die haben meiner Meinung nach auch andere Ansprüche. Vielleicht gibt es sie, die zufriedenen Hof-Jackies die nicht den kompletten Garten auseinandernehmen.
Für mich persönlich kommt aber ein Hund der nicht eine - ich sage jetzt mal nicht bös gemeint - gewisse Anspruchslosigkeit und eine gewisse Hoftreue hat nicht für die von mir beschriebene Haltung in Frage. Sprich, ich würde mir keinen Husky halten wenn ich ihn nicht seiner Rasse entsprechend auslasten kann.
Ja, ich bin der Meinung dass heute oft zuviel Hype um die Hundehaltung gemacht wird, gleichzeitig bin ich aber auch der Meinung, dass ein wirklicher 24 h- Hofhund nicht wirklich beschenkt in seinem Leben. Er hat kaum sozialen Kontakte in seinem Umfeld, verbringt die Nacht allein draußen fern von seinen Sozialpartnern, lernt kaum was von seiner Umwelt kennen.
Sicherlich kann ein Hund so leben. Meine persönliche Wunschvorstellung von Hundehaltung ist es nicht.
Ich möchte meinen Hund um mich haben, schon dass allein schließt bei mir eine reine Hofhaltung aus. Außerdem hat Janosch bei uns ja durchaus eine Aufgabe: nämlich bewachen. Da fühle ich mich nachts aber ehrlich gesagt wohler wenn der Hund im Haus schläft als wie wenn er draußen ist.