Ich hatte letzte Woche einen Neukunden in der Praxis, bei dem ich echt ein unwohles Gefühl habe.
Der Hund war wirklich nett! Nicht spannig, sehr offen, bei Untersuchung und Impfung wirklich brav, aber der Besitzer dazu ist einfach der klassische "Kampfschmuser"-Besitzer.
Zum Hund:
3 Jähriger XL-Bully, riesiger Schädel, mit stummelig-kurz kupierten Ohren, 50 kg, seit 1 Jahr in Besitz. War wegen Überforderung im Tierheim gelandet.
Soweit, so nett.
Zur Situation:
Die Leute haben ein jetzt 2 Jahre altes Kind, das laut Besitzer "alles mit dem Hund machen kann". Das liegt mit im Körbchen, zieht ihm an den Lefzen, der Hund ist aber sooo lieb.
Besitzer ist Typ "es ist immer und ausschließlich das Ende der Leine." und "Spritzen sie ruhig, der macht nix."
"Alle Menschen finden den total toll und wenn wir durch die Stadt gehen, werden wir ständig angesprochen. Alle wollen den Streicheln."
Vom Verbot der Rasse in Großbritannien hat er noch nicht wirklich gehört.
Versteht mich nicht falsch, der Hund war wirklich nett und ich hoffe und glaube auch, dass da nie irgendwas passiert, aber warum müssen ausgerechnet die Leute mit, Hunden die die körperlichen Voraussetzungen haben ein Kleinkind mit einem Happs zu töten, dermaßen blind für jegliche Gefahr sein?
Kein Hund sollte sich "alles" von einem Kleinkind gefallen lassen müssen und ich erwarte von jedem Hundehalter, dass er seinen Hund während der Behandlung festhält. Beides nicht nur zum Schutz der Beteiligten Menschen, sondern auch zum Schutz des Hundes, für den eine Spritze oder ein Finger im Auge eben auch mal eine Reizschwelle überschreiten kann.
Aber warum ist das gerade für diesen Typ Mensch so schwierig? Wahrscheinlich müssen sie extra beweisen wie lieb und brav ihre Hunde sind!?