Vielleicht noch ein paar Gedanken zum Thema, die sicherlich nicht allen aus ihrem Dilemma helfen, aber vielleicht das Bild etwas erweitern:
Stichwort Babytiere:
Bei meinen Schafen ist zur Zeit ein 4 1/2 Monate alter Bock im Deckeinsatz. Er ist groß gewachsen (noch nicht ausgewachsen) und macht seinen "Job" wirklich gut. Ich hoffe es klappt mit den Lämmern. Dieser Bock kann, weil er unter einem halben Jahr alt ist, sogar noch als "Milchlamm" vermarktet werden. Als "Lamm" bezeichnet man alle Schafe unter einem Jahr. Viel vom Baby ist da nicht mehr zu sehen (Lebendschlachtgewicht ist in Deutschland in der Regel etwa 40 kg).
Schweine werden im alter von knapp einem halben geschlachtet, also ähnlich wie beim Schaf, was die "Reife" angeht.
Hühner allerdings leben in vielen Fällen gerade mal 35 Tage (also 5 Wochen). Geschlechtsreif werden diese Tiere frühestens mit 21 Wochen. Wir essen also Küken. Ich glaube aber auch, dass das kein Argument ist, da diese Tiere nichts davon haben noch länger in den Ställen ihr Leben zu fristen. Ich persönlich verzichte komplett auf Geflügel (auch im Hundefutter), aber eher wegen der Perversion in der Broilerzucht!
Stichwort artgerechtes Leben:
Wild wäre eine Alternative und für mich auch Lamm und Pferd, weil diese Tiere im großen und ganzen viel häufiger in einer Haltung leben, die für mich akzeptabel ist. Bedenken sollte man allerdings, dass diese Tiere zu einem großen Teil aus dem Ausland kommen. Wie dort die Bedingungen sind, kann man oft gar nicht abschätzen und lange Transporte kommen dazu...
Stichwort tierische Nebenprodukte:
Ich finde es etwas bedenklich, dass immer mehr Hundehalter für Hunde Futter in einer Qualität haben wollen, die sie selbst gerne essen würden. Solange im Hundefutter Bestandteile sind, die als Nebenprodukt der Schlachtung sowieso entstehen mache ich mir weniger Gedanken, aber man müsste sich mal fragen, wieviele Tiere eben speziell für besonders hochwertiges Futter geschlachtet werden...
Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich selbst Fleisch esse, aber am liebsten von den eigenen Tieren. Ich habe beim Hundefutter wenig darauf geachtet, habe aber eher "günstiges Futter" gefüttert (mein Hund wurde damit 17). Barfen wäre diesbezüglich wirklich eine Alternative!
Wirklich konsewuent bin ich auch nicht und kann auch mal ein Salamibrötchen vom Bäcker genießen ohne mir Gedanken zu machen