Mir sind Menschen, die sich oder ihre Hunde mit besonders vielen erfolgreichen Suchen in den Vordergrund spielen erstmal suspekt.
Bei uns in der Region gibt es eine Trailerin, deren Hauptziel es nicht zu sein scheint, dass die Person so schnell wie möglich gefunden wird, sondern, dass SIE die Person findet. Jnd da hört es für mich auf.
Sie ist oft schon vor der Alarmierung am Einsatzort, wenn sie trailt, hat die gesamte Suche stillzustehen! Man wartet oft Stunden, bis man endlich loslegen kann, weil Frau Z. ja noch nicht die Freigabe erteilt hat. Ein Miteinander findet kaum statt...
Wir haben nicht viele Einsätze (Alarmierungen, die auf der Anfahrt abgebrochen wurden, zähle ich nicht als Einsatz), vielleicht 10 im Jahr.
Gefunden wurden die Personen immer unterschiedlich:
Durch die Polizei ein Suizidant am Waldweg.
Durch die Tochter ein Suizidant in einer Schneise.
Durch Klinikpersonal ein Suizidant in einem Schacht.
Durch Handykontakt den Suchbereich eingegrenzt und dann von der Polizei eingesammelt.
Durch eine Polizeistreife auf dem Weg.
Durch Supermarktmitarbeiter am nächsten Morgen am Lieferanteneingang.
Durch Passanten an einem völlig anderen Ort...
u.s.w.
Dann haben wir die, die selbst wieder nach Hause kommen und damit die Suche abgebrochen wird.
Wo wir direkt am Auffinden beteiligt waren:
Dementer Mann kam bei Anfahrt ins zugewiesene Suchgebiet der Hundeführerin auf dem Weg entgegen (er war dankbar gefunden worden zu sein).
Unser Trailer erarbeitet sich den Weg vom Wohnhaus in einem Bogen durchs Feld zum Gartentor des Wohnhauses zurück. Kurz darauf ruft die Gesuchte bei der Polizei an und bittet darum die Suche zu beenden, sie sei wieder Zuhause.
Was will ich sagen?
Vermisstensuche ist ein Zusammenspiel vieler Parteien. Man versucht möglichst alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen. Wie die Person am Ende auftaucht, ist doch nicht wichtig.
Ich fühle mich im Einsatz als kleiner Teil vom Ganzen und meine Aufgabe ist es mit meinem Flächenhund Parzellen freizugeben.
Mantrailer können eine wirklich große Bereicherung sein! Bei uns in der Region gibt es nur fast keine wirklich guten. In Hessen darf man offiziell nur mit Mantrailer in den Einsatz, wenn dieser polizeilich gesichtet wurde. Und da werden nach der ohnehin schon anspruchsvollen Verbandsprüfung dann nochmal einige ausgesiebt. Da gibt es nämlich nur eine, maximal zwei Chancen.