Ich vermisse auch die Weihnachten meiner Kindheit.
Heiligabend waren wir immer unter uns. Es startete quasi mittags mit TV. Unser Michel gucke ich bis heute noch immer an Heiligabend. Nachmittags ging es in die Kirche, dann gab es ein festliches Essen und anschließend mussten wir beiden Kinder in unsere Zimmer und durften erst wieder raus, wenn das Glöckchen klingelte, als Zeichen, dass das Christkind da war. Am 1. Weihnachtstag ging es dann zu meinen Großeltern mütterlicherseits, wo die ganze Familie aufschlug. Alle Cousinen und Cousins usw. Mein Opa, der leidenschaftlich gerne und gut gekocht hat, hat dann immer unsere Lieblingsgerichte gemacht, da standen dann oft 6 oder 7 Gerichte auf dem Tisch zur Auswahl und es war einfach nur schön mit allen zusammen zu sein. Am 2. Weihnachtstag dann kam meine Großmutter väterlicherseits zu uns. Meine Mutter hat aufwendig gekocht und irgendwie habe ich den Tag trotzdem immer blöde gefunden, da meine Oma sich immer so hofieren lies und alles nach ihrer Nase tanzen musste. Sie hat auch immer das TV Programm bestimmt und wir mussten Abends immer Stars in der Manege gucken.
Am meisten vermisse ich den 1. Weihnachtstag. Als mein Opa starb haben wir es noch einige Jahre bei meiner Oma aufrecht gehalten. Es gab dann aber nicht mehr die Lieblingsgerichte (was würde ich heute drum geben, noch einmal seine legendäre Sauce essen zu dürfen) sondern jeder brachte irgendwas mit. Aber irgendwann zog Oma dann als ihre Demenz immer schlimmer war in das Altersheim und das war es dann mit der großen Familienzusammenkunft an Weihnachten.