Ich oute mich auch als Einzelhundehalter. Sehr schön dass wir auch mal eine Plattform haben. :) Manchmal hat man ja schon das Gefühl im dogforum in der Unterzahl zu sein. Bei uns ist es eine bewusste Entscheidung die wir bisher eisern einhalten, auch wenn es manchmal schwer ist.
Derzeit hätten wir perfekte Bedingungen für einen Zweithund. Eigenes Haus mit großem Garten und schöne, recht einsame Spazierwege in der Umgebung. Aber wir werden in der Zeitspanne des Hundelebens vermutlich wieder umziehen (evt mehrmals) und das ist schon schwierig genug mit einem Hund. Auch leben wir weit weg von unseren Familien und sind daher auf Fremdbetreuung angewiesen, was wirklich schnell teuer wird.
Ganz ehrlich hat auch Herr Hund (30kg) schon verdammt viel Kraft und Power, die er dank Jagdtinstinkt hin und wieder auch plötzlich einsetzt. Ein zweiter geht schon, aber das erfordert dann schon manchmal viel Kraft (und macht das vorausschauende Spazieren gehen auch nicht einfacher). Und bei einem kleinem Zweithund hätte ich außerdem Angst ihn zu verletzen. Ich bin schon mal auf einen Pflegi getreten als ich einen Ausfallschritt machen musste, das war nicht schön, auch wenn nichts schlimmes passiert ist.
Schade finde ich es manchmal weil unser Hund einfach vom Charakter her der geborene Zweithund ist. Er freut sich unglaublich über andere (verspielte) Hunde und ist unglaublich sozial mit anderen Hunden. Jeder darf in sein Haus, mit seinem Spielzeug spielen und er ist unglaublich geduldig mit Hunden die er kennt. Beim Spazieren gehen treffen wir allerdings nur sehr selten andere Hunde.
Unsere Lösung momentan ist daher das regelmäßige Aufnehmen von Pflegehunden. Gerade Samstag ist ein neuer eingezogen. Unser Hund hat Spaß daran (wir auch), wir haben nur geringe Mehrkosten (nur das Futter) und der Mehraufwand ist zeitlich begrenzt. Wenn sich unsere Lebensumstände ändern haben wir aber eben nur einen Hund für den wir verantwortlich sind (evt Kosten für Betreuung etc) und dem wir gerecht werden müssen.
Bei fast jedem Pflegi kommt man zwar wieder ins Grübeln ihn nicht doch zu behalten, aber ich merke auch jedes Mal wenn sie ein neues zu Hause finden, wie viel einfacher es doch mit nur einem Hund ist! Auch wenn es natürlich nicht ganz zu vergleichen ist, weil jeder Pflegehund nur vergleichsweise kurz da ist und das daher nicht so eingespielt sein kann wie mit einem langfristigen (erzogenem) Zweithund. Aber ich mag die Herausforderungen und meist dauert es nur ein paar Tage bis nach der Vermittlung wieder der nächste Pflegi einzieht, weil ich einfach nicht nein sagen kann wenn es wieder heißt, "entweder du nimmst ihn oder er wird diese Woche wahrscheinlich eingeschläfert"...
Aber eigentlich bin ich (momentan?) überzeugter Einzelhundehalter und hier gut aufgehoben.