Da hast du definitiv den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich musste von Anfang an sehr darauf achten, dass er genügend Ruhephasen und Schlaf bekommt, weil er sich halt - welpentypisch - an allem "hochschraubt" was so zu finden ist.
Unser Hauptaugenmerk liegt auch auf "Ruhe lernen" und "Langeweile aushalten".
Er hat sehr strukturierte Schlaf- und Wachzeiten, die sich super eingespielt haben und an die er sich auch gut "hält" inzwischen. Es passiert auch nicht mehr so oft, dass ich ihn zur Ruhe "zwingen" muss. Anfangs war das wirklich das "Problem", einfach auch, weil die Beiden untereinander sehr viel gespielt haben und ich das dann irgendwann immer abbrechen musste, weil er sich daran total hochgeschraubt hat.
Jetzt wo du es so ansprichst, merke ich, dass es wirklich damit zusammen hängt. Je besser sich die Ruhephasen hier einspielen, desto weniger nagt er auch Dinge an.
Ich schreibe natürlich gerne unseren Tagesablauf bzw. was wir am Tag so machen:
1x am Tag gehe ich mit ihm so 15-20 Minuten alleine spazieren. Da passiert nichts, außer das wir eben an der Leine die Nachbarschaft erkunden. Er darf überall schnüffeln, wir üben natürlich automatisch "Nein" und "Aus", weil er halt alles in den Mund nimmt. Ansonsten mach ich da aber nichts noch zusätzlich.
1x am Tag geh ich mit den Beiden 30-40 Minuten in den Garten. Da spielen die Zwei untereinander sehr viel, schnüffeln zusammen, ich übe ein bisschen Rückruf immer mal wieder zwischendurch und halt "Nein" und "Aus" wieder ganz automatisch, weil siehe oben.
Dann gibts für ihn noch die Löserunden alle 3 Stunden (aktuell) da passiert aber wirklich nichts außer eben Lösen. Wir sind da maximal 4-5 Minuten pro Runde draußen.
1x am Tag wird in der Wohnung noch ein bisschen Kopfarbeit gemacht. So 5 Minuten maximal, je nachdem wie er mitmacht. Wir üben dann meistens Impulskontrolle (Ich werfe ein Stück Futter, er muss warten bis ich ihm die Freigabe gebe) oder ähnliches.
Ich achte auch sehr darauf, wie er drauf ist. Wenn jetzt z.B. bei dem längeren Spaziergang etwas total aufregendes passiert, das sein Gehirn sehr beansprucht, lasse ich das Üben später auch wegfallen.
Ansonsten spielt er über den Tag verteilt auch in der Wohnung mit Carlie und bekommt zwischendurch was zu kauen. Jetzt im Zahnwechsel hat er immer etwas zum Kauen zu Verfügung, das ich ihm aber wegnehme, wenn er sich daran hochschraubt und ich merke, dass er eig. schon total müde ist. Gleiches gilt für das Spielen mit Carlie, das ich irgendwann abbreche. Er nimmt das auch inzwischen super an, fällt dann quasi sofort um und pennt. Anfangs war er dann natürlich eher nölig und hat dann auch eher mal in den Teppich etc. gebissen.
Sein Rythmus ist tagsüber sehr klar und etwa so: Eine Stunde wach, 2 Stunden ruhen/schlafen, Raus, ggf. Futter, eine Stunde wach, 2 Stunden ruhen/schlafen, Raus, ggf. Futter, Eine Stunde wach... usw.
Zum Abend hin schläft er immer mehr. Da kann es dann auch sein, dass er mal 3 Stunden schläft. Am Anfang ist er da noch sehr krass aufgedreht, weil die Reize halt einfach noch zu viel waren und er drüber war. Jetzt hat sich das gut eingependelt.
Wenn er wach ist, spielt er oft so 20-30 Minuten mit Carlie. Etwa 2-3 Mal am Tag. Wobei das auch grade von alleine weniger wird, wiel die Große oft schnell die Lust verliert. War ja vorher noch alles "neu und toll" und jetzt ists Alltag. Momentan ist diese Wachphase aber sowieso mehr mit Kauen auf Kauzeug ersetzt, weil er dieses Bedürfnis durch das Zahnen halt auch verstärkt hat.
Abends sieht es eig. immer so aus, dass er ab 20-21 Uhr schon im Wohnzimmer tief schläft und auch davor ruhig rumliegt und mit uns Fernseh schaut oder sich mit Kauzeug ruhig beschäftigt. Dann kommt er nochmal um ~23 Uhr raus, wenn wir uns Bett gehen und er schläft dann bis 7 Uhr durch.
Eine Schnüffelkiste wollte ich den Beiden sowieso heute anbieten, das trifft sich ja!