Vielleicht kann ich ja auch noch ein paar Erfahrungen beisteuern...
Meine Aussielady hatte 3 Würfe und bei allen Welpen gab es eine "Hosenbein-Zottel-Phase" irgendwann zwischen der 5. und 8.Woche. Manche Welpen haben 3mal gezottelt, bei anderen dauerte es eine Woche - beim 3.Wurf war einer dabei, der brauchte 4 Wochen...
Bei den leichteren Fällen habe ich gequiekt und es war vorbei. Die nächste Stufe war das Ignorieren: still(!!!) stehenbleiben, nicht hingucken, abwarten bis Ruhe ist, langsam weitergehen. Die härteren Kollegen fanden das Zotteln so toll, daß ich ignorieren konnte bis übermorgen - typisch selbstbelohnende Aktion - und daher dazu übergegangen bin, sie mit einem leichten Schnauzgriff von der Hose abzupflücken. Die Hand hat dann den Welpen NICHT weggeschubst oder sonstwie weiterverfolgt, sondern hat einfach nur den Grenzbereich angezeigt. Bei dem oben erwähnten Zottelmonster habe ich dann einfach Gummistiefel angezogen - darein zu beißen ist offensichtlich nicht selbstbelohnend... Nach einer Weile war es dann schlicht vergessen.
Auf dem Sofa oder Stuhl sitzend kann man einfach die Beine hochlegen, um den Spaß zu nehmen.
Du hast offensichtlich ein besonders munteres Exemplar erwischt! Aber Du hast ja auch schon einige Gesetzmäßigkeiten herausgefunden, wann die Zwickerei besonders leicht auszulösen ist. Kannst Du Dich mit Kauseil/Gummitier/Spiellappen oder sonstwas bewaffnen und dann in der Sekunde BEVOR es losgeht ihr das Spielzeug anbieten? Im Zweifelsfalle am Spielseil durch den Garten führen, bis etwas Ruhe einsetzt.
Oder in dem Moment, in dem sie auf Dein Stoppsignal reagiert (auch wenn es noch nicht die total gute Reaktion ist), mit dem Spielzeug und Spiel belohnen. Auf jeden Fall die Haifischzähne auf legale Objekte lenken, und das immer wieder.
Wenn Du den Eindruck hast, sie meint Dich persönlich beim Zwicken - schütze Dich indem Du eine Grenze setzt. Wenn die Göre beißen kann, kann sie auch gleich lernen, daß das unerwünschte Konsequenzen haben kann! Nimmt die Frechheit überhand, ist meiner Meinung nach (und der Meinung meiner Hündin auch) durchaus ein Schnauzgriff angesagt. Der kann dann ganz elegant überleiten von Abgrenzen über Ruhighalten bis Entspannungsstreicheln...
Die Box brauchte ich übrigens für meinen Turbo-Schlingel dann auch noch. Die Läufer kamen mit ihm nicht zurecht und brachten ihn wieder - völlig außer Rand und Band, alle Grenzen überschreitend bzw. gar nicht erst wahrnehmend. Damit die erwachsenen Hunde und ich auch mal Ruhe hatten, kam er in die Box: in der ersten Viertelstunde gab es Gezeter, dann kam er zur Ruhe. Seitdem hat er sich selbst dorthin zurückgezogen, wenn er mal Streß hatte und auch freiwillig dort drin geschlafen. (Dazu sollte ich aber anmerken, daß er die Box als positiven Ort schon aus der Wurfkistenzeit kannte). Richtig aufgebaut ist die Box ein magischer Ort!
Viel Spaß noch mit der Kleinen!
Dörte und Kiebitz & Bolle