Beiträge von Cherubina

    Das kann bestimmt keiner abschließend beantworten, der nicht dich, deinen Freund und deinen Hund kennt und in der Situation dabei war.


    Am wahrscheinlichsten erscheint mir aber, dass der Hund bei dir mehr erwartet. Sie merkt ja, dass diese Situation irgendwie komisch ist. Du stehst ja sonst auch nicht regungslos im Flur. Ich würde vermuten, dass es sich für sie einfach mehr lohnt zu dir zu kommen, weil du sonst auch für Aktion, Belohnung etc. stehst. Vielleicht hat sie mit einem Auge auch schon Leine und Haustür im Blick gehabt...!? Das sie auf das Rufen deines Freundes auf halbem Weg wieder abdreht, sieht für mich eher danach aus als würde sie deinen Freund nicht ganz ernst nehmen...


    Aber wie gesagt: Ich war nicht dabei und kenne euch nicht ;)

    Mich würde interessieren was du dir von dem Wochenende erhoffst. Du kannst nicht erwarten, dass sich der Hund in dieser Zeit bei dir so benimmt, dass du ihn wirklich kennenlernst. Die meisten Hunde sind im neuen Umfeld unruhig, unsicher und gestresst.


    Ich kann das nur für mich persönlich sagen, aber ich würde auf so ein Probewochenende verzichten, es sei denn es geht um etwas Grundsätzliches wie zum Beispiel Katzenverträglichkeit (aber selbst da würde ich mich nicht darauf verlassen, dass der Hund mit Katzen gut klar kommt, nur weil er sie an dem Wochenende in Ruhe gelassen hat). Ich würde lieber regelmäßig den Hund auf der Pflegestelle besuchen (wenn das möglich ist) und ihn mit auf Spaziergänge nehmen...


    Die "Macken" gehst du dann an, wenn dein Hund sich bei eingelebt hat. ;)

    Das was du erzählst klingt toll - ein Fernziel noch für Kito.


    Gestern hat mir das Pflegestellenfrauchen von einer fuchtbaren Nacht erzählt. Kito kam gar nicht zur Ruhe, musste alle Stunde raus in den Garten und hatte Durchfall.
    Was eine in unseren Augen kleine Begebenheit wie eine Mini-Runde durchs Feld für eine Aufregung für einen Hund bedeuten kann. Mit so einer heftigen Reaktion hätte ich nicht gerechnet. Nach unseren Trainingseinheiten im Haus war er laut Berichten immer vom Kopf her erschöpft und eher ruhig.
    Man kennt extremes stressbedingtes Verhalten ja von Hunden, die aus dem Ausland und reiner Zwingerhaltung mit dem Flugzeug nach Deutschland kommen und dann in ihrer Pflegestelle die ersten Tage verbringen. Kito ist schon ein ziemliches Sensibelchen... :roll:


    Aber er ist dann gestern beim zweiten Gang schon viel mutiger gewesen, trug die Rute erhoben und hat sogar gepinkelt.
    Ich bin wieder genau den gleichen Weg gegangen und wir haben niemanden getroffen - nun hoffe ich natürlich die letzte Nacht war besser.
    Heute hat er ein bisschen Zeit das Ganze zu verarbeiten, denn ich werde ihn heute zu Hause lassen.

    Ich glaube auch, dass du vor allem mit einem Training dieser Situationen mit Leine weiterkommst. Wenn du es schaffst ihr zu vermitteln, dass du Sicherheit bietest und fremde Hunde fernhalten kannst, sie sich also in diesen Situationen an dir orientiert, dann hast du gewonnen.


    Meine Pflegegalga ist von stürmischen Hunden auch oft völlig überfordert, rennt panisch weg und schreit wie am Spieß. Sie weiß aber, dass ihr bei mir nichts passieren kann und bleibt wenn viele Hunde dabei sind, vor denen sie sich fürchtet, dicht bei mir. Wenn es ihr im Spiel zu viel wird rufe ich sie auch gezielt heran und verschaffe ihr so eine Verschanufpause.


    Ich wünsche dir ganz viel Erfolg, damit ihr das wieder hinkriegt

    Endlich Neuigkeiten von Kito:


    Lange mussten wir auf das Geschirr warten. Durch einige Missverständnisse kam es zu Verzögerungen, aber vor einer Woche war das Geschirr da!
    Da hat sich dann ausgezahlt, dass ich die Wartezeit für Geschirr-Anzieh-Training genutzt habe. Kito findet es nicht besonders toll, aber wenn ich ihn am Halsband festhalte kann ich ihm das Geschirr ganz locker und ruhig über den Kopf ziehen, ohne das er panisch zurückzieht.
    Gestern hatte ich dann endlich genug Zeit und Ruhe ihn das erste Mal mit raus zu nehmen. Ich hatte ja schon befürchtet nicht weiter als bis zur Straße zu kommen, aber dann lief es so gut...


    Den Weg in den "Windfang" im Eingangsbereich sind wir schon vorher mal gegangen, da ging er dann auch mit nur kurzem Zögern rein. India, die Trainingspartnerin fand es toll noch ein zweites Mal raus zu dürfen und ging freudig vorne weg - auch durch die Haustür.
    Und was soll ich sagen: Ein kurzes Zuppeln an der Leine und Kito lief hinter, mit angelegten Ohren und eingeklemmtem Schwanz zwar, aber er lief.


    Nach so einem guten Start bin ich einfach weitergelaufen gefolgt von einem ziemlich verunsicherten aber neugierigen Hund. Im Feld ist man schon nach 50 Metern und dort hat er fast sofort angefangen zu schnüffeln und sich freier zu bewegen. So ging es eine kleine Runde und je länger wir liefen, desto flüssiger lief er. Am Ende hat die Leine scheinbar fast vergessen und ist an besonders gut duftenden Stellen stehen geblieben und hat sogar etwas in die Richtung des Geruchs gezogen (komisch, dass man sich über so einen Zug freuen kann. Aber es war eben nicht Panik, nicht Blockieren, nicht Flucht, sondern Neugierde!).
    Die BEgegnung mit einem fremden Mann mit zwei Hunden fand er sehr gruselig. Ich kenne Mann und Hunde und diese durften (wie India) frei laufen. Die Hunde waren auch gar kein Problem, die wurden nett und aufgeschlossen begrüßt (da ging der Schwanz sogar mal nach oben), aber der Mann war schon sehr gefährlich. Wir sind einen kleinen Bogen über die Wiese gegangen und dann war das auch überstanden.


    Nach 20 min waren wir wieder zu Hause. Die "Leiterin" der Pflegestelle ist tausend Tode gestorben sagte sie, und hat Kito schon mit samt Leinen und Geschirr alleine im Wald oder vor einem Auto verschwinden sehen.
    Kito war im sicheren Zuhause etwas überdreht, musste ganz schnell in den Garten um dort erstmal richtig zu pinkeln (draußen hatte er dafür natürlich keine Ruhe). Als das Abendfressen kam, hat er aber wieder einen Gang zurückgeschaltet und hatte bestimmt genug Stoff für aufregende Träume.


    Seid über einem Jahr hat Kito nun das erste Mal Haus und Garten verlassen! Es wird bestimmt nicht das letzte Mal gewesen sein! :D

    Versuche doch einmal mit den Hundehaltern Kontakt aufzunehmen. Zwei Worte wechseln, absprechen ob die Hunde verträglich sind und Fragen, ob man sie nicht beide laufen lassen will.
    Ein Beschnuppern an der Leine geht einfach viel zu oft nach hinten los.


    Hundehalter, die ihren Hund munter auf jeden anderen Hund zuzerren lassen, damit er mal schnuppern kann mag ich persönlich auch nicht, aber ich habe inzwischen im Ort viele Bekanntschaften mit Hundehaltern. Man kennt sich, kann die Hunde einschätzen, macht die Leine frühzeitig ab, etc.


    Das geht aber immer nur über den Kontakt zum Hundehalter.

    Zitat

    Vielleicht ist das bundeslandabhängig? Bei uns in Hessen muss man für zwei Tiere nichts zahlen. Gemeldet werden müssen sie natürlich trotzdem.


    Vielleicht lese ich irgendwo was falsch, aber laut dem was ich bei der hessischen Tierseuchkasse lese, sind Beiträge auch für 2 Schafe zu zahlen und zwar genau 5 Euro. Das ist der Mindestbeitrag und muss immer gezahlt werden, wenn beitragspflichtige Tiere gemeldet werden (und beitragspflichtig sind Schafe).


    http://www.hessischetierseuchenkasse.de/ unter "Beiträge" kann mans nachlesen.


    Teurer als dieser Beitrag sind allerdings die Ohrmarken, die man sich bestellen muss um die Tiere ordnungsgemäß kennzeichnen zu können. Ich glaube viele Schafhalter mit wenig Tieren haben schlichtweg keine Lust sich damit zu beschäftigen und lassen es einfach drauf ankommen...

    Zum einen solltet ihr mal gemeinsam besprechen, wie das Zusammenleben von Hund und Frauchen unter der Woche ist. Wenn dort der Hund ständig Nummer eins ist und immer Beachtung findet, warum sollte er das am Wochenende abstellen. Wenn ihr mit solchen "Platzübungen" startet, dann sollte das auch unter der Woche passieren.


    Zum anderen könntest du versuchen selbst wichtiger für den Hund zu werden. Nicht der blöde Eindringling kommt, sondern der mit dem es immer raus geht (nur als Beispiel). Das verbessert vielleicht auch deine eigene Einstellung zum Hund. Ein Tier, was sich freut wenn man kommt, kann man nicht mehr so leicht als nervend empfinden ;)


    Insgesamt kann man bestimmt auch einem 15 jährigen Hund noch etwas beibringen, aber viele Verhaltensmuster sind einfach total eingefahren und vielleicht auch durch eine gewisse Senilität geprägt.


    http://www.youtube.com/watch?v=jHUDqgeq10w

    Vielleicht kann ich hier mal kurz die "Geschichte" eines Pflegehundes erzählen, bei dem es in der Endstelle auch Probleme gab.


    Ich bin wochenlang mit dieser Hündin spazieren gegangen, habe sie wirklich ins Herz geschlossen und hatte das Gefühl sie gut kennengelernt zu haben. Sie lebte auf der Pflegestelle zusammen mit 7 anderen Hunden jeder Größe (von Malteser bis Dogge) und war gerne mal zu einem Spiel zu motivieren. Draußen konnte ich sie streckenweise auch ohne Leine laufen lassen (sie war recht lange in der Pflegestelle, da sie gesundheitliche Probleme hatte) und hatte sie sogar mal mit bei einem großen Hundetreffen in eingezäuntem Gelände.
    Überall zeigte sie sich fremden Menschen gegenüber sehr freundlich und 100% sozial mit anderen Hunden. Die einzigen zwei Punkte, die ich vielleicht etwas kritisch gesehen hätte waren eine gewisse Wachsamkeit zu Hause (sie hat gebellt, hat aber sonst keinerlei auffälliges Verhalten gezeigt) und die Tatsache, dass sie nicht mit jedem Menschen an der Leine gegangen ist. Ich selbst habe den zweiten Punkt nie erlebt, weiß aber aus Erzählungen, dass sie sich bei ernsthaften Interessenten mal auf den Bürgersteig gesetzt hat und keinen Meter mehr gegangen ist. Bei mir war sie immer freudig mit dabei.
    Bei fremden Hunden hat sie an der Leine manchmal kurz gewufft, ein knappes "nein" hat aber völlig gereicht und sie lief wieder an locker durchhängender Leine.


    Für diesen Hund gab es dann eine Interessentin. Eine ältere Dame, die schon immer große Hunde hatte, allein in einem Haus mit Garten lebte und unbedingt wieder einen großen Begleiter wollte.
    Für uns schien dieser Hund perfekt:
    - Nicht mehr ganz jung und nicht übermäßig aktiv
    - nicht ZU groß: vielleicht wie Labrador
    - Null Zug auf der Leine, völlig entspanntes Laufen (und das habe ich nie trainieren müssen)
    - Verträglich mit allem (Spaziergänge mit Bekannten mit Hund wurden angekündigt)
    - Eine gewisse Wachsamkeit war sogar gewünscht, da sich die Dame in ihrem Haus sonst unsicher fühlte


    jetzt musste es nur noch "passen"


    Der Hund wurde ihr gebracht und in den ersten Tagen lief alles wunderbar. Schon nach wenigen Wochen bekam ich dann mit, dass die Frau völlig außer sich ist. Ich habe daraufhin selbst lange mit ihr telefoniert:
    - der Hund ist hoch aggressiv an der Leine
    - die Dame kann ihn kaum halten, wenn andere Hunde kommen und sie hat ernsthafte Sorgen, dass sie sich auf die Hunde stürzt und sie tötet
    - sie geht nur noch im dunkeln mit ihr raus, damit sie niemandem begegnet


    Mein Versuch ihr zu erklären, dass ich den Hund anders kennengelernt habe und dass ich ihr empfehlen würde mit einem Trainer an das Problem heranzugehen, da ich mir nicht vorstellen kann, dass sich das nicht beheben lässt wurde von ihr nur abgebügelt "Ich hatte schon immer Hunde, ich weiß wie man mit denen umgeht".
    Sie wollte den Hund dann in eine Hundebetreuung geben um erst einmal Pause zu haben.
    Es folgten mehrere Besuche durch eine Helferin des Vereins, die in der Nähe wohnte. Ich weiß nicht genau, wie sich die Probleme entwickelt haben, aber nun - ein halbes Jahr nach Vermittlung - wird der Hund wieder zurück kommen.
    Ich gestehe, ich freue mich schon darauf sie wiederzusehen und hätte ich selbst die Möglichkeit, würde sie sofort bei mir einziehen! Ganz ganz ehrlich: Mit dieser Art von Problemen habe ich nicht gerechnet, aber die Dame wird wohl auch sehr enttäuscht sein und sich betrogen fühlen!


    Ich hoffe nicht, dass meine Fragen so geklungen haben. Mich interessiert eben einfach die Unterschiede und das hat eigentlich eher damit zu tun, dass ich noch nie Aussies an der Herde gesehen habe.


    Ein freies Shedding würde ich mit einem deutschen Hütehund auch nicht machen, das macht ihn aber sicherlich nicht zu einem schlechteren Arbeitshund - seine Spezialisierung liegt einfach woanders. Aussies weiß ich diesbezüglich einfach nicht einzuschätzen.


    Der Border Collie ist übrigens auch nicht für Trails gezüchtet, sondern für die alltägliche Arbeit. Nur sieht diese alltägliche Arbeit eben im Entstehungsgebiet der Rasse anders aus als zum Beispiel an den großen Wanderherden in Deutschland. Wie kommt denn ein Aussie mit großen Herden zurecht?