Beiträge von Cherubina

    Ganz superdumme Frage: Der Bulle hat ja keine Hörner, was soll der denn machen? Überrennen und zertrampeln?


    Ein Bulle braucht keine Hörner um einen Menschen tödlich zu verletzen.

    In dem verlinkten Video siehst du, wie die agieren. Kopf nach unten und Richtung Boden stoßen, die Vorderbeine sind auch prima Waffen.

    Der Bulle im Video mit den Jungs ist nicht kurz vor Angriff, man hat bei dem Abstand schon noch Zeit zu beobachten und zu reagieren, aber ich wäre da auch lieber schwimmen gegangen als die direkte Konfrontation zu suchen!


    Es kommen in der Landwirtschaft regelmäßig Menschen durch Bullen zu Tode.

    Das besagter Hund nicht zur Pruefung antreten durfte, lag doch nicht am Merle. Der Nachweis lag doch vor.


    Und ja, ich finde es unfassbar, wenn ein Hund mit NBT nicht als Rettungshund geprueft wird und zeitgleich Hunde die nicht mal geraeuschlos atmen koennen + dilute sind, usw. lustig auf Pruefungen laufen..

    Nur der Vollständigkeit halber:

    Auch Dilute und Brachycephalie sind bei den den Johannitern raus. Letztere gibt es halt sowieso so gut wie nie.

    Ich bin mir nur nicht sicher inwieweit es da später noch andere Entwicklungen gab. Der Vortrag, den ich gehört habe, war meine ich im Herbst und da war von neuen Auslegungsrichtlinien die Rede...

    Ich war bei einem Vortrag zu diesem Thema Ende November 24 und dabei wurde Bezug auf das Dokument im Link genommen.


    Wird dies von allen Johanniterstaffeln so gehandhabt?

    Unser Vortrag war irgendwann im Oktober und es wurde Bezug genommen auf einen Entwurf der Regierung zur Konkretisierung des Qualzuchtparagrafen. Also noch nichts fertiges, aber eben noch strenger als bisher schon.

    Die bisherigen Maßnahmen sollen aber natürlich dem geltenden Recht entsprechen.


    Ja, die Johanniter handhaben das einheitlich. Andere Verbände (also DRK, Malteser, ASB usw.) haben dazu bisher aber keine konkreten Vorgaben.

    Kooikeroo

    Vielen Dank übrigens für den Link. Dort wird die Rettungshundearbeit ja tatsächlich ausdrücklich ausgenommen.


    Ich bin mir nur nicht sicher inwieweit es da später noch andere Entwicklungen gab. Der Vortrag, den ich gehört habe, war meine ich im Herbst und da war von neuen Auslegungsrichtlinien die Rede...

    Vorangetrieben hat das wohl maßgeblich eine Amtsveterinärin, die auch bei den Johannitern engagiert ist. Vieles von dem, was sie bei einer Infoveranstaltung referiert hat konnte ich nicht nachvollziehen, vor allem aber die Gewichtung von Qualzuchtmerkmalen...


    Ihre Begründung war, dass optisch eindeutig sichtbare Qualzuchtmerkmale in der öffentlichen Wahrnehmung Begehrlichkeiten wecken. Sobald als ein Hund als Rettungshund "auftritt" - dabei denkt man eben nicht nur an Einsätze, sondern auch an Vorführungen, Werbeflyer etc. - könnte der Wunsch entstehen auch "so einen" Hund haben zu wollen.

    Da liegt ja der Sinn des Verbotes des Zuschaustellens.

    Ich persönlich könnte auch gut damit leben, wenn man darauf verzichtet NBTs, Merles u.ä. bei Vorführungen oder auf Flyern zu zeigen, die Johanniter beziehen es aber auf die gesamte Rettungshundearbeit, da diese ja nicht hinter verschlossenen Türen stattfindet.

    Ich war gestern bei einer Rettungshundeprüfung und konnte das erste Mal erleben, dass die Johanniter die Umsetzung des Verbots des Zurschaustellens von Qualzuchten wirklich umsetzen.

    Über die Auslegung des Ganzen hatte ich hier schonmal berichtet und auch über die sehr einseitige Betrachtung (Merle ist generell abzulehnen und darf vorübergehend noch mit genetischem Nachweis geprüft werden, das kann sich aber in nächster Zeit verschärfen, blaue Augen und viele weiß stehen auch grundsätzlich auf der Abschussliste, zu riesigen Hängeohren sagt man aber erstmal nichts... nur als Beispiele). Es gab viele Diskussionen, viel Kritik und ich weiß nicht wohin sich das entwickelt. Bisher sind die Johanniter auch der einzige Verband im Rettungshundewesen, der da überhaupt konkrete Vorgaben macht.


    Nun ja. Gestern sollte ein blue merle Aussie mit NBT zur ersten Prüfung antreten. Gentest fürs Merle (also zum Ausschluss von Double-Merle) lag vor. Allerdings hatte die Staffel die Rute wohl ausgeblendet.

    Das arme Mädel wurde mit ihrem Hund nach Hause geschickt. NBTs sind nicht mehr zur Prüfung zugelassen. 4 Jahre Ausbildung hin oder her. Sie hätte Bestandsschutz gehabt, wenn sie schon geprüft gewesen wäre. So bleibt nur ein Wechsel des Verbands oder ganz aufhören...


    Mir und allen anderen tat sie unheimlich leid und ich habe mich ziemlich über ihre Staffelleitung geärgert, die sich nicht vernünftig informiert und das Mädel so auflaufen lässt.

    Ich habe heute Nachmittag nach der Arbeit eine wunderschöne Tour gemacht, in einem Gebiet, das ich ganz neu entdeckt habe.


    Bei uns im Vogelsberg gibt es ja die Vogelsberger Extratouren und die Geotouren. Die meisten davon bin ich inzwischen z.T. mehrmals gelaufen. Zusätzlich gibt es tolle Wanderwege in Wartenberg und natürlich unzählige Strecken, die ich hier in den letzten 10 Jahren für mich entdeckt habe.


    Und zum ersten Mal bin ich nun im schönen Schwalmtal gelaufen. Auch hier gibt es toll ausgeschilderte Routen. Ich bin aber meinen eigenen Weg gegangen, am Wolfszählteich und dem Alarstein vorbei...


    Auf 12 km habe ich genau zweimal jemanden getroffen! Das ist für mich echt eins der tollen Dinge hier. Geheimtipp für Wanderer mit Hund in Hessen.


    Nur Fotos kann ich wenig beisteuern. Am Altarstein habe ich eins gemacht, auch wenn ich den größer erwartet hatte.


    Ich mag mich ja in der Rolle derjenigen, die die Vorurteile nicht erfüllt...

    Ich habe Border Collies aus Showlinie, die was arbeiten dürfen.

    In der Rettungshundearbeit werde ich nicht selten gefragt, ob das Arbeitslinie ist (denn sonst könnten sie ja nicht so arbeiten, wie sie es tun).

    Auf Ausstellungen fallen wir aus dem Rahmen, weil wir das Ganze nicht so ernst angehen und sorgen für überrachte Gesichter, wenn die Leute erfahren, dass meine Hunde, die durchaus vordere Plätze belegen, tatsächlich etwas arbeiten.


    Beim Hüten werden wir schnell entlarvt, aber auch da waren schon Leute dabei, die offensichtlich deutlich weniger von den Hunden und auch von mir erwartet haben.



    Und auch Vorurteile wie: mit 5 Hunden kann man ja nirgendwo hin, die sind nicht kontrollierbar, die müssen unterzogen sein... widerlege ich gerne.

    Ich erlebe die weißen Schäferhunde auch sehr häufig als übermäßig zurückhaltend und eher unsicher.

    Hätte man mich gefragt, mit welchen Problemen bei dieser Rasse und diesen Umständen zu rechnen ist, hätte ich die Ängstlichkeit wahrscheinlich als allererstes genannt.


    Die Maus kann trotzdem später ein alltagskompatibler Hund werden, ich sehe da keinesfalls schwarz.

    Ich würde den Fokus jetzt auch erstmal auf die Alltagsgewöhnung setzen. Viele gemeinsame schöne und sichere Momente.



    Was ich wichtig finde, ist der Umgang mit Situationen, wo sie ängstlich reagiert.


    Nehmen wir die Nachbarin mit dem Rollator:

    Szenario 1: Nachbarin kommt frontal auf euch zu, spricht dich an, spricht den Hund an, Hund versucht zurückzuweichen, ist ängstlich. Daraufhin lockst du sie frontal, die Nachbarin beugt sich vor und spricht auf sie ein, aller Fokus liegt auf dem Hund, Hund weicht immer weiter zurück. Immer mehr "Ja, was hat sie denn?", immer mehr Locken und Blicke....

    Alles ziemlich doof!


    Szenario 2:

    Nachbarin kommt frontal auf euch zu und spricht euch an.

    Du stellst dich unauffällig zwischen Hund und Rollator und verwickelst die Nachbarin in ein Gespräch. "Hund noch ganz neu, kennt noch nix, am liebsten ganz ignorieren..."

    Im Idealfall kann der Hund dann in Ruhe die Situation beobachten, wird nicht bedrängt, steht gar nicht im Fokus.

    Frau geht weiter, ihr geht weiter, die Situation löst sich, ohne ein "Ding" draus zu machen.



    Versuche nicht viel zu locken und zu betteln. Geh voran, sei sicher und selbstbewusst. Wenn sie sich verkriechen und sie kommt auf leichten Zug nicht mit, dann hole sie an der Leine zu dir und trage sie oder bleibe bei ihr stehen oder hocken und warte ab. Nicht zu ihr gewandt, sondern abgewandt.

    Kekse funktionieren bei Angst nicht und das frontale Locken macht die Situation oft schlimmer als sie ist.