Beiträge von Cherubina

    Zitat

    Ich finde es immer wieder erstaunlich, was so ganz zufällig gefunden wird.. Aber ich sag mal Danke, weil ich gerade nämlich ein Hetzgeschirr suche ;D


    Ich wundere mich auch immer über die weite Welt des Internets ;) Ich war auf der Suche nach einem (stinknormalen) Geschirr für eune Dogge...

    Gern geschehen :D


    Dafür ist so eine Frage ja da, um aufgeklärt zu werden! Jetzt weiß ich genau was gemeint ist und finde eben nur noch merkwürdig, dass solche Geschirre für Pitbulls beworben werden. Wie gesagt glaube ich nicht, dass diese Rasse im deutschen Schutzdienst geführt wird und halte es aufgrund der öffentlichen Diskussionen nicht für förderlich einen solchen Hund daraufhin auszubilden.
    Und wer sollte die Geschirre für Pitis dann bestllen?


    Aber wie gesagt: Ich weiß jetzt was das ist und kann es einordnen... Ganke für eure Hilfe

    Ja, beim weiterlesen bin ich auch mit der Zeit auf den Gedanken gekommen. Aber Pitbulls wird man in Deutschland im Schutzdienst wohl nicht häufig einsetzen, oder? Und wie genau verstehst du den zitierten Satz? Ist es nur ein Schutz für potentielle Gefahren, die auf einen Schutzhund im Dienst zukommen könnten?

    Ich habe gerade einen merkwürdigen Fund im Internet gemacht:


    http://www.hundegeschirre-stor…rb7qsnb42snr5h8ulddl8c8n6


    Was bitte ist ein Hetz-Hundegeschirr? Ist es das was ich denke?
    Mich irritiert vor allem, dass ein Geschirr speziell für Pitbulls gepolstert ist,


    "um Ihrem Hund den höchsten Komfort zu bieten und um die Stöße von starken Hunden während Angriffs- oder Beißattacken zu dämpfen."


    Und das auf einer deutschen Seite finde ich schon ziemlich besorgniserregend. Gibt es nicht genug Diskussionen über "Kampfhunde"? Muss man dubiose Halter mit solchen Produkten auch noch suggerieren es wäre völlig Ok ihre Hunde auf Artgenossen zu "hetzen"?


    Oder missverstehe ich das völlig? Dann wäre ich froh, wenn mir jemand den Sinn dieses Geschirrs erklärt. (Natürlich kann man an diesem Geschirr einen Hund bestimmt auch ganz normal führen, aber dafür ist es scheinbar nicht gemacht, oder?)


    LH
    Cherubina

    Ich kann da aus eigener Erfahrung von unserer früheren Familienhündin erzählen. Die hatte als Welpe ein paar Zusammenstöße mit anderen Hunden, die sie nicht gut fand. Wir haben fälschlicherweise darauf reagiert, indem wir sie vor fremden Hunden so gut wie möglich fern hielten und sie entwickelte eine "Angriff-ist-die-beste-Verteidigung" Strategie und machte angeleint ein unheimliches Theater bei fremden Hunden. Daraufhin haben wir sie erst recht nicht mehr zu anderen Hunden gelassen.
    Als sie schon ca. 8 Jahre alt war, war ich ein Jahr lang von zu Hause weg und habe mit Hunden an Schafen gearbeitet. Von dort habe ich den "weltbesten" BC (siehe Foto links) mitbringen wollen und habe eine Zusammenführung gewagt und hinbekommen. Die zwei haben rund 3 Jahre gemeinsam im Haus gelebt und sich völlig akzeptiert und mit mehr Mut meinerseits und einem souveränen Zweithund an der Seite hat unsere zickige Hündin später einige nette Hunde auf Spaziergängen kennenlernen können.


    Natürlich ist ein junger Welpe nicht unbedingt vergleichbar mit einem ausgewachsenen Hund, aber ein gemeinsamer Spaziergang an der Leine kann mMn schon hilfreich sein. Der Rivale bleibt und geht in die gleiche Richtung, die Menschen unterhalten sich ruhig und das Gekeife an der Leine hat nicht mehr die erwünschte Wirkung. Effekt für den Welpen kann sein: eigentlich will ich zu dem anderen Hund, aber andererseits ist der sowieso furchtbar langweilig, wenn er nicht mehr keift... Um die Situation aber besser beurteilen zu können, sollte dir schon ein Profi sagen, wie ernst er die Aggresionen des Dackels einschätzt und diese Spaziergehsituation mal mit einem anderen sehr ruhigen, kleinen und ausgewachsenen Hund versuchen und nicht direkt den Welpen mitnehmen.


    Und eine fremde Umgebung kann gut sein, wenn das Verhalten des Dackels teritorial ist. Es kann aber auch genau das Gegenteil von gut sein, wenn du sagst, dass der Hund in fremder Umgebung noch unsicherer und sehr ängstlich ist...


    LG
    Cherubina

    Ich bin tatsächlich mal ziemlich angepflaumt worden weil ich die Straßenseite gewechselt habe.


    Ich ging mit meinem damals 15jährigen Border Collie an der Leine innerorts auf einem Bürgersteig entlang. Drei Häuser weiter war eine Frau dabei die Straße zu kehren und um die Ecke kam ein junger ausgewachsener Rotweiler, der offensichtlich zu der Frau und dem Hof gehörte. Dieser sah meinen Opa und ging sofort in Lauerstellung: starrer Blick, Ohren und Mundwinkel nach vorne, leicht geduckt. Wahrscheinlich wäre ich mit jedem Hund dieser Situation aus dem Weg gegangen, aber mit einem Rückenkranken Senior, der sich nicht wehren kann erst recht (schon ein Pfote auf den Rücken legen hätte ihn wohl in die Knie gezwungen).
    Ich habe nichts gesagt, mich nicht beschwert, sondern nur gehofft, dass der Hund auf seiner Seite bleibt und habe auf die andere Straßenseite gewechselt.
    Da ruft mir die Frau zu: "Na was denn? Der ist ganz lieb und will nur spielen!" und zwar in einem ziemlich vorwurfsvollen Ton. Ich habe geantwortet, dass ich nicht glaube, dass ihr Hund zur Zeit sehr auf Spielen aus ist und ich nur versuche "hündischen" Anstand zu bewahren und - wie von ihm gefordert - sein Revier zu meiden.
    Sie war richtig gekränkt. Ihr Hund wäre doch so lieb und hätte noch nie jemandem was getan etc. Ich hatte ja auch nie behauptet, dass ihr Hund Mordabsichten hat :???:

    Ich habe es hier auch mit einem Angsthasen zu tun - er wurde einfach als Welpe nicht mit Menschen sozialisiert. Wer weiß was er alle erlebt hat. Im Umgang mit anderen Hunden ist er völlig unauffällig, nur Menschen lässt er nicht an sich heran.
    Ich sehe Kito ca. 5 Mal in der Woche und nehme mir dabei etwa eine halbe Stunde Zeit für ein Training. Ich gebe zu, dass ist nicht sonderlich viel, aber die Dauer will und die Häufigkeit kann ich nicht erhöhen. Er lebt in einer Pflegestelle, in der ich auch die anderen Hunde mitbetreue. Natürlich versuche ich die Pflegestelle auch ins Training mit einzubeziehen...


    Aber von vorne:
    Kito ist ein Fundhund aus Gran Canaria, der in Menschenhände kam´als er ein paar Monate alt war. Bilder könnt ihr hier sehen:


    http://www.perrera-dogs.de/kito.html


    Inzwischen ist er seid knapp einem Jahr in einer deutschen Pflegestelle, ich selbst kenne ihn seid ca. zwei Monaten. Nach den ersten Wochen, in denen er kaum aus seiner Kiste kam bewegt er sich inzwischen schon sehr frei in Haus und Garten, spielt mit den anderen Hunden, scheint sich zu freuen, wenn die Pflegefamilie (oder ich) das Haus betritt und Pflegefrauchen erzählt von frechem Zwicken in den Po wenn es morgens in den Garten geht und von geklauten Socken und abgeleckten Händen, wenn sie auf dem Sofa einschläft.
    Mit viel Geduld holt er sich Leckerlis aus der Hand - inzwischen auch von mir - allerdings nur, wenn ein anderer Hund dabei ist. Alleine ist er sehr verunsichert und zieht sich wieder in seine Kiste zurück.


    Da er auf diesem Stand seid rund einem halben Jahr ist und es seidher kaum Fortschritte gab, habe ich begonnen ihn etwas mehr zu fordern. Ich glaube nicht, dass er von sich aus irgendwann mehr Nähe suchen würde. Dafür fühlt er sich zu wohl mit der Situation. Futter gibt es aus dem Napf und andere Hunde sind zur Genüge da.
    Ein Füttern nur aus der Hand lässt sich leider leider von der Pflegestelle zeitlich nicht umsetzen.


    Meine Herangehensweise:
    In der ersten Woche habe ich ihn gar nicht beachtet wenn ich im Haus war, nach dieser Zeit habe ich ihn dann die ersten Male auch außerhalb der Kiste gesehen, in die er sich flüchtet, wenn Besuch kommt. Danach habe ich mich zusammen mit anderen Hunden vermehrt in "seinem" Zimmer aufgehalten, habe mit diesen Hunden gespielt, sie gestreichelt und ihnen Leckerlis gegeben. Immer wieder flog auch zufällig eins zu ihm und hinter meinem Rücken habe ich ihn fressen hören. Die Leckerlis wanderten mit der Zeit vor die Kiste und weiter in den Raum und siehe da, er traute sich hinaus. Dann gelang es mir ihn aus der Hand zu füttern und er kam sogar mal zum Schnüffeln am Hosenbein. Anfassen blieb weiter unmöglich. D. h. man kann ihn schon anfassen, wenn er in seiner Kiste liegt und er nicht weg kann. Er zeigt dabei auch keine Aggression sondern wird nur völlig steif. Diese Position finde ich aber völlig ungeeignet, da ich mich dabei sehr bedrohlich über die kleine Öffnung beugen muss.
    An dieser Stelle habe ich nun die Anforderungen etwas erhöht und immer wenn ich komme hänge ich nun eine dünne Leine an sein Halsband und lasse sie hängen. Die ersten Male hat er damit die Kiste nicht verlassen, gestern habe ich den Deckel mal angelupft und siehe da, man kann auch mit der Leine laufen - und sogar Leckerlis nehmen! Sehr viel verkrampfter als ohne, aber immerhin. Da sind wir nun und ich hoffe, dass er sich bald an das neue Gefühl am Hals gewöhnt und ich beginnen kann ihn mit der Leine räumlich einzuschränken... to be continued.


    Anzumerken ist noch, dass er sich, wenn die Leine wieder ab ist, wie vorher verhält, also nicht völlig eingeschüchtert und dass er sich mittlerweile in meiner Anwesenheit im Haus genauso frei bewegt, wie ohne mich. Er fiept mit der Meute mit wenn ich komme und hinterrücks wird der Po beschnuffelt. Im Garten macht er in 1 1/2 Meter Abstand sogar spielerische Sprünge in meine Richtung (Vorderkörper unten, indirektes Anblicken, auf und ab Hüpfen und manchmal ganz hohes Bellen).


    Ich hoffe nun, dass die Pflegestelle es umsetzen kann ihm zum Füttern die Leine anzuhängen um die Leine positiv zu verknüpfen. Er ist dabei alleine in seinem Zimmer und hat also alle Zeit der Welt. Vielleicht ist es ja auch doch möglich, dass zumindest zur Abendfütterung seine Ration nur noch aus der Hand angeboten wird...


    Wärt ihr an einer Stelle völlig anders vorgegangen? Habt ihr Anregungen für mich oder die Pflegestelle? Wie seht ihr die Bedeutung der anderen Hunde? Klar geben die Sicherheit, aber bremsen sie ihn nicht auch aus, wenn er sich den Situationen nie alleine stellen muss? Ich glaube, dass die anderen zur Zeit noch nötig sind, um überhaupt an ihn heranzukommen, aber vielleicht gibt es andere Meinungen...


    Mich ermutigen die Aussagen der Pflegestelle, dass Kito sich bisher noch bei keinem Besucher so viel getraut hat, auch nicht bei den erwachsenen Kindern die regelmäßig da sind und dass ich als anfangs völlig Fremde in der Kürze der Zeit schon viel erreicht habe.


    Viele Grüße
    Cherubina