Hallo zusammen,
Seit ca. 3 Wochen bin ich stolze Besitzerin eines Border Collie Rüden.
Er ist 2 1/2 Jahre alt und ein Traumhund auf den ich zehn lange Jahre warten musste.
Sein Einzug ging überraschend schnell.
Ich hatte ihn im Internet entdeckt und mich sofort verliebt. Seit ich 14 bin wünsche ich mir einen eigenen Hund, da meine Eltern aber zwei Hunde haben, kam ein dritter einfach nicht in Frage. Zumindest solange nicht, wie die Gegebenheiten nicht passen.
Jetzt wohnen wir seit fast zwei Jahren in einem großen Haus, in dem ich meine eigene Wohnung habe. Meine Arbeitssituation ist konstant und da war es endlich so weit, ein Hund sollte bei mir einziehen.
Für mich war klar, dass es ein Tier aus dem Tierheim werden sollte, denn ich bin allein, habe keine Kinder und somit die Zeit und die Möglichkeit die Verantwortung für einen solchen Hund zu übernehmen.
Wir fuhren ins Tierheim und da überschlugen sich dann die Dinge... es ist ein sehr armes Tierheim und wir hatten keinen so guten Eindruck, doch El war klasse. Sehr zutraulich und auch beim spazieren gehen sehr angenehm.
Wir kamen gut zurecht und für mich war klar, der soll es sein... und dann kam die größte Überraschung.
Wir konnten ihn sofort mitnehmen... mussten wir sogar, denn sonst wäre er wohl am nächsten Tag an einen weiteren Interessenten vermittelt worden...
Das überraschte mich und überforderte mich auch für einen Moment, denn so etwas hatte ich noch nie gehört.
Normal finden da ja mehrmalige Besuche und Kontrollen statt. In diesem Fall jedoch nicht.
Wir berieten uns kurz und entschieden uns dann ihn mitzunehmen... keine Sekunde länger wollten wir ihn dort lassen.
Natürlich stellte uns das vor einige Herausforderungen, denn so kurzfristig würde ich keinen Urlaub bekommen, doch man versicherte uns er kann allein bleiben bis zu 4 Stunden.
Das vereinfachte die Situation für uns denn, durch die volle Unterstützung meiner Eltern und der Tatsache, dass er sich mit den Hunden meiner Eltern relativ gut versteht (allein wollen wir sie dennoch noch nicht zusammen lassen) würde auch das möglich sein.
So war es uns möglich dafür zu sorgen, dass er nie länger als drei Stunden allein war... In den ersten 4 Tagen sogar noch weniger.
Zu seiner Vorgeschichte kann man uns nur sagen, dass er erst knapp 6 Wochen im Tierheim war, da eine Familie mit drei Kindern ihn abgegeben haben. Sie waren mit dem jungen Rüden überfordert. Er lebte meistens draußen, teilweise sogar an der Kette und war auf sich allein gestellt.
Auf jeden Fall zog El bei uns ein und da Wochenende war, war er die ersten Tage nicht allein und wir gewöhnten uns schnell aneinander.
Leider wurde er noch in dieser ersten Woche schwer krank. Bei ihm brach Babesiose aus und es war sehr knapp.
Die Nacht, die er in der Tierklinik verbracht hat, war wohl die schlimmste meines Lebens. Keiner konnte mir garantieren, dass er das überlebt.
Durch diese Erkrankung und die Nacht in der Tierklinik wurden wir in unserer Kennenlernphase wieder ein Stück zurückgeworfen.
Aber er überlebte und ist jetzt wieder sehr fit und ein absoluter Traum von Hund, der viel fordert aber auch sehr viel gibt.
Das alles erzähle ich euch, damit ihr euch ein Bild von ihm machen könnte, um mir vielleicht ein paar Tipps zu geben.
Mittlerweile hört El in der Wohnung sehr gut.
Grundkommandos wie Sitz und Platz beherrscht er sehr gut, lediglich im Freien müssen wir noch an uns arbeiten, aber auch dort machen wir täglich Fortschritte
Unsere Bindung wird ebenfalls täglich intensiver, was das natürlich vereinfacht.
Er fängt auch an das Wort "Nein" zu akzeptieren und mir zu vertrauen.
Anfangs war es nicht leicht zu ihm durchzukommen, denn immerhin war er über zwei Jahre doch weitestgehend auf sich allein gestellt, doch jetzt reagiert er immer öfters auf seinen Namen.
Ab nächste Woche werden wir dann auch die Hundeschule besuchen. Mir war wichtig, dass er erst einmal einen Bezug zu mir hat, bevor ich mit ihm anfage in einer Gruppe von anderen Hunden zu arbeiten..
Ein Problem jeddoch haben wir und da wir in Miete wohnen und unser Nachbarhaus direkt anggrenzt bräuchte ich da gute Tipps.
Sobald ich den Raum verlasse bellt er, meistens jedenfalls... Mal beruhigt er sich nach 10min, mal erst nach einer Stunde.
Könnte das Angst sein, dass ich nicht mehr komme oder ist das einfach nur der Kontrollverlust?
Er folgt mir auf Schritt und Tritt... und von verschiedenen Leuten hab ich gehört dass dies auch eine Art der Kontrolle sein könnte.
Woran erkenne ich jetzt aber was in ihm vorgeht und wie kann ich das Bellen in den Griff bekommen?
In dem Moment bin ich ja nicht mehr im Raum und habe keinen direkten Einfluss auf ihn. Sobald er meine Stimme hört wird es noch viel schlimmer...
Letzte Woche hatte ich Urlaub und auch nächste Woche bin ich daheim, würde also gerne versuchen in der Zeit jeden Tag mit ihm zu trainieren...
Doch wie fange ich das am besten an...
Das Problem es ist nicht immer der Fall... am Freitag Morgen musste ich weg, da hab ich ihn ausgetrickst und meine Schuhe, Jacke und Tasche erst im Flur angezogen, so dass er diese Verknüpfung nicht hatte.
Er weiß genau, sobald ich Schuhe und Jacke hole bleibt er länger allein... gehe ich jedoch nur kurz zu meinen Eltern ist er meistens ruhig, aber auch nicht immer. Es fällt schwer ein klares Muster in seinem Verhalten zu finden.
Mittlerweile weiß ich auch, dass er das Alleinsein gar nicht kannte und dafür schlägt er sich tapfer.
Er macht nichts kaputt und verhält sich bis auf das Bellen vorbildlich, aber eben dieses Bellen könnte zu Problemen führen.
Wir haben natürlich die Erlaubnis unsere Vermieter eingeholt, bevor wir ihn zu uns genommen haben, doch wenn sich die Beschwerden häufen mach ich mir natürlich Sorgen ihn wieder hergeben zu müssen, also dass sie diese Erlaubnis wiederrufen.
Wäre für alle Tipps sehr dankbar...