Aus den USA gibt es ja schon einige Berichte und das meiste kann ich so bestätigen für unsere Region (Kleinstadt).
Generell hat wirklich fast jeder einen Hund. Die meisten dürfen mit ins Haus und auch aufs Sofa und werden auch geliebt. Crates während der oft langen Abwesenheit sind sehr verbreitet. Gassi gehen geschätzt weniger als die Hälfte der Hunde und die die gehen gehen meistens nicht sehr lange und nicht unbedingt täglich. Dafür machen sich viele Hunde häufig selbstständig und streunen eben alleine los. Viele Hunde erlebe ich als sehr aufgedreht und daher werden sie meistens einfach weggesperrt wenn man zu Besuch wo ist.
Es gibt auch das andere Extrem (besonders in "schlechten" Nachbarschaften), dass Hunde nur angekettet, unterernährt, nicht medizinisch versorgt, ohne Schutzhütte draußen leben. Das ist aber nicht die Mehrheit der Hunde. Und es gibt auch immer wieder Probleme mit illegalen Hundekämpfen. Da ist die Polizei aber schon hinterher und ich kann da nicht so ganz einschätzen was Gerüchte sind und was der Wahrheit entspricht. Aber man wird regelmäßig gewarnt seinen Hund nicht im Garten alleine zu lassen (für viele die Alternative zum crate), weil sie angeblich gestohlen werden und für Kämpfe bzw. Training zum scharf machen genutzt werden.
Viele Hunde werden nicht kastriert (für viele aber auch einfach eine Kostenfrage glaube ich) und es gibt daher einfach viel zu viele. Die Tierheime (die meistens Streuener gebracht bekommen) haben da sehr unterschiedliche Regeln wie sie vor gehen, aber eingeschläfert wird generell sehr viel. Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten, medizinischen Problemen, alte, scheue oder oft pitbulls und deren Mixe (und davon gibt es viele) haben häufig wenige Chancen. Aber auch absolut liebe, einfache, junge Familienhunde werden, wenn das Tierheim voll ist, regelmäßig eingeschläfert. Viele rescues engagieren sich und alle Tierschutzhunde (selbst Welpen mit 8 Wochen) werden kastriert vermittelt.
Ich denke trotzdem vielen Hunden hier geht es relativ gut. Geliebt werden die meisten, was aber nicht immer in (meiner Ansicht nach) artgerechter Haltung und Beschäftigung endet. Gerade tierliebe Leute haben auch oft mehrere Hunde und sind gar nicht (körperlich) in der Lage mit denen spazieren zu gehen. Dafür haben die meisten eben ihren Garten. Die Situation im Tierschutz ist dagegen sehr traurig hier vor Ort. Es gibt aber teilweise auch Projekte bei denen die Tiere von hier in Bussen in andere Staaten (meist im Norden) gefahren werden und dort vermittelt werden, da dort die Situation deutlich besser ist.
Ach ich könnte dazu noch so viel schreiben...