Etwas weiter vorne habe ich hier schon vom scheuen Kito berichtet und möchte euch gerne meine kleinen Fortschritte erzählen und mir Rat suchen.
Inzwischen nimmt Kito Leckerlis relativ problemlos aus der Hand, auch wenn kein anderer Hund zwischen mir und der Hand steht. Er sondiert dabei aber weiter genau die Lage und holt es sich nur ab um sofort wieder zu gehen. Auch holt er es nur, wenn ich sitze oder hocke.
Das gezielte Training im Hundezimmer sieht inzwischen so aus, dass ich ihm die Leine anhänge und er damit in eine Raumecke geht. Dorthin kann ich ihm vorsichtig folgen und mich auf Armeslänge neben ihn setzen. Die Leine schränkt dabei seinen Radius ein, aber das weiß er und versucht nicht zu gehen - die Leine bleibt also locker und hängt durch. Wenn es ihm ganz zu viel wird und er nach vorne weg will, kann er das bis zu einem gewissen Punkt tun. Ich lasse ihm also immernoch eine Möglichkeit sich dem alzu engen Kontakt zu entziehen.
Dort bleibt er also sitzen (oder auch stehen) und lässt sich aus der Hand mit Leckerlis füttern. Zwei andere Hunde sitzen mit dabei und haben inzwischen gelernt, dass ein Leckerli für Kito nicht für sie bestimmt ist und lassen ihm die Zeit es zu nehmen. Wenn ich die anderen Hunde streichele, wendet er sich uns aktiv zu und beriecht meinen Arm, hält aber sofort inne, wenn ich mich wieder ihm nähere. Vor zwei Tagen habe ich begonnen ihn zu streicheln. Er lässt es über sich ergehen - wirklich entspannt sieht natürlich anders aus. Ich mache das nur kurz um dann wieder die anderen Hunde zu streicheln und eine neue Runde Leckerlis zu schmeißen. Wenn ich den Eindruck habe, dass er maximal entspannt (für seine Verhältnisse) dort sitzt, hake ich die Leine aus, woraufhin er sofort geht. Seine Flucht in die Kiste ist aber nur noch von kurzer Dauer und schnell traut er sich wieder näher heran - dann aber außer Reichweite.
Nun meine Frage:
Gerne würde ich langsam beginnen ihn Leinenführig zu machen. So wie ich das sehe muss ich dafür Spannung auf die Leine geben, die sich löst, wenn er sich in meine Richtung bewegt. Dabei kann ich ihm gut den Rücken zukehren, was ihm Druck nimmt und die Leine nicht zu kurz fassen.
Allerdings wurde er als Welpe mit einem eingewachsenen Strick um den Hals gefunden und der Verdacht liegt nahe, dass er damit stranguliert werden sollte. Da halte ich so einen Zug am Halsband für noch schwieriger. Zug war schon ein paar Mal kurz drauf, als er sich die Leine zu Beginn nur schwer wieder abnehmen ließ und ich ihm außerdem die Einschränkung seines Bewegungsspielraumes zeigen musste. Er hat dabei nicht panisch reagiert und hat nach relativ kurzer Zeit nachgegeben, aber vielleicht hemmt die Vorgeschichte ja doch das Training.
Alternative wäre das Geschirr. Das braucht er sowieso irgendwann, wenn ich mit ihm irgendwann raus will. Ohne doppelte Sicherung wäre das Risiko zu groß, dass er rausflutscht und niemand ihn mehr zu Gesicht bekommt. Geschirr anlegen bedeutet aber einen intensiven Körperkontakt und Geschirr bedeutet Fremdkörper, den es ersteinmal loszuwerden gilt. Ein "Schönfüttern" wie man es sonst tut, ist hier problematisch, da man ihm ja im Prinzip den kompletten Umgang "Schönfüttern" muss.
Würdet ihr also erst das Leinentraining am Halsband fortführen, um ihn dann wenn das gut klappt langsam an das Geschirr zur Sicherung zu gewöhnen...
oder
würdet ihr ihn so bald wie möglich an das Geschirr gewöhnen um dann das Leinentraining daran fortzuführen und das Halsband nur als Sicherung zu haben?
Er hatte übrigens in der Pflegestelle zu Beginn schon einmal ein Geschirr an, welches er mit Hilfe eines anderen Hundes innerhalb weniger Stunden kaputt gebissen hatte.
Also, was meint ihr?
LG
Cherubina