Hallo,
ich gehe seit einigen Wochen mit dem Hund vom verstorbenen Großvater meines Freundes Gassi, ca. einmal wöchentlich.
Der Hund heißt Bella, ist ein Grand Griffon Vendéen (Jagdhund, Risshöhe ca. 65-70 cm) und ich glaube über 10 Jahre alt.
Der Großvater war Jäger und Bella ist eine ausgebildete Jagdhündin. Die Tante meines Freundes hat sie aufgenommen, hat selber eine GrandGriffonVendéen-Schnauzer-Mischlings-Hündin (Kimba) und ist meiner Meinung nach ein wenig mit beiden überfordert. Sie meint beide würden schlecht hören...
Kimba ist noch recht jung, vllt 5 Jahre und kam aus schlechter Haltung. Sie zieht gerne, aber wenn nicht die Tante, sonder mein Freund und ich mit den Hunden gehen, geht das mit viel Erinnern, dass sie Fuß zu laufen hat, eigentlich recht gut. Von der Leine lassen kann man sie leider nicht.
Bella (weswegen ich hier eignetlich rein schreibe) hörte auf den Großvater wie eine Eins, bei der Tante nicht. Sie wird von ihr wegen ihres hohen Alters betüddelt und muss eigentlich kaum etwas machen um Leckerlies zu bekommen.
Sie hat durch einen Gendefekt keine Unterwolle, das heißt ihr Fell ist ganz weich (sollte eigentlich eher rau sein) und verknotet schnell. Der Großvater hat sie immer sehr gut behandelt, sie ist auch ein unglaublich lieber und gut erzogener Hund, aber gebürstet und gebadet wurde sie nie. Sie war eben ein "Arbeitshund" der aber natürlich auch in der Familie lebte und sehr geliebt wurde. Nur Hygiene und "gutes Aussehen" war ihnen für den Hund nicht so wichtig, hauptsache das Tier war glücklich. Da sie Wasser und Bürsten, wie eigentlich alle Hunde nie so mochte, wurden ihr immer nur die verfilzten Stellen aus dem Fell geschnitten. Ihr macht das garnichts, aber dadurch hat sie jetzt im Alter von ca. 10 Jahren ihre Angst vorm Waschen und Bürsten nicht verloren und mittlerweile hat sie richtig Panik davor. Auch weil die Tante versucht hat sie mal sauber zu bekommen und das schief gelaufen ist (sie hat das Bad demoliert und ein Schränkchen von der Wand gerissen...)
Ich habe jetzt ganz langsam angefangen: Leckerlies auf eine gaaaaanz weiche Bürste gelegt und hingehalten (hat sie Angst vor gehabt, ist eigentlich total verfressen, und ist weggelaufen)... nach einigen Wochen habe ich es jetzt geschafft sie orgentlich zu bürsten. :)
Allerdings stinkt sie sehr, weil sie wie gesagt noch nie gewaschen wurde, und ich denke mir, das tut einem Hund doch auch bestimmt mal gut, wenn der ganze Siff endlich mal aus dem Fell ist... oder?
Zumal sie diesen Gendefekt mit den Haaren hat, die immer verknoten...
Die Frage ist jetzt: Wie bekomme ich diesen extrem wasserscheuen, alten aber sehr starken, großen Hund sauber???
Die zweite Sache ist: Sie hat bisher immer nur ein Würgehalsband getragen, hat aber bei dem Großvater nie wirklich darunter gelitten, weil sie bei ihm ja so gut gehört hat.
Jetzt wohnt sie bei der Tante und wenn die mit den beiden geht, dann kann ich mir vorstellen, dass das nicht so angenehm für Bella ist.
Außerdem hat sie durch den Haar-Defekt das Problem, dass ihr die Haare ständig vor den Augen hängen. Die haben einfach keinen Halt und fallen ständig runter. Es geht sogar so weit, dass sie häufig gegen vertikale Dinge (Zäune, Laternen etc.) läuft, weil sie diese einfach nicht sieht. Generell sieht sie recht schlecht und neigt dadurch dazu sich ab und zu zu erschrecken, vor allen Dingen, wenn andere Hunde "plötzlich" auftauchen. (Ich zeige ihr deshalb andere Hunde schon frühzeitig, dann erschrickt sie nicht so.)
Daher habe ich gefragt, ob sie nicht auch ein Geschirr tragen könnte, gerade weil man da auch, wenn es mal nötig ist besser festhalten kann und ich denke, dass es gegenüber einen Halsband (gerade auch ein Würgehalsband) wesentlich angenehmer zu tragen ist.
Die Tante meinte aber, dass sie dann nicht hören würde, und weil Bella einen Tumor am Ellenbogen hat, das dann daran reiben würde.
Habe aber trotzdem mal eins von Kimba bei ihr ausprobiert (in Kombination mit dem Halsband, für alle Fälle) und es ganz groß gestellt, sodass es quasi recht labberig war und dadurch nicht an den Tumor kam, aber es saß eben nicht richtig...
und siehe da: nacher konnte ich das Halsband sogar abnehmen und es hat geklappt
Jetzt habe ich vor evtl. ein Geschirr (gebraucht) zu kaufen, oder selber zu machen (habe als Studentin nicht soviel Geld) was nicht an dem Tumor reibt.
Wie gesagt, der befindet sich am Ellenbogen eines Vorderbeines.
Hat da jemand eine Idee, wie das aussehen muss? Wie man soetwas selber machen kann? (hab schon viele Anleitungen für normale Geschirre gefunden)
Oder sollte ich das wegen des Tumors lieber lassen?
Und abschließend habe ich noch einen Frage wegen dem Fell: Soll ich die Augen weiter freischneiden oder lieber nicht?
Die Tante meint man soll das nicht zu sehr schneiden, sonst wachsen die Wimpern in die Augen. Mir ist klar, dass das normalerweise nur passiert, wenn man die Haare zu kurz schneidet und die Wimpern erwischt. Aber wie sieht das bei einem Hund aus, der diesen Gendefekt hat?
Die Augen werden schon immer ein wenig freigeschnitten (mit einer großen Schere, damit das Verletzungsrisiko so gering wie möglich ist) aber da hängen trotzdem immer noch 3 cm lange Haare vor den Augen. Kann man da nicht noch mehr abschneiden, damit sie besser sieht? (Die paar cm die jetzt immer ab kommen bringen zwar ein wenig was, aber ich denke da geht eigentlich noch mehr bevor man die Augen erreicht.)
Das mit dem Hochstecken der Haare wäre eigentlich auch eine gute Möglichkeit, aber dazu sind die geschnittenen Haare jetzt leider zu kurz und Bella rennt auch total gerne durch Büche und da würde so eine Spange echt stöhren...
Die Augenflüssigkeit hat auch die Haare drum herum braun gefärbt (wurde ja auch nie gewaschen) und in den Ohren sind die Haare auch braun.
Ich weiß das sind ganz schön viele Fragen, aber ich hoffe ihr könnt mir da helfen.
Liebe Grüße
Seli