Hallo die Damen und wenigen Herren (zumindest habe ich das Gefuehl, dass das hier so ist),
ich verbringe meine Wochenenden als Gassigeher im oertlichen Tierheim. Vor nicht allzulanger Zeit habe ich dort (leider nur) einmal einen Husky ausfuehren duerfen. Leider fuer mich, haette den und die Rasse gerne besser kennengelernt, gut fuer ihn, denn er wurde schnell vermittelt. Ich hatte vorher keine Ahnung von Huskies, finde es aber die schoensten Hunde weil sie noch ein uriges Format haben, das Fell ist flauschig und die Augen sind der Hammer. Also einige Informationen zur Rasse eingeholt, Jagdtrieb, Laufdrang, Dickkoepfigkeit, Fellpflege... Mein Bild der Huskies war das der untrainierbaren Individualisten. Nun habe ich aber keine Ahnung wie sich der Alltag mit einem Husky und seine Art darstellen. Man liest dann zwar "die haben Jagdtrieb", aber wie schlimm ist das denn? Unsere Irish Setter sind auch abgehauen. Sonntag erst, 2h Spaziergang, zweimal war er weg. Er kommt dann nach etwa 5min wieder zurueck, aber solange steht man da ohne zu wissen wo er hin ist. Ist das bei nem Husky auf so, dass er dann recht bald wiederkommt oder muss ich warten bis er im Tierheim abgegeben wird? Denn meinen Hund immer nur an der Leine zu lassen kann ich mir nicht vorstellen.
Wie ist das denn mit dem Spieltrieb? Dachte vorher, dass Huskies eigentlich nur Laufen und sonst zu wenig zu begeistern sind. Nun hatte mein Tierheimhusky aber Spass am Ballwerfen (nur das Apportieren war nicht seins) und auch am Zerren. Apportieren kann unser Setter auch nicht, der will immernur, dass ich hinter ihm herlaufe und ihm den Ball klaue. Moegen eure Huskies Apportieren oder Frisbee oder Reizangel? Macht ihr mit denen Such/Schnueffelspiele? Ich hatte schon den Eindruck das mein Tierheimhusky seine Nase nicht so oft auf dem Boden hat wie die anderen Hunde im Tierheim die ich sonst ausfuehre.
Und die Erziehbarkeit? Der Tierheimhusky hat in der Tat nicht gehoert. Gut, ich hatte ihn nur einmal und da erwarte ich von so einem Hund nicht, dass er alles tut was ich will. Aber der war so ignorant, dass ich ueberlegt habe, ob der nicht taub ist. Wenn ich da an unseren Setter denke ist das problemloser. Gut, meine Mutter hat bei ihm das Meiste an Erziehung gemacht (ich wohne ja nicht mehr zuhause), aber wenn er an der Leine zu weit vorne lauft zieht mein etwas an der Leine und er kommt rueckwaert neben einen, problemlos. Wenn man ihn ableint wartet er meistens auf sein "lauf"-Befehl und wenn er das mal "vergisst", dann bricht er seinen Surmlauf sofort ab und kommt auf Kommando zurueck. Kann ich sowas bei nem Husky gleich vergessen? Die gehen einfach nicht bei Fuss und alles was ueber Komm, Bleib, Sitz, Platz hinausgeht waere ein Wunder?
Und die Pflege: Nun muss man die ja mal buersten, aber ist das aufwaendiger als bei nem Setter? Der hat ja unten rum auch laengeres Fell und wurde von meiner Mutter 1-2mal die Woche gebuerstet.
Und das Laufpensum? Auch wenn man bei einem Setter nicht unbedingt an Laufmaschine denkt: er ist eine! Mein Vater radelt durch den bergigen Wald fuer drei Stunden, >10km, waehrend der Zeit sprintet der ohne Unterlass durch die Gegend. Ich denke immer nur, dass der gleich tot umfallen muss. Da KANN ein Husky nicht krasser sein.
Tja, so sind meine Eindruecke von Huskies. Und wie sieht es in der Realitaet aus? Ich frage mich naemlich gerade welchen Hund ich moechte, wenn ich endlich die Moeglichkeit habe. Liegt mir ein Husky und was erwartet mich da? Oder doch lieber ein Deutsch Kurzhaar mit Schnueffelnase? Oder den (obligatorischen) Labrador ohne all die Probleme mit exzessivem Auslauf, Jagdtrieb und Fellpflege? Das heisst jetzt nicht, dass ich mich nicht mit nem Hund beschaeftigen will, aber man muss sich das Leben ja nicht schwerer machen als noetig. Vorallem wenn man selbst nicht der Held auf dem Fahrrad ist und das Interesse eher im Bereich Feinstoffsuche und ZOS liegt als beim Bike-Joering (oder wie man das schreibt)