Guten Morgen erstmal an alle....
ich hole jetzt etwas weiter aus, damit ihr versteht warum ich mir Gedanken mache.
Unser Jack (Rottweiler-Irgendwas-Mischling, vermutlich eine Doggenart) war schon von Anfang an ein frecher und temparamentvoller Hund.....
er hat als Welpe schon alles angeknabbert bzw. regelrecht zerbissen. Alle Tipps und Tricks ihm das abzugewöhnen schlugen fehl. Auch wenn ich nur für 3 Minuten in den Keller bin zum Wäsche waschen, hat er sich irgendein Buch oder eine Fernbedienung geklaut und in tausend Stücke zerfetzt.
Auch hat er schon von Anfang an immer alles gefressen. Socken, Putzlappen, Spielzeug von unserem Sohn, alles wurde geschluckt, teilweise nicht mal gekaut.
Wenn ich im Wohnzimmer war und er lief in ein anderes Zimmer bin ich immer hinterher, weil ich ihm kein bisschen traute.
Kam Besuch, war es der helle Wahnsinn. Er sprang an jedem hoch (bei 50kg kein Spass mehr) und konnte keine 2 Minuten still sitzen bleiben. Es war für jeden nur noch Stress.
Kamen mein Mann oder ich von der Arbeit heim, sprang er auch an uns hoch und wurde richtig wild weil er spielen wollte. Alles ignorieren half nichts.
Ich habe schon sehr viele Hunde (auch Welpen und Junghunde) erlebt, aber niemand war so wie unser Jack. Ich hatte teilweise regelrecht eine Wut auf ihn.
Also haben wir uns im Alter von knapp 9 Monaten eine Gitterbox angeschafft und er musste, wenn er alleine war dort rein. Tagsüber höchstens 1 Stunde und leider auch nachts, da er auch nachts alles zerfetzt hat. Wir hatten den Tipp, dass er wahrscheinlich nur in unserer Nähe sein möchte. Also kam er zu uns ins Schlafzimmer. Nichts. Er sprang aufs Bett, zog die Decke aus dem Bett, schmiss um was er fand, zerbiss die Wasserflasche. Nach 3 Wochen vergebenem Training und Schlafentzug musste er also auch nachts in die Box. Es tat mir im Herzen weh.
Wir haben alles probiert. Hundetrainer, Tricks aus dem Internet, Strenge, ignorieren, nichts half........
Alle schoben es auf die Rüpelphase und das Flegelalter.
Und jetzt kommt es....
Letzte Woche kam ich von der Arbeit heim und machte mich schon vor der Tür auf den "Hundebegrüßungsangriff" gefasst, aber er blieb aus. Er kam zur Tür, ließ sich kurz streicheln, lief ins Wohnzimmer und legte sich auf seine Decke.
Mein Mann war ebenso erstaunt wie ich. Und seit diesem Tag an haben wir den liebsten Hund der Welt und er war seit 1 Woche keine Sekunde mehr in der Box. Wir haben ihn gestern für 1 Stunde alleine im Wohnzimmer gelassen und die Kamera aufgestellt. Er lag da und hat nichts gemacht. Er schläft seit 1 Woche bei uns im Schlafzimmer und ist der liebste Hund der Welt. Er legt sich auf seine Decke und schläft. Am Sonntag hatten wir Besuch. Er lief hin, ließ sich von jedem kurz streicheln und legte sich dann wieder auf seinen Platz.
Wir können alles liegen lassen und es interessiert ihn null. Er hört auf jedes Kommando, das wir bis vor einer Woche 10x wiederholen mussten damit er reagierte.
Wir haben den Traum von Hund seit 1 Woche.
Jetzt frage ich mich natürlich, ob das Flegelalter so urplötzlich endet oder ob was anderes dahinter steckt. Könnte er Schmerzen haben? Aber hört er deswegen urplötzlich auf jedes Kommando? Er spielt immer noch wild im Garten, aber in der Wohnung ist er soooo ruhig geworden, dass er mir Angst macht.
So gut erzogen, von einem Tag auf den anderen. Was könnte das sein?
Ich weiß, mit der Box haben wir uns das Leben einfacher gemacht und es ist keine Erziehungsmöglichkeit. Aber nach einem knappen halben Jahr nur Dauerärger, war es für unsere Nerven die beste Lösung, auch wenn ich sie niemandem empfehlen würde.
Ich hoffe ihr habt eine Antwort, warum unser Hund auf einmal so brav und anständig ist.
Ach ja, er wird im Oktober 2 Jahre und hätte somit das Alter um am Ende der Flegelphase zu sein.
Liebe Grüssle Mischlingsmama